Stimmen zum Bayern-Aus: "Mehr Willen kann man kaum zeigen"
Von Dominik Hager
Die Münchner Bayern sind gegen den FC Villarreal aus der Champions League ausgeschieden. Der 1:0-Treffer von Robert Lewandowski hatte aufgrund des späten Gegentreffers zum 1:1 keine Wirkung. Dementsprechend enttäuscht präsentierten sich die Münchner auch nach der Partie.
23:4 Torschüsse waren am Ende nicht gut genug, zumal viele Chancen nicht wirklich zwingend und Villarreal am Ende eiskalt war. Thomas Müller gab zwar die Vorlage zum Lewandowski-Treffer, setzte dann aber freistehend einen Kopfball aus kurzer Distanz daneben. Der Leistung der Bayern wollte der Raumdeuter aber nichts Schlechtes abgewinnen.
"Es ist sehr bitter, dass wir trotz der guten Leistung am Ende ein Tor kassiert haben. Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Dass wir nur ein Tor geschossen haben, müssen wir uns selbst vorwerfen. Der Spielverlauf hätte ein 1:1 nicht verdient gehabt", erklärte er nach der Partie.
Müller war zudem der Meinung, dass die Münchner mit der Leistung des Rückspiels das Halbfinal-Ticket absolut verdient gehabt hätten: "Wir haben von Anfang an Druck gemacht und Druck gemacht. Wenn man nur dieses Spiel betrachtet, ohne das erste Spiel, hätten wir überzeugend gewinnen müssen."
Recht viel mehr wusste auch der sonst so redefreudige Nationalspieler nicht zu sagen, merkte aber an, dass diese Niederlage "nur sehr schwer zu verarbeiten" ist.
Nagelsmann ärgert sich über Müller-Fehlversuch
Für Julian Nagelsmann war das Ausscheiden natürlich besonders bitter, zumal sein erstes Bayern-Jahr damit als enttäuschendes in die Geschichtsbücher eingehen wird. Als entscheidenden Faktor sah der Bayern-Coach das Hinspiel an.
"Das Hinspiel war entscheidend, da waren wir nicht gut genug. Heute war eines unserer besten Spiele in den letzten Wochen. Wir hatten von Anfang an eine hohe Intensität. Es ist schwer, gegen einen so tiefen Block Chancen zu kreieren", erklärte der enttäuschte Trainer nach dem Ausscheiden.
Demnach wirft Nagelsmann Müller auch ein wenig vor, seine Kopfball-Chance nicht untergebracht zu haben. Müller müsse diese Chance machen, "weil man nicht so viele von diesen bekommt".
Noch entscheidender als der Fehlversuch von Müller war jedoch das Gegentor drei Minuten vor dem Ende. "Wir haben nach vorne gedrängt und hinten den Raum offen gelassen. Er hat den Ball nicht einmal richtig getroffen. Das war sehr bitter", haderte Nagelsmann.
Nach der Partie gab es im Netz viele kritische Nachfragen darüber, warum der Coach den gut verteidigenden Hernandez vom Feld nahm. Sport1-Redakteur Kerry Hau erklärte im Nachhinein, dass die Auswechslung verletzungsbedingt war.
Der Coach macht sich aber trotz der hängenden Köpfe keine Sorgen, dass dieses Ereignis "Auswirkungen auf das nächste Bundesligaspiel hat".
Kahn nimmt die Bayern-Mannschaft in Schutz
Oliver Kahn fasste das Team trotz des Ausscheidends eher mit Samthandschuhen an. "Mehr Willen als das, was die Mannschaft heute gezeigt hat, kann man kaum zeigen. Wir sind im Viertelfinale ausgeschieden, aber wir werden jetzt nicht in Tränen ausbrechen. Wir haben nächstes Jahr wieder eine Chance und werden versuchen, sie zu nutzen", so der Vorstandsvorsitzende, der sich nun auf "die Liga konzentrieren" möchte.