Isco gegen Eriksen - tauschen Inter und Real die Spieler?
Von Guido Müller
Eine langfristige Zukunft von Francisco Román Alarcón Suárez, kurz Isco, bei Real Madrid rückt stetig in weitere Ferne. Der im südspanischen Benalmádena (Provinz Málaga) geborene Techniker hat bei Zinédine Zidane kein gutes Standing mehr. Ein Vereinswechsel (Iscos Vertrag bei Real läuft im Sommer 2022 aus) würde dem 38-maligen spanischen Nationalspieler sicherlich gut tun. Auch im Hinblick auf die Europameisterschaft im kommenden Jahr, die er noch nicht ganz abgehakt hat.
Und fast täglich gibt es neue Spekulationen darüber, wohin es den 28-Jährigen verschlagen könnte. Eines ist gewiss: ein bisschen Kohle sollte der aufnehmende Klub schon haben. Einem Bericht des Senders Sky könnte der Weg Iscos in die italienische Serie A führen. Angeblich sollen Real Madrid und Inter Mailand erste Kontakte aufgenommen haben, um die Viabilität eines Tauschgeschäftes auszuloten.
Demzufolge soll der Däne Christian Eriksen von den Nerazzurri zu den Blancos und im Gegenzug Isco von Madrid nach Mailand wechseln. Der Däne wurde zuletzt - ebenfalls in einem Tausch-Kontext - mit dem FC Arsenal in Verbindung gebracht (Xhaka sollte im Gegenzug zu Inter wechseln).
Erhebliche Differenzen bezüglich der Preisvorstellungen
Doch so plausibel dieser Tauschhandel zwischen Italienern und Spaniern auch auf den ersten Blick wirken mag, ergeben sich bei näherer Betrachtung doch auch Zweifel. Denn was die jeweiligen preislichen Bewertungen der Spieler betrifft, bestehen zwischen beiden Klubs noch erhebliche Differenzen.
Real Madrid taxiert Isco nämlich auf satte 60 bis 70 Millionen Euro. Angesichts der Nicht-Leistungen, die der zweifellos begnadete aber viel zu selbstzufriedene Isco in den letzten zwei Jahren für Real abgeliefert hat, ist so eine Preisschätzung wohl nur mit der (blendend) weißen Vereinsbrille zu erklären. Ich würde fast den selben Betrag wetten (wenn ich ihn denn hätte), dass kein Verein auf der Welt diese Summe für Isco bezahlen wird. Auch nicht Inter Mailand.
Die ihrerseits im Januar dieses auslaufenden Jahres 27 Millionen für Christian Eriksen an die Tottenham Hotspurs überwiesen haben. Doch der Däne zündete nicht, weil er schlichtweg nicht in das taktische Korsett von Trainer Antonio Conte passt.
Eriksen schon seit längerer Zeit im königlichen Fokus
Eriksen ist bei Real seit Jahren immer wieder mal ein Thema gewesen, doch die unnachgiebige Art des Spurs-Präsidenten Dani Levy machte diesen Madrider Planspielen stets einen Strich durch die (am Ende zu teure) Rechnung. Als Eriksens Leistungen auf der Insel dann immer dramatischer abfielen, war er auch nicht mehr interessant genug für das große Real.
Aber in der Not, heißt es ja, frisst der Teufel Fliegen. Lieber einen zur Zeit in ein kleines Loch gefallenen Eriksen, der sich in seinem neuen Umfeld sicherlich auch wieder beweisen will, als einen bequem gewordenen Isco, der mit bemerkenswerter Lustlosigkeit seine letzten (und meist spärlich dosierten) Einsätze für Real ablieferte.
Doch solange sich beide Großklubs in ihren Preisvorstellungen nicht erheblich annähern, wird es wohl bei Spekulationen bleiben.