Topp statt Terodde: Schalke muss jetzt den Stürmer-Wechsel einläuten
Von Yannik Möller
Niemand möchte Simon Terodde seinen Einsatz im Sinne des FC Schalke absprechen. Sobald er auf dem Platz steht, reibt er sich nach bestem Wissen und Gewissen für die Mannschaft auf. Er versucht, tut und macht. Als Kapitän geht er auch als Wortführer vorweg.
Und trotzdem gibt es ein Problem: Im spielerischen Ansatz hat der 36-Jährige nur noch vereinzelt etwas zu bieten. Als Zielspieler langer Bälle etwa hat er noch immer eine Daseinsberechtigung. Dennoch bietet Keke Topp insgesamt bereits das bessere und vor allem zukunftsträchtige Paket auf.
Topp ist genauso groß und hat schon gezeigt, dass er ebenso als Zielspieler agieren und Bälle festmachen kann. Dazu ist er, wenig überraschend, deutlich athletischer und flinker unterwegs. Auch er kann definitiv nicht wegen eines zu geringen Einsatzes kritisiert werden. Außerdem zeigt er ebenso seinen Instinkt vor dem gegnerischen Tor.
Mit seinen bald 20 Jahren, wenn er in etwas weniger als zwei Wochen seinen Geburtstag feiert, muss Topp nun die Zukunfts-Variante von Terodde sein - auf die Schalke regelmäßig setzt.
Topp muss erste Wahl im Schalke-Sturm werden - auch für die Perspektive im Sinne einer Vertragsverlängerung
Seine bislang lediglich vier Startelfeinsätze sind zweifelsohne zu wenig, um sich vernünftig etablieren zu können. Als Mannschaft in der 2. Bundesliga ist es alles andere als hinderlich, primär auf einen Youngster im Angriff zu setzen.
Das zeigt schon alleine der Torvergleich: In seinen 1.317 Minuten in der Liga hat Terodde bislang drei Tore geschossen und zwei direkt vorbereitet. Topp kommt auf zwei Tore und einen Assist, aber auf nur 438 Minuten. Hochgerechnet hat Topp also auch in dieser Kategorie die besseren Karten gegenüber dem routinierten Halter des Zweitliga-Torrekords.
Was ebenfalls nicht vergessen werden darf: Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass der zum Saisonende auslaufende Vertrag von Terodde nicht verlängert wird. Der Vertrag von Topp hingegen ist trotz seines Alters und seiner Perspektive nur bis 2025 datiert. Erfolgt keine Verlängerung, könnte Schalke schon im nächsten Sommer gezwungen sein, eine Ablösesumme im kleinen Millionenbereich mitzunehmen.
Das kann und darf aber nicht das Ziel sein. Stattdessen muss ihm nun eine gute Perspektive mit viel Spielpraxis aufgezeigt werden - was dann wiederum auch in einer Vertragsverlängerung münden muss.
Dabei ginge Königsblau keinerlei Risiko ein, sondern nur den vernünftigen und logischen Weg. Es muss das Ziel sein, zunächst spielerisch möglichst lange von solchen, sich mit dem Verein identifizierenden Eigengewächsen zu gehen, um anschließend auch finanziell von ihrer Entwicklung zu profitieren. Das gelingt aber nicht, wenn aus Dankbarkeit und des Kapitäns-Status wegen an der mittlerweile nicht mehr stärkeren Sturm-Option festgehalten wird. Topp muss also die restliche Saison als Stamm-Angreifer des S04 agieren dürfen.
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