Stagnierendes Hannover auch finanziell in der Krise
Von Janne Negelen
Mit dem Aufstieg in die erste Bundesliga hat Hannover 96 in dieser Saison wohl nicht mehr viel zu tun. Nebenbei gestaltet sich auch die finanzielle Situation bei den Niedersachsen immer schwieriger. Zur kommenden Saison hat sich noch immer kein neuer Trikotsponsor gefunden.
Nur wenig deutet darauf hin, dass das Jahr 2021 ein ruhigeres für Hannover 96 wird. Der Traditionsklub steckt in der zweiten Liga fest und zeigte sich sportlich häufig zu schwach, um mit den Top-Klubs im Unterhaus mitzuhalten. Neun Punkte ist der Relegationsplatz bereits weg.
Dass es neben der sportlichen Situation auch wieder finanziell ernster wird, gibt den Verantwortlichen zu denken. Ohnehin fehlte es den Niedersachsen an Geld für Transfers. Mit Heinz von Heiden springt dazu der Trikotsponsor der letzten sieben Jahre ab. Ein Nachfolger wird noch gesucht. Aufgrund der Corona-Pandemie gestaltet sich dieses Unterfangen enorm schwierig.
Kind plant mit verschiedenen Worst-Case-Szenarien
"Wir wissen, dass aufgrund der Pandemie die Verhandlungen im Hinblick auf die Preisgestaltung sicher schwierig werden“, so Präsident Martin Kind gegenüber der Bild. Zusammen mit einem Vermarkter sind die Hannoveraner bisher zu "erfolgsversprechenden Gesprächen" gekommen. Konkret wurde es aber nicht.
Dabei sind die 96er dringend auf die Einnahmen angewiesen. Der bisherige Sponsor soll etwa eine Millionen Euro gezahlt haben. Viel weniger darf es beim Nachfolger nicht werden. Kind ist zumindest "optimistisch, das Preisniveau halten zu können". Mit einem Verlust von etwa zehn Millionen Euro will Hannover die Saison glimpflich beenden. Doch für die nächsten Jahre wird die Lage richtig ernst.
"In der neuen Saison planen wir mit verschiedenen Szenarien. Das Worst-Case-Szenario bedeutet, dass weiterhin ohne Zuschauer gespielt wird. Darüber hinaus müssen wir die Einnahme-Rückgänge aus den TV-Geldern berücksichtigen. Dies bedeutet noch einmal eine wirtschaftlich unglaubliche Herausforderung. Hannover 96 wird darauf Antworten finden", so Kind. Die Vorstellung eines neuen Trikotpartners wäre ein erster und wichtiger Schritt.