Team des Turniers: Die EM-Topelf von Taktik-Experte Tobias Escher

Siebenmal Spanien, zweimal Deutschland und je einmal Georgien und Frankreich. Taktik-Experte Tobias Escher hat für 90min seine persönliche Topelf der EM 2024 zusammengestellt. Hinten links hatte Escher die Qual der Wahl, im Sturmzentrum musste er etwas mogeln...

Die EM-Topelf von Tobias Escher

Tor & Abwehr

TW: Giorgi Mamardashvili (Georgien) - Der 23-jährige Schlussmann vom FC Valencia hat eine bärenstarke EM gespielt und war einer der Hauptgründe für den Achtelfinal-Einzug von EM-Neuling Georgien. "Er hat das Team mit sieben Paraden pro Spiel - ein Fabelwert - bis ins Achtelfinale getragen", meint auch Tobias Escher.

RV: Joshua Kimmich (Deutschland) - Mit Blick auf die WM 2026 soll Joshua Kimmich wohl der Rechtsverteidiger im deutschen Team bleiben. Schaut man auf seine EM-Leistungen zurück, mit gutem Grund. "Er hat ein grundsolides Turnier gespielt, offensiv viele Akzente gesetzt", befindet Escher.

IV: Dayot Upamecano (Frankreich) - In München oft gescholten, für Frankreich gesetzt. Nachdem Upamecano schon bei der WM 2022 glänzen konnte, spielte der FCB-Verteidiger auch bei der EM sehr solide. "Richtig, richtig gut", bewertet Escher die Leistungen sogar. "Er hat viele Zweikämpfe gewonnen und sich auch in der Spieleröffnung sehr gut gezeigt."

IV: Aymeric Laporte (Spanien) - Von Man City ging es für den spanisch-französischen Verteidiger raus aus Europa nach Saudi-Arabien. Dass der 30-Jährige dennoch weiter auf ganz hohem Niveau glänzen kann, zeigte der Linksfuß bei dieser EM. "Laporte hat ein sehr, sehr starkes Turnier gespielt. Auch immer wieder angedribbelt und Akzente nach vorne gesetzt", so Escher.

LV: Marc Cucurella (Spanien) - Für Escher ist die Linksverteidiger-Position am schwersten zu wählen. Michel Aebischer habe ein "unfassbar gutes Turnier gespielt". Ferdi Kadıoğlu habe sich "in jeden Zweikampf geworfen" und sei "wie ein Duracell-Häschen den Flügel rauf und runter geflitzt". Am Ende fiel Eschers wahl aber auf Cucurella. "Nicht nur wegen seinem tollen Assist im Finale. Er hat auch sonst die Mannschaft offensiv angekurbelt."

Mittelfeld

ZM: Rodri (Spanien) - "Rodri ist auch für mich der Mann des Turniers. Er hat in allen Spielphasen überzeugt", lautet das eindeutige Urteil von Escher. Viel mehr muss man über den zentralen Spieler des Europameisters nicht sagen.

ZM: Fabian Ruiz (Spanien) - Die spanische Dominanz setzt sich auch im Mittelfeld fort. Neben Rodri darf auch dessen kongenialer Partner Fabian nicht fehlen! "Ihn hätte man auch als Spieler des Turniers sehen können."

OM: Jamal Musiala (Deutschland) - "Auch wenn Musiala nicht sein ganzes Potenzial abgerufen hat, hat er viel für die Mannschaft gearbeitet", lobt Escher den Jungstar, der sich mit drei Turniertreffern die EM-Torjägerkanone mit fünf weiteren Spielern teilt.

Sturm

RA: Nico Williams (Spanien) - Den Bilbao-Star dürfe man "bei all dem Hype um Yamal nicht unterschätzen". Im Finale erzielte der 22-Jährige das zwischenzeitliche 1:0 für La Roja. "Er hat unglaublich viel Zug zum Tor gezeigt", so Escher.

ST: Dani Olmo (Spanien) - Auf der Mittelstürmerposition muss Escher "etwas schummeln". Denn die EM der klassischen Torjäger war es wirklich nicht. Nach langen Überlegungen entschied sich der Taktik-Experte dann für eine "Behelfslösung". Und die heißt Leipzigs Dani Olmo. "Weil er auch beizeiten so eine halbe falsche Neun gespielt hat. Weil er auch häufig vorne im Doppelsturm mit Morata drin war", so Eschers Begründung. "Er hat ein saustarkes Finale gespielt. Er hat zwei wichtige Tore in der K.o.-Phase geschossen."

LA: Lamine Yamal (Spanien) - Über den nun 17-Jährigen vom FC Barcelona brauche man in der EM-Topelf "nicht groß diskutieren", so Escher. Ein Tor, vier Vorlagen und unzählige Dribblings machten den Youngster für La Roja unverzichtbar.