Streich redet sich nach Freiburg-Aus gegen Juve in Rage

Christian Streich
Christian Streich / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
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Nach dem Achtelfinal-Aus gegen Juventus Turin in der Europa League haderte Christian Streich mit der ein oder anderen Entscheidung der Schiedsrichter. Doch was genau brachte den Freiburger Coach so auf die Palme?

Der SC Freiburg hat das erhoffte kleine Wunder nach der 1:0-Hinspielniederlage verpasst: Auch das Rückspiel vor eigenem Publikum gegen Juventus Turin ging mit 0:2 verloren, weshalb das Team von Trainer Christian Streich den Einzug ins Viertelfinale verpasste. Dieser war auf der Pressekonferenz nach dem Rückspiel bedient.

Streich wütet wegen Spielverzögerungen

Denn für die ein oder andere Entscheidung der Schiedsrichter aus den beiden Partien hatte Streich kein Verständnis: "Ich bin sprachlos. In beiden Spielen: Nach jedem Foul spielt ein Juve-Spieler den Ball weg. Immer. Es ist mir vollständig rätselhaft. Alles wird sanktioniert, aber so etwas, was entscheidend ist, wird laufen gelassen", wütete der 57-Jährige.

"Wir haben 1000 Vorgaben bei Spielen und auch hier ist die Regel ganz klar! Das Schlimme ist: Es wird einfach nicht sanktioniert. Es ist mir vollständig rätselhaft, warum das nicht gemacht wird", fuhr Streich fort. Einmal in Rage, forderte er bei solchen Aktionen ein generelles Umdenken und endlich eine konsequente Bestrafung: "Es muss doch endlich bestraft werden, dann macht es auch niemand mehr. So etwas kann doch nicht sein. […] Aber es wird einfach national und international nichts dagegen gemacht. Das ist mir komplett schleierhaft."

Als bestes Beispiel nannte Streich den Handball. Nach dem Pfiff des Schiedsrichters darf der Ball von der gegnerischen Mannschaft nicht mehr berührt werden oder die Spielfortsetzung verzögert werden - ansonsten gibt es sofort eine Zwei-Minuten-Strafe. "Warum ist das nicht wie im Handball? Wer nach einem Foul den Ball in die Hand nimmt, bekommt Gelb. Es würde dann drei Wochen dauern, bis es alle verstanden haben und dann macht das niemand mehr. Und wer profitiert davon? Der Fußball! Dann haben wir nämlich nicht nur Fairness, sondern die Qualität des Spiels ist total gut", so Streichs Appell.

Rückpass von Bremer? Weitere Entscheidung gegen die Freiburger

Eine weitere umstrittene Szene lieferte Juve-Verteidiger Bremer, als er nach einem Freiburger Angriff seinem Torhüter Wojciech Szczesny den Ball mit dem Fuß zuspielte. Der Schiedsrichter Serdar Gözübüyük wertete das Zuspiel allerdings nicht als Rückpass.

"Ich kann nicht sagen, was passiert wäre, wenn die Mannschaft das 1:1 macht. Dann gibt‘s noch den absichtlichen Rückpass, der nicht abgepfiffen wird. Das ist schwer zu akzeptieren", äußerte sich Streich auch zu dieser Szene.

Ein Abend zum Vergessen für alle Fans des SCF, denn auch die Entstehung des 0:1 war höchst umstritten: Manuel Gulde bekam in der 41. Minute den Ball aus kurzer Distanz an die Hand, nachdem er sich im Strafraum in einen Schuss von Dusan Vlahovic warf. Schiedsrichter Gözübüyük schaute sich die Bilder dann am VAR-Monitor selbst an - und entschied auf Elfmeter sowie auf Gelb-Rot für Gulde.

Diese Entscheidungen machen das Aus der Freiburger umso bitterer. Diese müssen die Niederlage schnellstmöglich abhaken, immerhin kämpft Streichs Mannschaft in der Bundesliga noch um die ersten vier Plätze.