Reis-Antritt auf Schalke: "Gierig nach Erfolg und gierig nach diesem Verein"
Von Yannik Möller

Am Donnerstagmorgen hat Schalke 04 mit Thomas Reis den neuen Trainer vorgestellt, der inmitten sehr unruhiger S04-Zeiten eine schwierige Mission antritt. Peter Knäbel dankte Rouven Schröder und stellte sich mit dem neuen Coach den Fragen.
"Gestern war kein Chaos-Tag auf Schalke", betonte Peter Knäbel überraschend in seinem ersten Punkt, in dem er über das Aus von Rouven Schröder redete. Zwar ging es primär um die Vorstellung von Thomas Reis als neuem Trainer, doch wollte der Sportvorstand die Gelegenheit nutzen, um dem ehemaligen Sportdirektor noch einmal für seine Arbeit zu danken.
"Ich kann von innen die Botschaft ausgeben, wie wir gehandelt haben. Das war nicht chaotisch, sondern vorbereitet und strukturiert. Wir haben uns sehr viel Zeit genommen, das ist unser Recht", führte er auf Nachfrage aus.
"Wenn es um Rouven Schröder geht, dann geht es vor allem darum, den Menschen und seine Entscheidung zu akzeptieren. Es gilt ein großer Dank an Rouven Schröder. Danke für 18 hochintensive Monate", so Knäbel weiter. Er habe in Schröder auch einen persönlichen Freund gefunden.
Reis kämpferisch: "Haben ein ganz großes Ziel: den Klassenerhalt"
"Ich heiße unseren neuen Trainer Thomas Reis willkommen. Endlich haben wir zusammen gefunden", stellte der Sportvorstand dann auch den neuen Trainer vor. Dazu bestätigte er, dass sich Reis finanziell an der Vertragsauflösung mit dem VfL Bochum beteiligt hat.
Reis selbst zeigte sich sehr motiviert und "gierig nach Erfolg und gierig nach diesem Verein". Für ihn sei es umso schöner, weiter im Pott arbeiten zu können. Seiner Ansicht nach passe er auch gut ins Ruhrgebiet, weshalb er den Wechsel zu Königsblau umso passender sieht. Das Schröder-Aus sei ihm zuvor bekannt gewesen - aber zugleich kein Grund, sich dieser Aufgabe doch nicht anzunehmen.
"Ich bin froh, dass ich wieder raus darf, dass ich mit einer Mannschaft arbeiten darf. Wir haben ein ganz großes Ziel: den Klassenerhalt", gab sich der neue Trainer gleich kämpferisch.
Natürlich ist ein Wechsel von Bochum zu Schalke - insbesondere aus Sicht der Fans - nicht irgendein Wechsel. Es kommt nicht zufällig so selten vor, dass Spieler oder Verantwortliche von einem Ruhrpott-Klub zum anderen wechseln. Doch wollte Reis das Thema gar nicht so heiß machen: "Natürlich bleibt Bochum etwas Besonderes für mich. Das Arbeitsverhältnis wurde ja seitens des VfL beendet. Aber für mich geht ja das Leben weiter, ich möchte meinem Beruf nachgehen, habe hier eine tolle Möglichkeit bekommen."
Statt über die Vergangenheit zu reden, lenkte der 49-Jährige bereits den Fokus auf das nächste Spiel am kommenden Sonntag gegen den SC Freiburg sowie auf die nächsten Wochen bis zur WM-Pause.
"Man soll uns nie nachsagen können, dass wir nicht alles gegeben haben", legte er zugleich einen wichtigen Grundsatz fest.
Insgesamt, davon ging Reis recht deutlich aus, werde er persönlich aber auch ein wenig Eingewöhnungszeit brauchen. "Es ist alles neu für mich, alles ein bisschen größer als in Bochum", stellte er fest, um zu ergänzen: "Mehr als eine Nummer größer."