Tendenz zum Bayern-Abschied bei Kimmich immer klarer
Von Lennart Sörnsen
Es war keine einfache Saison für Joshua Kimmich. Der Mittelfeldspieler musste sich von Beginn an von seinem Trainer vorwerfen lassen, nicht die Rolle zu spielen, die sich Thomas Tuchel im Mittelfeld wünscht. Das Verhältnis der beiden soll ohnehin nicht immer positiv gewesen sein. Gegen Ende der Saison zog Tuchel dann die Konsequenz aus den schwachen Leistungen der Mannschaft und stellte den 29-Jährigen auf die Position des Rechtsverteidigers um. Dass dies nicht gerade Kimmichs Lieblingsposition ist, war bekannt.
Doch Kimmich fügte sich, zeigte sowohl in der Nationalmannschaft als auch bei den Bayern überzeugende Leistungen. Im Gegensatz zu einigen Kollegen beim Rekordmeister war sein Stammplatz bei der EM unter Julian Nagelsmann daher auch nie in Gefahr.
Trotz dessen verdichten sich die Anzeichen, dass sich die Zeit des 89-fachen Nationalspielers beim Rekordmeister dem Ende entgegen neigt. Der Vertrag des Ex-Stuttgarters läuft im Sommer 2025 aus. Über eine Verlängerung sei bislang nicht gesprochen worden, berichtet die SportBild. Dies soll direkt nach der EM geschehen.
Immer deutlicher zeichnet sich die Tendenz ab, dass Kimmich, dem eigentlich eine große Zukunft bei den Bayern inklusive eines möglichen Kapitänsamtes nachgesagt wurde, spätestens mit Ablauf seines aktuellen Vertrages gehen wird. Die enttäuschende letzte Saison soll dabei durchaus zu einem Umdenken bei den Verantwortlichen geführt haben, auch der neue Trainer Vincent Kompany setzt wohl zumindest im Mittelfeld nicht auf Kimmich.
Kimmich selbst soll mit einem Abschied liebäugeln, als Interessenten nennt die SportBild den FC Barcelona, hier könnte Kimmich auf seinen Ex-Trainer aus der Nationalmannschaft sowie den Bayern Hansi Flick treffen, der Deutsche hat nach dem Abgang von Xavi den Trainerposten bei den Blaugrana übernommen.
Zuletzt hatte die ZDF-Dokumentation "Anführer und Antreiber" für weiteren Zündstoff gesorgt, in der Kimmich verriet, dass er sich nach der viel diskutierten Impfdebatte um seine Person einsam gefühlt und nicht den nötigen Rückhalt im Verein gespürt habe. Zudem erklärte Kimmich, dass er das Vertrauen in die Verantwortlichen verloren habe. Aussagen, die zwar aus der Zeit stammen, in denen Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic an der Säbener noch das Sagen hatte, die in der Führungsetage aber dennoch nicht gut angekommen sein sollen und die Skepsis bezüglich einer Vertragsverlängerung weiter erhöhen. Schließlich waren zum damaligen Zeitpunkt schon Führungskräfte wie Herbert Hainer oder Jan-Christian Dreesen im Amt.