Müller-Ausfall: Diese Alternativen hat der FC Bayern
Von Stefan Janssen
Thomas Müller wurde während der Klub-WM in Katar positiv auf das Coronavirus getestet und wird dem FC Bayern erst einmal fehlen. Wie lange genau, ist nicht abzusehen: Es gab bereits Spieler, die schon nach sehr kurzer Zeit wieder einsatzbereit waren und auch welche, die die Folgen der Erkrankung wochenlang mit sich herumschleppten.
Aufgrund der vorgeschriebenen Quarantäne wird Müller mindestens die Partien gegen Bielefeld und Frankfurt verpassen, auch das Hinspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen Lazio Rom dürfte zu früh kommen. Trainer Hansi Flick braucht also einen Plan B: Eine Bayern-Startelf ohne Thomas Müller gab es in der laufenden Saison (in allen Wettbewerben) nämlich erst ein einziges (!) Mal. Zu wichtig ist der 31-Jährige mit seiner einzigartigen Spielweise hinter der Spitze Robert Lewandowski, ebenso wie der Pole ist er mehr oder weniger unersetzbar.
Was also tun? Die Bayern haben zwei Optionen: Die eine wäre es natürlich, Müller durch einen einzelnen Spieler auf dessen Position zu ersetzen. Kandidaten gibt es dafür. Die andere wäre eine Systemumstellung, zum Beispiel zum 4-3-3 mit zwei Achtern im Mittelfeld. Manche der Kandidaten, die Müller ersetzen könnten, sind nämlich eher etwas weiter hinten zuhause als der 31-Jährige.
Die Spieler, die Thomas Müller ersetzen könnten - im Ranking. Eigentlich galt Serge Gnabry als Topfavorit, doch der Nationalspieler fällt mit einem Muskelfaserriss in den kommenden Wochen selbst aus. Doppelt bitter!
1. Jamal Musiala
In Abwesenheit von Thomas Müller könnte Mega-Talent Jamal Musiala mehr Chancen auf einen Einsatz haben. Gerade erst lobte ihn Hansi Flick auf der Pressekonferenz: "Unabhängig von seinem Alter hat er große Qualitäten. Er ist sehr ballsicher und kann Eins-gegen-eins-Situationen lösen. Auch wenn er körperlich nicht so kräftig aussieht, arbeitet er gut gegen den Ball. Er wird sicher seine Spiele bekommen und irgendwann Stammspieler sein." Diese Spiele könnten vor allem jetzt kommen.
2. Leon Goretzka
Mit seiner Physis und seinen Abräumer-Fähigkeiten ist Leon Goretzka keiner, der auf dem Feld per se weit vorne stehen sollte. Doch der 26-Jährige kann im Zweifel auch mal im offensiven Mittelfeld agieren und hat dort bereits bewiesen, dass er vor dem Tor nicht komplett planlos ist. Vor allem Bundestrainer Jogi Löw setzt Goretzka gern weiter vorne ein und auch Hansi Flick hat das in München schon getan.
3. Corentin Tolisso
Für Corentin Tolisso gilt wie für Goretzka, dass er besser auf der Sechs oder Acht aufgehoben ist als auf der Zehn, aber der Franzose könnte trotzdem ebenfalls dort aushelfen. Bei drei Gelegenheiten hat er es in dieser Saison in der Startelf auch schon getan: In der Champions League gegen Atletico Madrid und gegen Lokomotive Moskau sowie im Supercup gegen den BVB. Zwei Tore schoss Tolisso dabei.
4. Eric-Maxim Choupo-Moting
Eigentlich ist Eric-Maxim Choupo-Moting ein klarer Stürmer, aber wie Müller ein wenig hängend agieren kann der Kameruner auch. Allerdings fehlen ihm die Dynamik und Torgefährlichkeit des Ex-Nationalspielers, weswegen Choupo-Moting wohl auch jetzt nicht wirklich zum Zug kommen wird.