ten Hag wehrt sich gegen United-Kritik: "Man erkennt die Wirklichkeit nicht"
Von Yannik Möller
Am vergangenen Freitag meldete der englische Guardian, dass die Bosse von Manchester United eine Entscheidung hinsichtlich der Zukunft von Erik ten Hag getroffen haben: Der Cheftrainer muss zur neuen Saison weichen und den Verein verlassen (90min berichtete). Eine große Übereinstimmung seitens anderer Outlets gab es bislang aber noch nicht, sodass weiterhin abzuwarten bleibt, ob und wie es mit dem Niederländer weitergeht.
Klar ist jedoch: Diese vermeintlich beschlossene Trennung passt zu der Art und Weise, wie ten Hag in England und im United-Umfeld öffentlich gesehen und bewertet wird. Er ist der Ansicht, dass er dabei einer unfairen Kritik ausgesetzt ist.
"Manchester United hat die Liga das letzte Mal im Jahr 2013 gewonnen, also vor elf Jahren. Und trotzdem wird von uns erwartet, dass wir jedes Spiel gewinnen, während wir um die Liga-Spitze kämpfen. Dafür ist der Verein aber noch nicht bereit", mahnte er gegenüber der niederländischen Voetbal International eine falsche Betrachtung an.
Diese seiner Meinung nach ungerechtfertigte Erwartungshaltung mündet natürlich auch in einer größeren Kritik an ihm selbst. ten Hag erklärte: "Wir sollten im letzten Jahr eine Entwicklung anstoßen und haben dafür die ersten Schritte gemacht; doch dann findet man heraus wie groß dieser Klub und dass niemand jemals zufrieden ist."
"Innerhalb des Vereins waren die Leute zufrieden, aber von außerhalb gab es Unruhe, weil kritisiert wurde, dass wir nur den Carabao Cup gewonnen, aber im Finale des FA Cups verloren haben und nur Dritter geworden sind", führte ten Hag weiter aus und kam zum deutlichen Fazit: "Nun, dann erkennt man die Wirklichkeit nicht. Andere Vereine hatten eine viel bessere Mannschaft."
ten Hag beklagt eine zu harsche Kritik
Insgesamt fühle auch er sich in seiner Arbeit zu kritisch betrachtet, monierte der 54-Jährige. Das machte er vor allem am Samstagnachmittag deutlich, nachdem die Red Devils mit einem 2:1-Sieg über Manchester City den FA Cup gewonnen hatten.
"Als ich bei United begonnen habe, war es ein großes Chaos. [...] Das Team gewinnt Trophäen und hat eine spielerische Identität. Aber die Spieler müssen dafür auch zur Verfügung stehen. Im vergangenen Jahrzehnt gab es nicht so viele Finals, nicht so viele Titel und es kamen nicht so viele Nachwuchstalente durch", bekräftigte er die richtige Richtung des unter ihm eingeschlagenen Wegs.
Auf Nachfrage von Gary Lineker bei der BBC, antwortete ten Hag: "Ja, ich denke schon [dass die Kritik zu hart war]. Gegenüber der Mannschaft, aber auch mir gegenüber. Das war so nicht richtig." Und beim niederländischen TV-Sender Ziggo Sports gab er noch eine Prognose zu seiner Zukunft bei United ab: "Ich habe noch ein weiteres Jahr in meinem Vertrag. Ich arbeite hier an einem Projekt, ich sehe keinen Grund zu gehen."
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