Tim Kleindienst ins DFB-Team? Das spricht dafür

Tim Kleindienst hat bei Borussia Mönchengladbach einen Start nach Maß hingelegt und ist drauf und dran, am Niederrhein zum neuen Shootingstar zu avancieren. Für Kult-Kommentar Wolff-Christoph Fuß ist der neue Gladbach-Knipser sogar ein Kandidat für die deutsche Nationalmannschaft.

"Weißt Du, wer noch ein Kandidat wird für die Mittelstürmerposition auf Sicht? Tim Kleindienst. 100-prozentig. Es war nach einer Minute im Eröffnungsspiel gegen Bayer Leverkusen klar: Tim Kleindienst wird absoluter Publikumsliebling im Borussia-Park", meinte Fuß in der Sky-Sendung 'Glanzparade'.

Kleindienst mit 29 Jahren ins DFB-Team? Wir finden: Gar keine verkehrte Idee, Herr Fuß! Aus diesen Gründen könnte es mit einem Anruf von Julian Nagelsmann klappen:

1. Nagelsmann verhilft auch älteren Spielern zum DFB-Debüt

Dass Kleindienst bereits 29 Jahre ist, sollte keineswegs als potenzielles Ausschlusskriterium für eine DFB-Nominierung gelten. Schließlich hat Nagelsmann seit seinem Antritt als Bundestrainer schon mehreren Akteuren um die 30 zum Debüt verholfen: Kevin Behrens (damals 32), Robert Andrich und Marvin Ducksch (damals je 29) durften sich unter Nagelsmann über ihre ersten Nominierungen freuen - mit Ducksch und Behrens passenderweise zwei Stürmer.

2. Laufstärke für Umschaltspiel

Wie Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Montag betonte, möchte er den Fokus beim DFB-Team in der nächsten Zeit unter anderem auf das Umschaltspiel nach Ballgewinn und Standardsituationen legen, da sein Team dort während der EM viel Luft nach oben gehabt habe - das dürfte Kleindienst entgegen kommen!

Zum Saisonstart liegt Kleindienst in der Sprint-Kategorie auf Platz sieben der Bundesliga, bei intensiven Läufen sogar auf Platz zwei! Trotz seiner Körpergröße von 1,94 Meter ist der Neu-Gladbacher unheimlich laufstark und mit viel Power unterwegs. Passt gut zum neuen Nagelsmann'schen Fokus.

3. Mentalität & Kopfballstärke

Die vielleicht größte Stärke von Kleindienst ist seine Mentalität. Wenn man den Stürmer im TV zuschaut, denkt man sich einfach nur "Was ein geiler Typ". Kleindienst ist einer, den man unbedingt in seinem Team haben will. Auf solche Leute steht Nagelsmann, der vielleicht mehr als andere Trainer auf "weiche Faktoren" achtet. Kleindienst würde sicherlich auch als Reservist keinen Stunk machen, sondern seine Teamkollegen lautstark nach vorne peitschen.

Ein weiteres großes Plus von Kleindienst ist seine Kopfballstärke. Einen klaren Zielspieler hat Deutschland bis auf Niclas Füllkrug nicht im Kader - zum Ex-Dortmunder kommen wir beim nächsten Punkt...

4. Fragezeichen bei Füllkrug

... denn hinter Füllkrug darf man nach seinem Wechsel nach England durchaus ein Fragezeichen setzen. Zum Saisonstart kam er in den ersten drei Premier-League-Spielen nur als Joker für West Ham zum Einsatz, einen Stammplatz hat Lücke bei den Hammers keineswegs inne. Urgestein Michael Antonio hat die Nase derzeit vorn.

Was ist, wenn Füllkrugs Jokerrolle auf Dauer anhält? Nagelsmann hat stets betont, dass das Leistungsprinzip für ihn unheimlich wichtig ist - und dementsprechend auch Spielpraxis. Sollte Füllkrug bei den Hammers weiterhin nicht zum Zuge kommen, dürfte auch sein Status im DFB-Team bröckeln. Dann bräuchte es eine neue Sturmkante. Und hier käme Mister Kleindienst ins Spiel...