Tuchels Ziele mit dem FC Chelsea: "Keine Grenzen setzen!"
Von Guido Müller

Zuletzt wurde der FC Chelsea im Jahr 2017 englischer Meister. In den anschließenden drei Spielzeiten sahen die Blues die Tabellenspitze meist nur mit dem Fernglas. Für ihren neuen Coach Thomas Tuchel ist das aber überhaupt kein Grund, sich für die kommende Saison nicht die Meisterschaft als Ziel zu setzen.
30 und 26 Punkte Rückstand auf Manchester City in den Jahren 2018 und 2019, deren 33 auf den Vorjahresmeister FC Liverpool: das waren die Abstände zum Champion, mit denen der Abramovich-Klub in den vergangenen drei Saisons über die Ziellinie lief.
Doch Tuchel will daraus keine notwendige Konsequenz für die kommende Spielzeit ableiten. "Wir sollten uns keine Grenzen setzen", fordert Tuchel ein neues Siegerdenken für seinen neuen Arbeitgeber.
"Zeigt, wie groß der Abstand war - und ist!"
Und sagt mit Verweis auf die erwähnten Punkteabstände in den letzten Jahren: "Das zeigt nur, wie groß der Abstand war - und immer noch ist. Aber es ist vielleicht auch gut, die Realitäten im Blick zu behalten."
Kampfansage an die Konkurrenz
Dennoch gibt er sich für die kommende Spielzeit kämpferisch, ja fast herausfordernd. "Du kannst dich nur bis ans Limit bringen, wenn du nicht von vornherein die Vorstellung einer Niederlage akzeptierst. Ob wir die Lücke zu Manchester City in dieser Saison aufholen können? Nein, können nicht. Aber in der kommenden Spielzeit starten wir wieder bei Null. Alle von uns."
Und verweist darauf, dass auch schon in der laufenden Saison was hätte gehen können. "Manchester City hatte so seine Probleme, doch keiner konnte daraus Kapital schlagen. Im Sport ist es erwiesen, dass du außergewöhnliche Schritte machen und wachsen kannst, wenn du das Momentum nutzt."
Dieses Momentum, so es sich denn bietet, will er dann spätestens in der kommenden Spielzeit nutzen. Dafür üben kann er aber schon am heutigen Donnerstagabend (21.15 Uhr), wenn sein Team im mit Spannung erwarteten Duell der deutschen Trainer beim amtierenden Champion aus Liverpool gastiert.