Tabelle nach Expected Goals: Leipzig überflügelt die Bayern

Der RB Leipzig spielt eine klasse Saison. Nach Expected Goals ist das Nagelsmann-Team sogar Tabellenführer.
Der RB Leipzig spielt eine klasse Saison. Nach Expected Goals ist das Nagelsmann-Team sogar Tabellenführer. / Lars Baron/Getty Images
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Beim Fußball geht es bekanntlich darum, wer am Ende mehr Tore geschossen haben. So helfen auch Chancen im Überfluss nichts, wenn der Ball einfach nicht über die Linie will. Trotz allem ist es durchaus spannend einen Blick darauf zu werfen, wie die Tabelle der Bundesliga aussehen würde, wenn alle Teams die gleichen Chancenverwertung an den Tag legen würden.


Die Statistik Expected Goals gibt an, wie wahrscheinlich ein Torerfolg aus der jeweiligen Abschlussposition ist. Das heißt: Hat ein Stürmer eine Gelegenheit aus einer Position, aus der zu 30 Prozent ein Tor gemacht wird, geht dies mit dem Faktor 0,3 in die Wertung ein. Am Ende des Spiels werden alle Chancen addiert und zu einem Ergebnis zusammengefast. Wir möchten uns anschauen, wie die Bundesligatabelle anhand einer Tabelle, die nur auf den "Expected Goals" beruht, aussieht. Diese ist auf dem Portal understat.com zu finden.

1. Platz 1 bis 6: Leipzig überraschend vor Bayern

Robert Lewandowski
Es ist vor allem den treffsicheren Polen zu verdanken, dass die Bayern so gut dastehen. / PressFocus/MB Media/Getty Images

Den "Expected Goals" zufolge wäre tatsächlich RB Leipzig mit 55,41 Punkten Tabellenführer. Auffällig ist vor allem, dass der Klub kaum Chancen zulässt. So ist der Wert der zu erwartenden Gegentore gerade einmal bei 22,71 und damit um 6 niedriger als beim Nächstplatzierten. Überraschend nur zweiter ist der eigentliche Tabellenführer FC Bayern. Mit 50,92 Zählern liegen sie um gut zehn Punkte hinter der wahren Tabelle zurück. Dies ist die größte Diskrepanz ligaweit. Das Gleiche gilt für die erzielten Tore. So hätten die Münchner statt 78 Toren bei normaler Chancenverwertung nur 59,36 Buden erzielt. Wie kaltschnäuzig die Münchner sind, hat zuletzt der VfB zu spüren bekommen, der durch Lewandowski und Co in Minutenschnelle unter die Räder kam. Der Pole steht beispielhaft für die Münchner Truppe. So liegt er mit 35 Treffern deutlich wie kein anderer über den Erwartungswert von 26,27.

Etwas rosiger würde es für den BVB aussehen. Mit 50,59 lägen sie nur ganz knapp hinter den Münchnern. Wäre also jeder Dortmunder ähnlich treffsicher wie Haaland, könnte die schwarz-gelbe Welt anders aussehen. Wie in der echten Tabelle würde die Eintracht (46,41) auf Rang vier liegen, während Wolfsburg (44,1) von Platz drei auf fünf abrutschen würde. Überraschungsteam Union Berlin würde sich sogar noch um einen Rang verbessern und mit 42,48 Punkten auf Platz sechs auftauchen.

2. Rang 7 bis 12: Viele Verschiebungen im Mittelfeld

Matheus Cunha, Lucas Tousart
Die Berliner könnten bei besserer Chancenverwertung schon fast gerettet sein. / Boris Streubel/Getty Images

Das mittlere Tabellendrittel führt nach dieser Rechnung Borussia Mönchengladbach an. Mit 41 Zählern hätten die Fohlen ganze fünf Punkte mehr auf dem Konto und deutlich bessere Chancen auf das internationale Geschäft. Weiter geht es mit dem VfB Stuttgart, der mit Rang acht und 38,68 Punkten knapp vor Leverkusen (38,64 Punkte) stehen würde. Die Werkself würde also von sechs auf neun herunterfallen und damit den eigenen Ansprüchen noch weiter hinterherrennen. Mit deutlichem Abschluss platziert sich Hoffenheim auf Rang zehn der Rangliste.

Interessant ist jedoch vor allem, dass der Tabellen-14. Hertha BSC vor dem Tabellen-Achten SC Freiburg platziert ist. So hätte die Breisgauer lediglich 32,3 statt 37 Zähler auf dem Konto. Die Berliner wären mit 32,89 Punkten fast schon gerettet.

3. Rang 13 bis 18: Augsburg rutscht in den Keller

Felix Uduokhai
Der FC Augsburg ist in dieser Saison zumindest effektiv. / Matthias Hangst/Getty Images

Wie die Berliner wäre auch Mainz 05 in der "Expected-Goals-Tabelle" fast gerettet. So hätte das Team 31.96 anstelle von 24 Punkten auf dem Konto. Hier zeigt sich, dass eben auch die Chancenverwertung und die der Gegner entscheidend dafür verantwortlich sein kann, um untern rein zu rutschen. Im Abstiegskampf wären mit 27,5 statt 30 Punkten dagegen die Bremer. Dies gilt auch für den 1.FC Köln, der jedoch mit 25.58 Punkten immerhin über dem Strich stehen würde.

Der FC Augsburg profitiert dagegen von seiner starken Chancenverwertung. So hat man 29 statt der eigentlich zu erwartenden 23,45 Zähler auf dem Konto. Lediglich die Münchner und der VfL Wolfsburg profitieren mehr von ihrer Chancenverwertung als die Augsburger. Brenzliger wäre die Lage auch für Arminia Bielefeld, die mit 19,11 Punkten schon einen kleinen Rückstand hätten. Für Schalke 04 wäre der Weg mit 14,09 Punkten zumindest etwas kürzer. Kleiner Funfact am Rande: Sogar beim 4:0 Sieg der Schalker gegen Hoffenheim, hätte die TSG nach "Expected Goals" gewonnen.