Strittiger Elfer: So bewerten Müller, Hofmann und Co. die Szene

Daniel Schlager schaute sich die Szene nach Hinweis des Videoassistenten nochmal an.
Daniel Schlager schaute sich die Szene nach Hinweis des Videoassistenten nochmal an. / Lars Baron/GettyImages
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Im Top-Spiel der Bundesliga am Freitagabend gelang Tabellenführer Bayer Leverkusen kurz vor Schluss noch der 2:2-Ausgleich gegen den FC Bayern. Die Entstehung des entscheidenden Leverkusen-Tores sorgte dabei durchaus für Diskussionen. Nach dem Abpfiff haben sich Thomas Müller, Thomas Tuchel und Jonas Hofmann zur Szene geäußert.

In der 90. Minute klärten die Bayern einen Ball aus dem eigenen Sechzehner in Richtung Seitenauslinie. Bayer-Offensivstar Jonas Hofmann ging dem Ball sofort hinterher, dicht gefolgt von Alphonso Davies. Beim Versuch den Ball mitzunehmen traf Davies Hofmann mit dem Fuß an der rechten Wade. Hofmann ging sofort zu Boden und reklamierte.

Schiedsrichter Daniel Schlager ließ zunächst laufen, erhielt dann aber einen Hinweis vom Videoassistenten, sich die Szene noch einmal anzuschauen. Schlager schaute sich die Szene nur wenige Mal an, bis er völlig entschlossen, auf den Elfmeterpunkt zeigte. Exequiel Palacios verwandelte den Elfer anschließend souverän zum finalen 2:2-Ausgleich.


Thomas Müller (DAZN):

"Schau mal, wie er fällt. Wir spielen schon noch Kontaktsport. Aber klar, kannst du pfeifen. Du findest Argumente dafür. Aber er ist schon sehr soft. Schau mal, wie das Bein schon in der Luft ist. Er trifft ihn ein bisschen, bisschen, bisschen. Ein sehr softer Elfmeter, sehr soft. In England wäre er nicht gepfiffen worden. Wir spielen Fußball, come on! Das ist ja Wahnsinn! [...] Wenn diese Szenen Elfmeter sind, werden wir auf jeden Fall ein paar mehr Elfmeter erleben in dieser Saison, bei denen sich einige Manager und Trainer und andere Beteiligte aufregen werden."

Thomas Tuchel (DAZN):

"Dass es einen Kontakt gibt und Hofmann den annimmt, ist klar. Dass es viel zu gierig von Phonzie (Davies, Anm. d. Red.) ist, durch die Beine an den Ball kommen zu wollen, ist auch klar. Für mich ist es in der 94. Minute im Topspiel aber viel zu wenig. Es ist super soft. [...] Der Schiedsrichter hat eine Linie und vorher gab es vielleicht Zweikämpfe, die er ähnlich auslegt. Und dann muss es dabei bleiben! Wenn du vorher nicht jeden Kontakt abpfeifst, wieso dann plötzlich am Ende? [...] Wenn er das so entschieden hat, ist es für mich keine glasklare Fehlentscheidung. Aber es ist auch egal, was ich sage..."

Jonas Hofmann (DAZN):

"Für mich ganz klar Elfmeter. Ich stelle meinen Körper und meinen Fuß davor. In dem Moment verpasst er mir unten einen Schlag. Es ist auf jeden Fall ein Elfmeter gewesen, keine Frage."

Schiedsrichter Daniel Schlager (DAZN):

"Ich habe das Foul auf dem Feld zunächst nicht wahrgenommen. Danach kam jedoch der Hinweis des Videoschiedsrichters, dass es einen klaren Kontakt gab, woraufhin ich es mir am Monitor angeschaut habe. Mir wurde dann relativ schnell klar, dass sich die Bilder mit der Einschätzung des Videoschiedsrichters decken. Es gab einen klarer Treffer von Davies am Fuß, an der Wade und ein Zufallbringen des Spielers. [...] Das Hinfallen des Spielers Hofmann passt für mich zum Treffer an der Wade und daher habe ich auf Strafstoß entschieden. Hofmann knickt auch weg - das ist für mich dann ein evidentes Bild."


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