6 sündhaft teure Wintertransfers, die vor ihrem Wechsel wenig bekannt waren
Von Simon Hartmann
Diego Costa, Philippe Coutinho oder Juan Mata: Wintertransfers, bei denen jeder Fan wusste, worauf er sich freuen darf - auf Weltklasse-Fußballer natürlich! Häufig wussten Fans aber auch nicht so richtig, was ihr Verein denn da bitte eingetütet hat. Viel Geld ausgegeben und trotzdem musste erst einmal die Google-Suche bemüht werden, um festzustellen, wer da eigentlich nun für den Herzensverein auflaufen wird.
Egal, ob unbekümmerter Youngster oder erfahrener Nationalspieler; teuer waren sie alle. Aber Geld hin, Geld her, am Ende zählt die Leistung. Die einen brachten sie, die anderen eben nicht.
1. Gabriel Jesus: Für 32 Mio. Euro zu Manchester City
Mit gerade einmal 19 Jahren kam Gabriel Jesus nach England zu Manchester City. Der neue Heilsbringer sollte keinen Geringeren als Sergio Kun Aguero entlasten und langfristig beerben, den Rekordtorschützen der Skyblues.
Von Palmeiras kam der Mittelstürmer im Winter 2017 nach Großbritannien. In seinen ersten zehn Partien war der quirlige Stürmer an elf Treffern direkt beteiligt. Insgesamt ist Jesus inzwischen an über 100 Treffern für City mitverantwortlich. Dazu brauchte er nur 164 Spiele. Zur Zeit ist Jesus durch den Corona-Virus außer Gefecht gesetzt.
2. Balazs Dzsudzsak: Für 19 Mio. Euro zu Dinamo Moskau
Ein gänzlich unbeschriebenes Blatt war der Ungar im Januar 2012 nicht, als er von Anzhi Makhachkala gen Moskau zu Dinamo wechselte. Hatte er doch davor noch in den Niederlanden für die PSV Eindhoven unter Vertrag gestanden. Dennoch: Die Höhe seiner damaligen Ablösesumme sorgte für reges Aufsehen, in einer Zeit in der Transfers um die 20 Millionen Euro noch nicht zur Tagesordnung gehörten. Heute würde für diese Summe natürlich kein Buchmacher mehr die Brille absetzen. Vor acht Jahren war das aber noch anders.
Für Ex-Arbeitgeber Makhachkala war dieser Transfer ein echter Gewinn, so hatten sie den Ungar erst ein halbes Jahr zuvor für 14 Millionen Euro aus den Niederlanden geholt. Keine einzige Torbeteiligung gelang dem ehemaligen Kapitän der ungarischen Nationalmannschaft dort und trotzdem verdiente sein Ex-Klub fünf Millionen Euro an ihm. Heute ist der offensive Mittelfeldspieler in Ungarn unterwegs.
3. Shoya Nakajima: Für 35 Mio. Euro zu Al-Duhail
Nakajima hätte in die Fußstapfen von Nakata, Kagawa oder Nakamura treten können. Ein großartiger Fußballer, der halb Portugal schwindelig spielte. Doch statt zu einem Top-Verein in Europa zu wechseln, entschloss sich Nakajima für einen Wechsel weg von Portimonense, hin zu Al-Duhail - nicht England, Spanien oder Deutschland, Katar sollte es sein.
Dort war er ein halbes Jahr unterwegs, ehe er zurück nach Portugal zum FC Porto ging. Allerdings kostete er dann lediglich zwölf Millionen Euro. An seine Leistungen bei Portimonense konnte der Nationalspieler Japans bis heute nicht mehr anknüpfen.
4. Miguel Almiron: Für 24 Mio. Euro zu Newcastle United
Dieser Transfer ist insoweit spektakulär, da Almiron zum Zeitpunkt seines Transfers lediglich ein Viertel von dem wert war, was Newcastle in die USA an Atlanta überwies. In den USA kam der Mann aus Paraguay auf 43 Scorerpunkte in 70 Partien.
In der Premier League läuft der Hase anders, dort machte er bisher 71 Einsätze, aber lediglich 15 Scorerpunkte; Stammspieler ist Almiron trotzdem. Bei einem eventuellen Verkauf müssten die Magpies ein dickes Minus hinnehmen. Almiron ist 16 Millionen Euro wert.
5. Reinier: Für 30 Mio. Euro zu Real Madrid
Wenn für einen 18-Jährigen 30 Millionen Euro auf den Tisch gelegt werden, sollte ein jeder Fan sich diesen Namen einprägen. Der Name Reinier allerdings rutscht vielen so langsam aus dem Gedächtnis. Als kommender Superstar wurde er angepriesen und zusammen mit Vinicius und Rodrygo sollte er das brasilianische Trio bei Real Madrid komplettieren.
Momentan ist Reinier von einem Trio weit entfernt, hauptsächlich ist er als Single unterwegs - und zwar auf der Tribüne des Signal Iduna Parks in Dortmund. Dorthin ist er nämlich seit Sommer ausgeliehen, leider macht er bisher nicht die erhofften Fortschritte und ist bei Neu-Trainer Edin Terzic vollkommen außen vor. Reinier ist allerdings erst 18 Jahre alt und wird noch einige Chancen erhalten in Europa Fuß zu fassen. Also: Im Hinterkopf sollte dieser Name behalten werden.
6. Dejan Kulusevski: Für 35 Mio. Euro zu Juventus Turin
Wer diesen Namen jetzt zum ersten Mal hört, sollte die Ohren spitzen. Dejan Kulusevski soll nämlich niemand Geringeres sein als der Nachfolger von Cristiano Ronaldo bei Juventus und der Erbe von Zlatan Ibrahimovic in der schwedischen Nationalmannschaft. Der Flügelflitzer wurde im Winter 2020 von Atalanta Bergamo gekauft, um nur einen Tag später direkt an den AC Parma zurückverliehen zu werden. Dort unterstrich er sein enormes Talent.
19 Torbeteiligungen in 36 Partien sind in einer Top-Liga, wie die Serie A eine ist, aller Ehren wert. Vor allem wenn der gemeinte Spieler lediglich 20 Jahre alt ist. Bei Juve ist Kulusevski Stammspieler, allerdings nicht unangefochten. Sein Marktwert liegt bereits bei 45 Millionen Euro.