Sterling spricht offen über Wechsel: Wer schnappt sich den City-Star?
Von Yannik Möller
Für England gesetzt, bei Manchester City meist nur Reservist: Raheem Sterling zeigt sich unzufrieden bei den Skyblues. Und hat nun erstmals ganz offen mit einem Wechsel kokettiert.
Raheem Sterling hat in der laufenden Saison mehr Startelf-Einsätze für die englische Nationalelf zu verbuchen, als für Manchester City. Ein deutlicher Unterschied, ließ Pep Guardiola ihn bislang nur zwei Mal von Beginn an spielen. In den letzten Partien wurde er erneut nur eingewechselt, einmal für etwas mehr als 20 Minuten, davor nur für etwa vier Minuten.
Kein Wunder also, dass der 26-Jährige unzufrieden ist. Seit 2015 spielt er schon für City. Nun spricht er erstmals offen über einen potenziellen Wechsel - der Auslöser liegt auf der Hand. "Sollte es die Möglichkeit eines Wechsels geben, damit ich mehr spielen kann, wäre ich dafür offen", erklärte er der britischen Times.
"Der Fußball ist für mich das Wichtigste mit all seinen Herausforderungen und Zielen, die ich mir im jungen Alter gesetzt habe und mit dem Traum, auch einmal im Ausland zu spielen. Als englischer Spieler kenne ich nur die Premier League und ich habe immer über einen Wechsel ins Ausland nachgedacht - um zu sehen, wie ich diese Aufgabe bewältigen würde", führte der Offensivspieler aus.
Eine klare Ansage, die City kaum gefallen dürfte. Sein Vertrag bei den Skyblues läuft noch bis zum Sommer 2023. Dementsprechend läuft alles auf eine wichtige Entscheidung zum Ende dieser Saison hinaus. Entweder er geht und Manchester kann noch eine Ablöse erzielen, oder man verliert ihn spätestens im Jahr darauf ablösefrei. Gemäß der Annahme, dass ein neuer Vertrag derzeit kein Thema ist.
Der Times nach ist es grundsätzlich sein Primärziel, bei City wieder in die Spur zu finden. Der Weg zurück in die erste Elf ist das von Sterling bevorzugte Ziel. Doch gerade in seinem Alter und seiner Verfassung möchte er nicht auf der Bank sitzen. Kurzum: wenn er weiterhin nicht spielt, werden die Wechselgedanken größer.
"Wenn ich glücklich sein will, dann muss ich Fußball spielen. Ich muss Tore erzielen. Und dabei Spaß haben", so seine Beurteilung der Lage. "Ich bin niemand der sich beschweren wird. Ich möchte es nicht größer machen als es ist. Ich mache meine Arbeit, tue was ich tun muss. Ich wäre startklar."
Barca, Real oder doch PSG? Sterlings Wechsel-Optionen zurzeit eher dürftig
So stellt sich natürlich auch die Frage nach dem etwaigen Wechsel-Ziel. Eines scheint klar, ins Ausland würde es im Falle des Falls gehen sollen. "Ich sollte dann auch eine neue Sprache lernen. Mir gefällt französisch, der französische Akzent, und Spanisch", verriet er.
Das passt zumindest teilweise auch schon zu den Vereinen, mit denen er in der jüngeren Vergangenheit in Verbindung gebracht wurde. So wurden beispielsweise Real Madrid und der FC Barcelona als potenzielle Interessenten genannt. Doch wirklich realistisch scheinen diese beiden Optionen nicht zu sein.
Barca hängt am finanziellen Tropf. Eine Ablösesumme und das Premier-League-Gehalt würden nicht zur notwendigen Rehabilitation der Katalanen passen. Zumal sich der Klub zurzeit in einer ungewissen Phase befindet - vom Kader, über das Trainerteam bis hin zur sportlichen Ausgangslage (Platz neun in der Liga).
Madrid hat mit Kylian Mbappe und Erling Haaland die zwei größten Personalien des nächsten Transfer-Sommers im Visier. Zumindest der PSG-Star soll kommen, der BVB-Angreifer bleibt zumindest ein Thema. Dann hätte Sterling bei den Königlichen sicherlich nicht mehr Chancen auf regelmäßige Startelf-Einsätze, als in Manchester.
Abgesehen von Newcastle United, die zurzeit gefühlt die halbe Fußballwelt verpflichten wollen und zudem selbst in der Premier League spielen, bliebe noch Paris Saint-Germain als Idee. Verlieren sie Mbappe, wird es wohl einen Ersatz brauchen. Dann wäre Sterling, der zwar primär auf dem Flügel, aber auch im Zentrum spielen kann, eine theoretische Option.
Für derartige Gedankenspiele ist es aber noch etwas früh. Eines jedoch ist klar: ändert sich Sterlings Lage unter Guardiola nicht, wird er einen Wechsel früher oder später in den Fokus rücken und ihn forcieren.