Wechselfreigabe oder nicht? Der Stand bei Harry Kane und den Spurs
Von Simon Zimmermann
Harry Kane will zu Man City. Man City will Harry Kane. Doch einer spielt da nicht mit: Spurs-Boss Daniel Levy. Zumindest bislang. Auf der Insel gibt es Gerüchte, dass Tottenham seinen Superstar für eine Mega-Ablöse ziehen lassen würde.
Im Stürmer-Karussell des Sommers ist er einer der Big Player: Harry Kane. Der 27-jährige Mittelstürmer will Jugendklub Tottenham Hotspur gerne verlassen. Die Gier nach Silberware ist beim Kapitän der englischen Nationalmannschaft einfach zu groß. Mit den Spurs scheinen Titelgewinne aber einfach nicht möglich zu sein - lässt man den Audi-Cup mal außen vor.
Mit Manchester City würde ein Klub parat stehen, mit dem Pokale für Kane fast schon garantiert sind. Bislang hat sich im Kane-Poker aber noch nicht all zu viel getan. Die Spurs, oder besser gesagt Klub-Boss Daniel Levy, schalten auf stur und wollen ihren Superstar partout nicht abgeben.
Sun-Bericht: Kane erhält Freigabe von Tottenham
Oder etwa doch? Das britische Boulevard-Blatt The Sun berichtete am Freitag, dass sich die Meinung von Levy geändert hat. Demnach habe er Kane die Wechselfreigabe erteilt. Man City müsse allerdings rund 185 Millionen Euro zahlen. Mit Kane selbst sei sich der englische Meister bereits einig. 467.000 Euro soll der Torjäger künftig bei den Cityzens verdienen.
Kane sei über die Freigabe "begeistert" gewesen, schreibt die Sun. Schließlich wolle er sich von seinem langjährigen Klub nicht im Streit verabschieden. "Die Bedingungen wurden vorläufig vereinbart, und es ist ein unglaublicher Deal. Es muss jetzt nur noch das 'i-Tüpfelchen' gesetzt werden", wird eine nicht genannte Quelle zitiert.
Verbreitet wurde die Nachricht der angeblichen Kane-Freigabe auch von den meisten deutschen Medien. Das Stichwort 'Quelle' scheint dabei aber außer Acht gelassen worden sein. Denn es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass The Sun alles andere als ein seriöses Medium ist - insbesondere bei Transfer-Gerüchten. Warum sollte Levy plötzlich von seiner harten Linie abgewichen sein? Kane steht bis 2024 unter Vertrag und ist das absolute Zugpferd für die Spurs.
Fake News? Spurs dementieren Kane-Freigabe
Transfer-Insider Fabrizio Romano hat zum Sun-Bericht bereits Stellung bezogen. Der Italiener gilt als deutlich besser informiert und vertrauenswürdiger. Demnach hat sich nichts an Levys Haltung geändert: Kane soll bleiben! Die Spurs sollen jedenfalls eine Freigabe für Kane dementiert haben.
Bislang sei lediglich ein Angebot von Man City eingegangen. Vor rund einem Monat hat der amtierende Meister umgerechnet knapp 117 Millionen Euro geboten. Das Angebot wurde abgelehnt.
Ob es wirklich deutlich höhere Offerten geben wird, bleibt abzuwarten. Die Situation um Man City und Kane erinnert ein wenig an die von Chelsea und Erling Haaland. Auch die Blues wollen alles für den gewünschten Top-Stürmer versuchen, beißen beim BVB aber auf Granit. Ist der BVB so hart wie ein Granit, dann ist Levy gleichzusetzen mit der Härte eines Diamanten. Für alle Nicht-Geologen: Der Diamant ist der härteste Stein der Welt...