Stimmen zur Kölner Heimniederlage gegen Belgrad: "Keine schlechte Leistung"
Von Yannik Möller
Durch die 0:1-Heimniederlage gegen Partizan Belgrad hat der 1. FC Köln ein Ausrufezeichen in der eigenen Conference-League-Gruppe verpasst. Dennoch sah Steffen Baumgart "keine schlechte Leistung" seiner Mannschaft. Die Stimmen zum Spiel.
Anstatt sich an die Spitze der Gruppe D zu setzen, musste Köln am Donnerstagabend eine frustrierende Heimpleite gegen Belgrad hinnehmen. Das 0:1 bedeutete für die Gäste aus Serbien den Sprung an die Gruppen-Spitze. Nach drei Spieltagen ist aber alles eng beieinander: Belgrad ist punktgleich mit Nizza, der Effzeh lediglich einen Zähler dahinter. Slovacko grüßt mit einem Punkt aus dem Keller.
Trotz der Niederlage hat der Bundesligist also noch immer alle Chancen auf ein Weiterkommen. Womöglich fiel auch deshalb das Fazit von Steffen Baumgart sogar eher positiv aus, was die Leistung seiner eigenen Mannschaft betraf.
Baumgart sieht "keine schlechte Leistung" - Schwäbe ärgert sich über Zeitspiel von Belgrad
"Dass du 0:1 hinten liegst, geht mir auf die ..., das ändert aber nichts an der Leistung", betonte er nach Abpfiff (via Express). Der Coach weiter: "Wir haben gegen eine gute Mannschaft 0:1 verloren, aus meiner Sicht hätten wir das Spiel auch ziehen können. Wenn wir früher ein Tor machen, kann man es vielleicht ganz drehen, aber es war keine schlechte Leistung."
Durch das Resultat laufe man nun zwar erst einmal "der Sache hinterher", doch direkt legte er den Fokus auf das Rückspiel in der nächsten Woche.
Etwas verärgerter zeigte sich Torwart Marvin Schwäbe, der seinem Team zwischenzeitlich die Chancen auf einen Punktgewinn am Leben gehalten hatte. "Ich glaube, dass wir trotzdem ein relativ gutes Spiel machen. Natürlich ist es ärgerlich, wenn wir in den ersten zehn Minuten in Rückstand geraten und der Gegner dann nur noch auf Konter spielt und sich hinten reinstellt", blickte der Frust etwas durch.
Dadurch sei das Spiel dann anders abgelaufen, "als wir es uns vorgestellt haben". Der Keeper weiter: "Dass sie mit acht, neun Mann im eigenen Sechzehner verteidigen, macht das Ganze nicht einfacher. Wir hatten trotzdem unsere Chancen. Wenn wir am Ende ein Ding machen und mit dem Unentschieden nach Hause gehen, sind wir auch zufrieden."
In der Schlussphase, in der Köln noch einmal mehr Druck ausüben wollte, sei dann "einfach kein Spielfluss mehr" da gewesen. Das machte Schwäbe auch am Zeitspiel des Gegners fest. "Trotzdem haben wir uns noch Chancen herausgespielt. Das spricht für uns. Das war kein Rückschlag, wir machen weiter", blieb aber auch er schlussendlich optimistisch.
Kapitän Jonas Hector blieb bei seiner Kurz-Analyse nach dem Spiel gefasst. Er resümierte ganz trocken: "Wenn wir es hier und da noch ein bisschen effizienter ausspielen, haben wir vielleicht noch mehr Chancen. Aber die Chancen, die du dann hast, musst du auch machen. Sonst kannst du nicht gewinnen."
Uth-Frust über vergeigte Torchancen - Optimismus für Rückspiel
Für Mark Uth bedeutete die Partie zugleich sein Comeback auf den Platz. Der Rückkehrer und Offensivspieler hatte selbstverständlich die verpassten Torchancen im Fokus. Seine Meinung: Man hätte genauso gut 2:1 führen können.
"Zum Schluss schmeißen wir alles nach vorne, klar bekommst du dann ein paar Kontersituationen, wo Partizan das Tor machen kann", erklärte er das offene Visier in der letzten Viertelstunde.
Auch er weigerte sich, dieses Frust-Spiel "zu hoch [zu] hängen". Stattdessen blickte er auf die allgemeine Ausgangslage der Mannschaft, um sich Mut für das Rückspiel zu holen: "Es war eine Niederlage, ich weiß nicht, wie viele Spiele wir vorher nicht verloren haben. Wir stehen sehr gut da in der Bundesliga. Wir stehen in der Conference League auch sehr gut da."
Immerhin sei Belgrad auch "kein schwacher Gegner" gewesen. Jedes Team habe "seine Daseinsberechtigung in der Conference League". "Die erste Niederlage ist kein Problem, wir machen weiter. Die Situation ist immer noch nicht so schlecht. Es ist ganz einfach: Nächste Woche gewinnen – und dann sind wir wieder mit dabei", schüttelte er den Abend-Frust schnell wieder ab.