Statistik zeigt: Die Verteidigung macht Schalke das Leben unnötig schwer

Der FC Schalke hat einen Fehlstart in die neue Saison hingelegt. Dabei sind es vor allem die gegnerischen Torchancen und die daraus resultierenden Gegentore, die für eine ungleiche Ausgangslage sorgen.
FC Schalke 04
FC Schalke 04 / Alex Grimm/GettyImages
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Nach den ersten fünf Spielen hat der FC Schalke gerade einmal vier von möglichen 15 Punkten eingefahren. Umbruch hin oder her: Diese Ausbeute muss als Fehlstart bezeichnet werden. Dabei haben die Knappen sogar noch das Glück, dass es aktuell trotzdem für den 13. beziehungsweise für den 14. Tabellenplatz reicht. Je nachdem, wie Jahn Regensburg am Sonntag beim Hamburger SV spielt.

Damit sieht die Ausgangslage noch nicht ganz so düster aus - dank bisweilen noch schlechterer Konkurrenten. Denn bislang weiß Schalke überhaupt nicht zu überzeugen. Offensiv ist das Team zu oft auf Einzelaktionen angewiesen, während in der Defensive häufig das reine Chaos vorherrscht. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wächst auch der Druck auf Karel Geraerts massiv.

Doch wo drückt der Schuh wirklich? Ein Blick auf die Statistiken zeigt, dass es insbesondere die viel zu einfachen Gegentore sind, die Königsblau das Leben so schwer machen.

Schalke sorgt mit der Flut an gegnerischen Torchancen für eine komplizierte Ausgangslage

Zunächst ein Blick auf das Offensivspiel: Das Portal fbref bietet für Schalke einen zusammengerechneten 'expected Goals'-Wert von 8,3 auf. Damit wird sogar der dritte Tabellenplatz belegt, hinter dem 1. FC Köln und dem 1. FC Magdeburg. Angesichts der rein statistisch acht herausgespielten Tore werden diese Chancen auch passend ausgenutzt: In den fünf Spielen wurden sogar neun Tore erzielt.

Bei den 'expected Goals against'-Werten, also den rechnerisch erwartbaren Gegentoren, stechen gleich zwei Aspekte hervor: Schalke steht in dieser Hinsicht mit 8,4 erwartbaren Gegentoren auf dem fünftletzten Rang. Das an sich ist schon schlecht, zumal die Statistik damit aussagt, dass theoretisch mehr Gegentreffer hingenommen werden müssen, als dass eigene Tore erzielt werden. Das Resultat: Niederlagen sind wahrscheinlicher als Siege. Dazu kommt aber noch, dass es bereits elf Mal im blau-weißen Netz gezappelt hat.

Die Gelsenkirchener lassen also nicht nur zu viele und zu gute Torchancen zu - sie performen in diesen Situationen auch noch zu schlecht. Konkret: Für die gegnerischen Mannschaften ist es viel zu einfach, gegen Schalke zu Chancen zu kommen und Tore zu erzielen. Das zieht sich auch beständig durch alle Spieltage und ist somit unabhängig der bereits oftmals veränderten Zusammensetzung der Abwehrreihe zu beobachten.

Martin Wasinski, Fabian Schleusener
Auch gegen den KSC fing sich S04 zu einfache Gegentore / Alex Grimm/GettyImages

Dieses Phänomen hat sich aber auch schon durch die letzte Saison gezogen. Selbst wenn man die Hinrunde gänzlich außer acht lässt und damit die anfänglichen Wochen von Geraerts ausklammert, war es im Laufe der Rückrunde immer mal wieder der Fall, dass zu viele Torchancen zugelassen und diese auch noch schlecht verteidigt wurden. Auch das lässt sich anhand der 'xGa'-Werte ablesen. So war es nicht allzu selten der Fall, dass Schalke rechnerisch mindestens zwei Gegentore hätte kassieren müssen - was sich zumeist eher auf drei, vielleicht gar vier Gegentreffer im Spiel umrechnen lässt.

Es liegt also am Trainer, dass er - nach nun fast einem Jahr im Amt - die Defensive endlich stabilisiert bekommt. Königsblau kann nicht mit der Prämisse in die Spiele gehen, dass es mindestens zwei, drei eigene Tore braucht, um drei Punkte mitnehmen zu können. Bleibt das die Voraussetzung, werden noch viele weitere Niederlagen in dieser Saison folgen.


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