Statt Sancho: Schnappt sich Manchester United nun Ousmane Dembélé vom FC Barcelona?
Von Guido Müller

Die mehrmaligen Versuche von Manchester United, seinen Kader mit BVB-Star Jadon Sancho (20) zu verstärken, scheiterten bislang immer an der unnachgiebigen Haltung der Westfalen. 120 Millionen - oder gar nichts, hieß es immer wieder aus Dortmund. Jetzt scheinen sich die Engländer auf den letzten Metern der diesjährigen Transfer-Rally auf Ousmane Dembélé vom FC Barcelona zu konzentrieren. Und könnten Erfolg haben. Doch auch hierzu gibt es noch eine kostengünstigere Alternative.
Aber der Reihe nach: Ousmane Dembélé soll - einem Bericht des katalonischen Radiosenders RAC1 zufolge - einem Tapetenwechsel nicht mehr abgeneigt sein. Auch der für gewöhnlich gut unterrichtete Sky Italia-Reporter Fabrizio Romano twitterte heute über einen erneuten Vorstoß der Red Devils, um den Weltmeister von 2018 von einem Engagement im Old Trafford zu überzeugen.
Die Crux liegt in den Modalitäten: Während der Premier League-Klub eine Leihe anstrebt, ziehen es die Katalanen vor, ihr Sorgenkind endgültig zu verkaufen. Eine Ablösesumme zwischen 50 und 60 Millionen Euro ist dafür aufgerufen.
Bislang erst ein echter Neuzugang bei Manchester United
Kein unüberwindliches Hindernis für die Nordengländer, die sich bislang auf dem Transfermarkt merklich zurückgehalten haben. Einzig Donny van de Beek wurde als externer Neuzugang (kam für 39 Millionen Euro von Ajax Amsterdam) geholt. Dessen Berater hat übrigens schon nach zwei Liga-Spielen lautstark protestiert ob der in seinen Augen zu geringen Einsatzzeiten seines Klienten.
Tatsächlich wurde der 23-jährige Holländer bei der überraschenden Auftaktniederlage zuhause gegen Crystal Palace (1:3) erst Mitte der zweiten Halbzeit eingewechselt. Dennoch gelang ihm in diesem Kurzeinsatz gleich ein Treffer. Beim 3:2 der Red Devils im zweiten Liga-Spiel (bei Brigthon Hove & Albion) durfte er dann jedoch nur mithelfen, die Schlusssekunden von der Uhr zu nehmen.
Nur im sportlich eher unbedeutenden Carabao-Cup (in England auch gerne als Mickey Mouse-Cup verspottet) wurde van de Beek zweimal eingesetzt. Beim gestrigen 3:0-Erfolg - erneut in Brighton - stand er zum ersten Mal über die volle Distanz auf dem Feld und konnte auch einen Treffer zum Weiterkommen beisteuern.
Atalantas Traoré im Blickpunkt der Red Devils
Doch zurück zu Dembélé - oder auch nicht. Denn auch für den Ex-Dortmunder gibt es in den Gedankenspielen der Verantwortlichen vom Old Trafford eine personelle Alternative. Und zwar aus Bergamo. Einem Bericht der Manchester Evening News zufolge sind die Engländer an einer Verpflichtung des in der Elfenbeinküste geborenen Angreifers Amad Traoré von Champions League-Teilnehmer Atalanta Bergamo interessiert.
Eine Personalie, die auf den ersten Blick überrascht. Denn der erst 18-jährige Stürmer hat noch nicht all zu viele Meriten auf höchstem Spielniveau erworben. In der vergangenen Saison, seiner ersten im Profi-Bereich, kam er in der Serie A nur zu drei Einsätzen mit insgesamt 30 Minuten Spielzeit. Beim aufsehenerregenden 7:1-Sieg der Göttlichen gegen Udine konnte Traoré seinen ersten Treffer verbuchen. In der aktuellen Saison wurde Traoré bislang noch gar nicht eingesetzt.
Gut möglich, dass dieser Move der Engländer nur ein strategisches Manöver ist, um beim FC Barcelona etwas Druck aufzubauen und so die Ablösesumme für Dembélé ein wenig zu drücken. Oder aber sie planen mit beiden Spielern: Dembélé als Sofort-Hilfe, Traoré perspektivisch für die Zukunft. Spätestens am kommenden Montagabend wissen wir mehr.