Vom Bayern- zum Bundestrainer: Thomas Müller spricht über Veränderungen bei Julian Nagelsmann

Bei der Heim-EM wird Julian Nagelsmann an der Seitenlinie der deutschen Mannschaft stehen. Laut Thomas Müller hat sich der Bundestrainer gut auf die Unterschiede zwischen Vereins- und Nationalmannschaftsfußball eingestellt.
Thomas Müller, Julian Nagelsmann
Thomas Müller, Julian Nagelsmann / Sebastian El-Saqqa - firo sportphoto/GettyImages
facebooktwitterreddit

Thomas Müller geht in seinen achtes Turnier mit der deutschen Nationalmannschaft, für Bundestrainer Julian Nagelsmann ist es hingegen das erste Mal, dass er die Mannschaft zu einer Endrunde führt. Eine neue Herausforderung für Nagelsmann, in der Nationalmannschaft haben die Coaches deutlich weniger Zeit, um ihre Spieler auf die anstehenden Spiele vorzubereiten. Ein Unterschied, auf den sich Nagelsmann eingestellt zu haben scheint.

"Was ich feststelle, ist seine Adaption auf den Job. Denn Bundestrainer zu sein, bedeutet einfach etwas anderes, als Vereinstrainer zu sein. Es ist festzustellen, dass er den Fokus und das Bewusstsein dafür hat, nicht so viele Videositzungen zu haben und nicht so viele Trainingseinheiten mit einer Mannschaft. Es geht nicht so sehr ums Detail. Das hilft uns, die Klarheit zu haben, die wir auf dem Spielfeld brauchen", so Thomas Müller über den Bundestrainer im Sky-Interview.

Der 129-fache Nationalspieler zeigt sich guter Dinge, ist sich jedoch auch bewusst, dass eine gute Vorbereitung nichts wert ist, wenn der EM-Auftakt misslingt: "Grundsätzlich läuft es gut. Es fühlt sich aktuell richtig an, was wir machen, und trotzdem ist es ehrlicherweise so, dass in den Vorbereitungen immer alles super ist. Denn Dinge, die nicht so gut laufen, werden als Reifeprozess beschrieben. Es kommt der Stichtag, das ist das Spiel gegen Schottland. Da gibt es das erste Mal Punkte. Dann zählt es. Alles, was man vorher gemacht hat, ist dann eigentlich nichtig."

Müller verteidigt Gündogan und Neuer

Nach dem 0:0 im Test gegen die Ukraine, standen Müllers Teamkollegen Manuel Neuer und Ilkay Gündogan in der Kritik. Gündogan hatte in der ersten Halbzeit die größte Chance des Spiels fahrlässig vergeben, Neuer hatte kurz vor der Nachspielzeit einen haarsträubenden Fehlpass gespielt, der beinahe zum Siegtreffer der Ukraine geführt hätte. Für Müller kein Grund, daran zu zweifeln, dass die beiden Spieler bei der EM Leistungsträger sein werden:

"Das ist Fußball. Am Ende macht Ilkay eine gute erste Halbzeit, hat Balleroberungen und Bälle verteilt und hat eine riesen Torchance. Wenn der irgendwie reingeht... So ist das halt im Fußball. Wenn du einen reinmachst, dann wirst du gefeiert. Wenn nicht, dann kommt auch mal Kritik auf. Die beiden können damit sicherlich gut umgehen. Von ihrem Selbstverständnis her und ihrer Qualität wissen sie aber, wie wichtig sie sind. Auch vom Feedback von uns und von den Trainern. Bei Manuel das Gleiche. Es ist immer eine Abwägungssache. Geht es um die spielerische Lösung, will ich das Risiko eingehen oder haue ich den Ball über die Tribüne? Da haben wir am Ende Glück gehabt. Trotzdem hat man während des Spiels gesehen, dass er auf dem Posten war. Dementsprechend mache ich mir da keine Sorgen."


Alles Wichtige zur EM 2024 lesen:

manual