Thiago-Poker geht weiter: Liverpool sträubt sich vor Ablöseforderung - Rummenigge nennt internen Nachfolger

Der Poker um Thiago zieht sich weiter
Der Poker um Thiago zieht sich weiter / Pool/Getty Images
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Die Ausgangslage bei Thiago ist längst allen klar: Der Spanier will seine Zelte in München abbrechen und sieht seine Zukunft in Liverpool. Die Reds hätten den 29-Jährigen auch gerne im Kader, sträuben sich bislang aber noch, der Ablöseforderung des FC Bayern nachzukommen.

Der deutsche Rekordmeister würde Thiago ein Jahr vor Vertragsende schweren Herzens abgegeben - will für den Mittelfeld-Strategen aber eine Ablöse um die 30 Millionen Euro kassieren. Der Spieler selbst scheint sich mit den Reds bereits auf einen Wechsel verständigt zu haben. Die Frage aber bleibt, ob Liverpool bereit ist, die geforderte Summe zu bezahlen. Der britische Guardian spekuliert bereits, dass man an der Mersey zurückhaltend bleibt und Thiago notfalls erst 2021 und dann ablösefrei verpflichtet. Ab Januar 2021 könnte der Spanier einen Vorvertrag unterschreiben.

FC Bayern will ablösefreien Thiago-Abgang verhindern

Es wäre ein Szenario, dass man sich aus Bayern-Sicht nicht wünscht. Wenn Thiago geht, dann soll das nicht zum Nulltarif passieren. Und auch der 29-Jährige würde den Schritt in der Premier League gerne schon diesen Sommer gehen.

Gut möglich, dass der FCB zumindest noch mit sich reden lässt und die Forderung leicht senkt. Im Falle eines Thiago-Abschieds sieht man sich in München ohnehin gewappnet. Das liegt zum einen an Leon Goretzka, den Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge als Sinnbild der derzeitigen Entwicklung bezeichnet. Goretzka hat zuletzt bewiesen, dass er bereit ist für die Rolle als Stammspieler neben Joshua Kimmich.

Tolisso - der etwas andere Thiago?

Ein externer Ersatz sei deshalb auch nicht zwingend notwendig, befand Rummenigge. "Es muss nicht zwangsläufig sein, dass wir auf der Position noch etwas machen", erklärte er gegenüber der AZ. Auch, weil er noch einen weiteren Spieler mit viel Potenzial im Kader sieht: Corentin Tolisso.

Gegen Chelsea zeigte Tolisso seine Torgefahr
Gegen Chelsea zeigte Tolisso seine Torgefahr / Matthias Hangst/Getty Images

Um den französischen Weltmeister von 2018 gab es zuletzt ebenfalls immer wieder Wechselgerüchte. Der 26-Jährige wies die aber jüngst deutlich ab - er sehe seine Zukunft in München. Rummenigge scheint das zu begrüßen: "Er ist Weltmeister, ein Spieler, der die Rolle anders interpretiert als Thiago oder Martinez. Coco ist sehr gefährlich vor dem Tor. Wir haben die Hoffnung, dass Coco viel Qualität in unser Spiel bringt."

Will Tolisso in Zukunft eine größere Rolle im Flick-Team spielen, muss er - anders als in der Vergangenheit - fit bleiben. Macht Thiago neben Landsmann Martinez tatsächlich den Abflug, dürfte Tolisso aber zwangsläufig in den Fokus rücken. So oder so, der FCB ist aktuell sehr gut aufgestellt. Oder wie es Rummenigge ausdrückt: "Beim FC Bayern scheint derzeit die Sonne."