Die Statistiken, die beweisen, dass Toni Kroos Weltklasse ist
Von Jan Kupitz
Dieser Artikel ist Teil der 90min-Serie "Welcome to World Class".
Toni Kroos hat mit 31 Jahren schon eine sehr lange - und vor allem erfolgreiche - Karriere hinter sich.
Gehen wir zurück zu den Anfängen. Kroos wurde zu Beginn seiner Laufbahn von Bayer Leverkusen ausgeliehen und spielte dann bei der WM 2010 in einer jungen Mannschaft an der Seite von Mesut Özil und Thomas Müller - also vor über elf Jahren (was für eine deprimierende und erschreckende Erkenntnis, wie lange das schon her ist).
Mit Bayern München gewann er 2013 die Champions League (obwohl er verletzt war) und wechselte ein Jahr später zu Real Madrid, wo er in seinen allerbesten Jahren drei weitere Mal den Henkelpott gewann.
Kroos stand in den letzten Jahren nicht mehr so sehr im Rampenlicht, ist aber offensichtlich immer noch Weltklasse und längst nicht auf dem absteigenden Ast. Denn durch die Bank weg hat Kroos ausschließlich auf hohem Niveau gespielt und wird dies sicherlich auch noch in den kommenden Jahren tun. Sein kongenialer Partner Luka Modric zaubert schließlich auch mit 36 Jahren einen Sahne-Auftritt nach dem anderen aufs Parkett.
13 Trophäen in sieben Jahren im Herzen des Mittelfelds von Los Blancos sind vielleicht die größte und einzige Zahl, die man braucht, um zu ermessen, wie weltklasse Kroos ist. Aber wem das noch nicht genug war, dann kann man weitere Argumente finden, die zeigen, dass der Ex-Münchener weiterhin zur Elite zählt.
Während es an der Trophäenfront mit Real und Deutschland ein ungewöhnlich ruhiges Jahr für Kroos war, hat er in aller Stille einen neuen Höhepunkt erreicht.
Die Opta-Statistiken zeigen, dass Kroos - der sich gerne fallen lässt - zwischen dem 1. Januar 2021 und dem 30. November 2021 sage und schreibe 71 Chancen kreierte. Bockstark!
Zum Vergleich: Modric war der Spieler, der mit 58 Chancen (in über 600 Minuten und acht Spielen mehr) den zweiten Platz unseren Rankings belegte.
Die Qualität dieser Chancen war ebenfalls sehr hoch, da Kroos (zwölf) die meisten Assists vor Modric (neun), Ilkay Gündogan (sieben) Marco Verratti (fünf) und Leon Goretzka (sechs) verbuchen konnte.
Der Deutsche ist zudem eine Passmaschine - und seine 47 Tacklings zeigen, dass er sich (entgegen des allgemeinen Glaubens) auch nicht scheut, in den Zweikampf zu gehen.
Sein Platz an der Spitze des Fußballs ist mittlerweile so unbestritten, dass sein größter Moment - der Beinahe-Wechsel zu David Moyes' Manchester United - inzwischen belanglos erscheint. Er hätte die Red Devils einfach zu einem Spitzenteam gemacht und wäre sowieso als Galactico in Madrid gelandet.