Stimmen zu Deutschlands WM-Sieg gegen Marokko: "Wollten ein Statement setzen"
Von Helene Altgelt
Der 6:0-Auftaktsieg gegen Marokko brachte die deutschen Fans ins Träumen. Schlechte Form, von wegen! Besonders die Offensive mit der Flügelzange Bühl & Brand, und natürlich Alexandra Popp, begeisterte. Und auch Torhüterin Merle Frohms konnte sich über eine weiße Weste freuen.
Trainerin Martina Voss-Tecklenburg war aber bemüht, die Euphorie zu dämpfen: "Wir haben es wirklich ordentlich und solide gemacht. Heute sind wir zufrieden - nicht mehr und nicht weniger", sagte sie nach dem Spiel. Das hört sich mehr nach 1:0-Arbeitssieg als nach 6:0-Spektakel an - aber bei aller Freude ist Marokko auch kein Gegner vom Kaliber England oder Frankreich, und ein paar defensive Probleme gab es trotz einer souveränen Leistung.
Auch MVTs Spielerinnen betonten, wie glücklich sie über ihren Sieg sind, und zeigten sich noch etwas enthusiastischer als ihre Trainerin: "Eine ganz starke Mannschaftsleistung, so kann man in das Turnier starten", sagte etwa Sara Däbritz.
Besonders stark wirkt der deutsche Sieg, da andere Favoriten am ersten Spieltag schon etwas ins Straucheln geraten waren. England und Schweden mühten sich gegen die Underdogs aus Haiti und Südafrika zu knappen Siegen, Frankreich musste sich gegen Jamaika mit einem Unentschieden zufriedengeben. "Wir wollten ein Statement setzen, und ich denke, mit sechs Toren können wir da ganz zufrieden sein", sagte Laura Freigang.
Klingt schon ein wenig nach Kampfansage in Richtung Konkurrenz - die anderen Teams werden Deutschlands Leistung sicherlich aufmerksam verfolgt haben, es ist der bisher höchste WM-Sieg. Auch Martina Voss-Tecklenburg wurde gefragt, ob das 6:0 ein Signal für die anderen Teams sei. Ihre Antwort: "Was das für ein Signal ist, müssen die anderen beurteilen!"