Tah-Deal wird zur Farce: Bayer-Boss vernichtet Eberl
Von Franz Krafczyk
Jonathan Tah gehört in diesem Sommer zu den großen Wunschspielern des FC Bayern und hat einem Wechsel sogar längst zugestimmt. Auch mit Bayer Leverkusen soll es laut kicker zu einer mündlichen Vereinbarung gekommen sein, den Transfer für eine Ablöse von 25 Millionen Euro plus fünf Millionen an Boni zeitnah über die Bühne zu bringen, sobald die Münchner Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui an Manchester United verkauft haben.
Die Vereinbarung zwischen den beiden Klubs sei jedoch nicht schriftlich und damit auch nicht verbindlich gewesen. Ein schriftliches Angebot für Tah hätte die Werkself demnach sofort akzeptiert, was die Verhandlungsposition der Münchner gegenüber dem Premier-League-Klub geschwächt hätte.
Inzwischen scheinen die Bayern aber trotz des erfolgten Doppelverkaufs an ManUnited vom Tah-Transfer Abstand genommen zu haben, was laut Sky auch mit dem Bayern-Aufsichtsrat zusammenhängt, der dem Tah-Deal noch nicht zugestimmt hatte. Zudem sollen sich in der Zwischenzeit auch die Pläne des Rekordmeisters geändert haben. Im Lager von Bayer Leverkusen sorgte das Abrücken von der mündlichen Vereinbarung für große Verärgerung.
"Also, ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts! Und ich würde nicht mit ihm verhandeln", ärgerte sich Bayer-CEO Fernando Carro bei einem Treffen mit mehreren hundert Vertretern der Leverkusener Fanklubs in der BayArena am Dienstag. Zuvor versuchte Geschäftsführer Simon Rolfes diplomatisch auf die Tah-Frage aus dem Publikum zu antworten, Carros Antwort nahm der Ex-Profi dann aber auch mit einem Grinsen zur Kenntnis.
Eberl soll sich damit nicht nur nicht an die Abmachung gehalten, sondern sich sogar ganz aus den Verhandlungen zurückgezogen haben. Laut kicker würden die Bayern nur dann wieder über eine Verpflichtung von Tah sprechen, wenn dieser deutlich günstiger zu haben wäre. Für die Werkself wäre dies sicherlich keine ernsthafte Option, weshalb der Innenverteidiger nun weiter in Leverkusen trainiert - und dort wohl auch über den Sommer hinaus bleiben wird.
Update: Inzwischen hat sich Carro gegenüber der Bild für seine Aussage entschuldigt.
"Ich bin ein emotionaler Mensch. Die Aussagen zu Max Eberl habe ich in einem informellen Austausch mit Bayer-04-Fans getätigt. Dass sie in dieser Form aufgegriffen und multipliziert werden, war nicht beabsichtigt. Das ändert aber auch nichts mehr an der Aussage, für die ich mich hiermit entschuldige. Ich respektiere selbstverständlich den FC Bayern, seine Verantwortlichen und die Leistungen, die dieser Verein für den deutschen Fußball erbracht hat", so der 60-Jährige.
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