Bericht: Kuntz führt neues Vertragssystem beim HSV ein
Von Hendrik Gag
Seit Ende Mai ist Stefan Kuntz neuer Sport-Vorstand des Hamburger SV. Der 61-Jährige übernahm von Jonas Boldt, der den Posten seit 2019 innehatte. Eine der wichtigsten Neuerungen, die Kuntz eingeführt hat, war sofort im ersten Transferfenster zu spüren.
Der Bild zufolge sollen unter Kuntz die Verträge der HSV-Profis anders strukturiert werden als unter seinem Vorgänger. Boldt setzte auf Verträge, in denen die Spieler durch ihr Grundgehalt und Punktprämien ihr Geld bekamen. Bei Kuntz kommt noch eine dritte Komponente hinzu: Auflaufprämien.
Die Spieler bekommen für ihre Einsätze eine zusätzliche Zahlung, im Gegenzug zahlt der HSV ein geringeres Grundgehalt. Bei Boldt konnten die Profis noch bis zu 50.000 Euro Grundgehalt im Monat kassieren, so viel gibt es unter Kuntz nicht mehr.
Der Vorteil für die Profis: Die Vielspieler können durch die Auflaufprämie, die zwischen einem Viertel und einem Drittel des Monatsgehaltes ausmachen kann, insgesamt sogar mehr verdienen als unter Boldt. Da nicht eingesetzte Spieler keine Prämie bekommen, spart der Verein dennoch Geld und hat einen weiteren Anreiz für seine Spieler geschaffen, sich voll reinzuhängen. Zudem dürfte es einfacher werden, nicht mehr gewollte Spieler loszuwerden, da es sich nicht mehr lohnt, den Vertrag ohne sportliche Perspektive einfach auszusitzen.
Ausnahmen macht der Verein bei Nachwuchsspielern. Bei ihnen macht das Grundgehalt einen deutlich größeren Anteil des Gesamtgehaltes aus. Zudem greift die Auflaufprämie schon bei deutlich weniger Einsatzminuten. Ab wie vielen Minuten der Bonus ausgeschüttet wird, wird in jedem Vertrag festgehalten.
Das neue System hat Kuntz bereits bei den sieben Neuzugängen in diesem Sommer angewandt. Unter anderem sind die Verträge von Davie Selke und Silvan Hefti so strukturiert.
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