SV Werder: Lemke kritisiert Gehaltsverzicht als zu gering
Von Christian Gaul
Die Spielausfälle aufgrund der Corona-Krise führen zu immensen wirtschaftlichen Problemen vieler Vereine in der Bundesliga. Auch der SV Werder Bremen muss mit hohen Einnahmeverlusten rechnen, darum hat man dort mit den Profis einen Gehaltsverzicht von zehn bis 20 Prozent vereinbart. Dies ist Willi Lemke jedoch zu wenig, wie der ehemalige Funktionär im Doppelpass verriet.
Im besten Fall verlieren die Bremer "nur" 20 Millionen Euro, nämlich dann, wenn die momentan unterbrochene Saison ohne Zuschauerbeteiligung zu Ende gespielt wird. Um die Verluste zu minimieren, einigte sich der Verein mit seinen Spielern auf einen Gehaltsverzicht. Doch der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende der Werderaner hält den Verzicht für ausbaufähig.
Lemke empfiehlt dem Verein Nachverhandlungen - Profis wären bereit
"Wenn es zehn Prozent wären, wäre es mir deutlich zu wenig. Ich kann Klaus nur bekräftigen und unterstützen, da nochmal nachzuverhandeln", richtet sich Lemke an den aktuellen Geschäftsführer der Bremer. Klaus Filbry hatte nach Angaben der Bild bereits betont, dass es bei größeren Schwierigkeiten zu einer Neubewertung kommen könnte.
""Wir haben eine gute Lösung herbeigeführt. Nur auf die Spieler einzudreschen und zu sagen, sie müssen viel mehr verzichten, ist nicht der richtige Weg. Aber wir haben auch besprochen, dass wir nochmal sprechen müssen, wenn die Saison abgebrochen wird. Dann würde sich die Situation dramatisch verändern.""
- Klaus Filbry
Lemke rechnet vor: "Der Einnahmeverlust ist so gigantisch. Wenn du das vergleichst mit dem Gehaltsverzicht, wären das auf das Jahr gerechnet 2,5 Prozent des Bruttogehalts. Bei unseren Sorgen würde ich dringend darum bitten, dass nochmal nachverhandelt wird." Die Profis scheinen derweil den Ernst der Lage erkannt zu haben, so sprach Ludwig Augustinsson stellvertretend für die Mannschaft davon, bei Bedarf erneut zu helfen. "Jeder weiß, dass die Klubs wirtschaftliche Probleme plagen. Wir haben ja bereits mit dem Klub gesprochen. Wenn es ein großes Problem geben würde, müssten wir einen Weg finden, dem Klub noch mal zu helfen", so der Schwede gegenüber der Bild.