"Das musst du erstmal gewinnen": Stimmen zum 2:0-Sieg der DFB-Elf gegen Ungarn

Durch den 2:0-Sieg über Ungarn hat sich das DFB-Team vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert. Julian Nagelsmann sah eine "reife Leistung" seiner Auswahl. Die Stimmen zum Spiel.
Germany v Hungary: Group A - UEFA EURO 2024
Germany v Hungary: Group A - UEFA EURO 2024 / Kevin Voigt/GettyImages
facebooktwitterreddit

Die Deutsche Nationalmannschaft musste am Mittwochabend zwar etwas länger auf den ersten Treffer warten als im Vergleich zum Auftaktspiel gegen Schottland, doch bereitete ein erneut recht frühes Tor von Jamal Musiala in der 22. Spielminute den Weg für den zweiten Sieg im zweiten Gruppenspiel. Ilkay Gündogan sorgte in der 67. Minute für den 2:0-Endstand. Durch diesen Sieg gegen Ungarn steht die DFB-Auswahl vorzeitig im Achtelfinale.

"Eiskalt zugeschlagen": Gündogan gibt sich erleichtert

"Die Ungarn hatten gefährliche Aktionen, aber so ist das Turnier", zeigte sich Gündogan nach der Partie erleichtert am ARD-Mikrofon. Dazu gab es ein Lob für die Mannschaftsleistung: "Wenn man die Chancen bekommt, muss man eiskalt zuschlagen. Ich glaube, das haben wir gut gemacht."

Dass er selbst nun schon bei einem eigenen Treffer und drei Vorlagen steht, hält Gündogan für nicht so wichtig. "Ich wollte immer auf dem Platz meine Aufgaben so gut wie möglich erfüllen, ohne mich dabei allzu wichtig zu nehmen. In dieser offensiven Position, wo man sich oft zwischen den Ketten des Gegners zeigen muss und Anspielstationen schaffen muss, das ist nicht so leicht. Aber das Gefühl wird besser, auch mit Jungs um einen rum", äußerte er sich dahingehend zurückhaltend.

Neuer früh gefordert - Deutschland auch als Mitfavorit auf den Titel

Neben Gündogan stand auch Manuel Neuer beim Sieg über Ungarn im Fokus. Bereits unmittelbar nach dem Anpfiff musste er parieren. Auch mehrfach während der Partie war der Keeper gefordert.

"Es war auf jeden Fall sehr, sehr wichtig", untermalte Neuer die Bedeutung eines erneuten Erfolgserlebnisses. Dass das Team "so dominant aufgetreten" ist und entsprechend auch "verdient gewonnen" habe, freute ihn sehr. Dazu lobte er auch die Unterstützung der Fans: "Die Stadien sind immer voll, die zwei Fanlager sind immer voll und die Stimmung ist gut."

Auf die Nachfrage, ob sich Deutschland nun zurecht als Mitfavorit auf den EM-Gewinn bezeichnen könne, antwortete Neuer selbstbewusst und zugleich bescheiden: "Deutschland ist immer Mitfavorit, aber grundsätzlich müssen wir unsere Hausaufgaben erledigen. Wir spielen im nächsten Spiel gegen den stärksten Gruppengegner."

Manuel Neuer, Martin Adam
Manuel Neuer war gegen Ungarn häufiger gefordert / Matthias Hangst/GettyImages

Kroos sieht wichtige Fortschritte gegen gefährliche Ungarn

Auch Toni Kroos bezeichnete es als "sehr wichtig", das erste Spiel nochmals mit einem Sieg bestätigen zu können. Immerhin sei es bislang "sehr selten" vorgekommen, "dass wir die ersten beiden Spiele gewonnen haben".

"Man hat gesehen, dass es heute schon schwieriger war als am Freitag gegen Schottland", zog Kroos noch den Vergleich zwischen den beiden Partien und führte aus: "Aber wir haben das gut überstanden und am Ende souverän gewonnen. Ich glaube, dass wir angefangen haben, so Momente zu überstehen. Das bringt einer Mannschaft enorm viel, weil man daran glaubt, solche Sachen zu überstehen. Das wird extrem wichtig sein."

Im Laufe einer Europameisterschaft könne man auch immer mal in Rückstand geraten, so Kroos weiter. Deshalb sei es umso wichtiger, dann auch reagieren zu können. Für die gute Reaktion brauchte die DFB-Elf glücklicherweise nur einen frühen Warnschuss, sodass erstmals seit langer Zeit eine weiße Weste gewahrt werden konnte. "Es war schön zu sehen, dass die Nationalmannschaft immer noch in der Lage ist, ein Land anzuzünden. Ich spüre, dass da eine gute Einheit ist und hoffe, dass uns das weit trägt", blickte der Mittelfeldregisseur mit Vorfreude den nächsten Spielen entgegen.

Nagelsmann kann Lob verteilen - muss aber auch Kritik aussprechen

"Es ist ein schweres Spiel gewesen, ein unangenehmer Gegner", fasste Julian Nagelsmann die zweiten 90 Minuten dieses Turnier zusammen. Als eine Schwachstelle sah er die "zu vielen Standardsituationen, die wir gekriegt haben, für die Qualität, die sie da haben". Deshalb habe man gegen Ungarn auch "Momente überstehen" müssen.

Auf der anderen Seite wurde seiner Ansicht nach aber auch "genug kreiert, um gefährlich zu werden." Der Bundestrainer lobte: "Wir hatten in der 2. Halbzeit eine ganz gute Kontrolle. Der Raum ist sehr eng, das Passtempo ist da schon ein Schlüssel. Beim zweiten Tor haben wir uns den Gegner gut zurecht gelegt."

Was er allerdings nicht ganz so gut fand, war die geteilte Dynamik in der Schlussphase. "Als wir ein paar Wechsel gemacht haben, wollte der eine Teil der Mannschaft ein Drittes machen, ein anderer Teil wollte es runterspielen", merkte er an. Insgesamt habe es die Mannschaft allerdings "super gemacht", schloss er sein Fazit zum Spiel. "Das ist ein schweres Spiel, das musst du erstmal gewinnen."

Rüdiger stärkt Gündogan und Neuer

Innenverteidiger Antonio Rüdiger wurde in der Mixed Zone auf die gegen Ungarn überragenden Manuel Neuer und Ilkay Gündogan angesprochen. "Wir vertrauen einander. Es gehört leider zum Geschäft dazu, dass es mal ein bisschen laut wird, wenn du Fehler machst. Aber auf sie ist immer Verlass", sagte Rüdiger.


Die wichtigsten Nachrichten rund um die EM 2024:

manual