Super-League-Gründer und Juve-Chef Andrea Agnelli hisst die weiße Flagge

Stefano Guidi/Getty Images
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Andrea Agnelli erlebt gerade die wohl surrealsten 48 Stunden seines Lebens. Der Juve-Chef, der vor wenigen Stunden noch schroff von "Blutsbrüderschaften" und dem "garantierten" Gelingen der Super League sprach, hat nun zugegeben, dass das Projekt gescheitert ist.


Agnelli, der als Vize-Präsident der Super League fungiert, äußerte sich zur Zukunft der Idee gegenüber Reuters deutlich. "Ich bin nach wie vor von der Schönheit dieses Projekts überzeugt", so der 44-jährige Gründer der Liga. "Aber zugegebenermaßen glaube ich nicht, dass das Projekt jetzt noch laufen wird."

Die Aussagen erfolgten als Reaktion auf den nun offiziellen Austritt der sechs englischen Klubs. Weitere Vereine sollen im Verlaufe des Tages ebenfalls das Projekt verlassen. Agnelli lässt im Gegensatz zur offiziellen Erklärung der Super League deutlich durchblicken, dass die Idee wohl gestorben ist.

In den letzten Stunden gab es Gerüchte über Agnellis Rücktritt als Juve-Chef, die von ihm höchstpersönlich dementiert wurden. Agnelli wird nun neben Florentino Perez als größter Feind des Weltfußballs gesehen und wurde sogar von UEFA-Chef Aleksander Čeferin der Lüge bezichtigt. Ob Angelli nach dieser Geschichte jemals wieder seinen Ruf rehabilitieren wird, wird sich noch zeigen.

Im Interview zeigte er jedenfalls auf, wie er sein Handeln mit sich selbst rechtfertig: "Ich glaube nicht, dass unsere Branche im Allgemeinen besonders aufrichtig, vertrauenswürdig oder zuverlässig ist."