Subotic zweifelt an Re-Start der Bundesliga: "Eine heikle Situation für uns alle"
Von Florian Bajus
Die Bundesliga sorgt mit der Wiederaufnahme des Spielbetriebs für kontroverse Diskussionen. Auch Union Berlins Innenverteidiger Neven Subotic blickt dem Re-Start skeptisch entgegen. Der 31-Jährige mahnt, dass die derzeitige Situation für die Spieler alles andere als einfach sei.
Nach wochenlangen Verhandlungen hat die DFL den Startschuss von der Politik erhalten: Ab dem 16. Mai wird die Bundesliga wieder spielen, fortgeführt wird die Saison mit dem 26. Spieltag. "Ganz egal, wann wir starten, es wird zu früh sein", kritisiert Subotic den Re-Start bei BBC World Service (Übersetzung via Sportbuzzer). "Wenn wir in ein paar Wochen starten, wird es zu früh sein. Selbst wenn wir in einigen Monaten starten, könnte es zu früh sein."
Allen voran wegen der ausstehenden Zahlungen der TV-Rechteinhaber bemühte sich die DFL um eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs - ein Aspekt, der Subotic stört. "Die finanziellen Aspekte wurden immer wieder hervorgehoben", beklagt der Innenverteidiger. Dabei werde vergessen, dass die Spieler mit einer schwierigen Situation konfrontiert werden.
"Ich bin mir sicher, dass es das große Thema ist, das alle mit sich herumtragen. Ich glaube, viele versuchen es zu verdrängen, um ihren Job erledigen zu können", so Subotic, dem das Infektionsrisiko der Spieler Sorgen bereitet: "Es ist eine heikle Situation für uns alle. Es wird unmöglich sein, mit positiven Anmerkungen aus der Liga heraus zu kommen."
"Risiko-Management" und "möglichst wenige Verluste" - Subotic sorgt sich um die körperliche Belastung
Nach einem siebentägigen Trainingslager unter Quarantänebedingungen wird der Ball in der 1. und 2. Bundesliga wieder rollen. Die DFL plant mit zwei englischen Wochen, für Union Berlin geht es direkt gegen den FC Bayern. "Wir sind alle bereit, aber wir müssen in Betracht ziehen, dass wir als Spieler jetzt ein großes Risiko aufgebürdet bekommen haben - mit Blick auf die Belastung", so Subotic.
Aufgrund des wochenlang ausgebliebenen Mannschaftstrainings ist die Verletzungsanfälligkeit größer als im normalen Spielbetrieb. Auch deswegen ist Subotic skeptisch: "Ich mache mir Sorgen, dass sich jüngere Spieler, die ihren Körper noch nicht so gut kennen, verletzen. Wenn sie immer 100 Prozent geben wollen, obwohl sie eigentlich einen Tag Pause brauchen." Am Ende werde es "um viel Risiko-Management gehen und darum, die Saison mit möglichst wenigen Verlusten zu Ende zu bringen".