Spieltag 20: Bayern ist Meister - Frankfurt so gut wie in der Champions League
Von Helene Altgelt
Die Ergebnisse des 20. Spieltags der Frauen-Bundesliga in der Übersicht:
- VfL Wolfsburg - 1.FC Köln 5:1
- Bayer Leverkusen - Bayern München 1:2
- TSG Hoffenheim - Eintracht Frankfurt 1:3
- SC Freiburg - SGS Essen 0:1
- Werder Bremen - MSV Duisburg 4:2
Wolfsburg nützt auch Torfestival nichts mehr
VfL Wolfsburg - 1.FC Köln 5:1
Der VfL Wolfsburg hatte schon vor dem Spieltag nur noch minimale Chancen auf die Deutsche Meisterschaft in der Frauen-Bundesliga - und wahrte diese am Freitagabend zunächst. Der VfL zeigte eine der souveränsten Saisonleistungen gegen den abstiegsbedrohten Effzeh und gewann locker mit 5:1.
Dominique Janssen eröffnete den Torreigen in der siebten Minute mit einem Kopfball nach einer Ecke, bevor Ewa Pajor mit einem Doppelpack (12.,23.) früh alle Hoffnungen der Kölnerinnen auf einen Punktgewinn zerstörte. Die Polin führt nun mit 15 Toren mit Abstand die Torjägerliste an - auf dem zweiten Platz liegt Nicole Anyomi von Frankfurt mit 11 Treffern. Alexanda Popp schraubte das Resultat in der 36. Minute auf 4:0.
Die Wolfsburger Führung war auch in der Höhe verdient, der VfL war komplett überlegen und ließ Köln kaum zu Ruhepausen kommen. Die Rheinländerinnen waren heilfroh über die Pause und kamen danach etwas gestärkt aus der Kabine: Anna Gerhardt betrieb Ergebniskosmetik, die Frankfurter Leihgabe Carlotta Wamser hatte den Treffer von Köln sehenswert vorbereitet (54.) Wolfsburg machte nun nicht mehr mehr als möglich, aber Vivien Endemann konnte sich spät (80.) auch noch in die Torschützenliste eintragen.
Knapper Sieg: Bayern feiert Meisterschaft
Bayer Leverkusen - Bayern München 1:2
Auswärtsspiel in Leverkusen, die Meisterschale vor Augen: Bayern-Fans hatten bei dieser Konstellation ein Déjà-Vu, denn genau diese Ausgangslage gab es auch letztes Jahr schon. Damals gelang es Bayern aber nicht, die Meisterschaft klarzumachen, und die Münchnerinnen patzten in Leverkusen.
Dieses Jahr machten sie es besser: Bayern machte schon von Anfang an viel Dampf, wollte schnell für klare Verhältnisse sorgen. Den Unterschied machte dann eine starke Einzelaktion von Jovana Damnjanovic, die für Georgia Stanway auflegte - die Engländerin schob zur Führung ein (18.) Und die Elf von Alexander Straus blieb dran: Linda Dallmann erhöhte nur zehn Minuten später nach einer Ecke.
In der zweiten Hälfte bot sich zunächst ein ähnliches Bild, Bayern verpasste mehrere gute Chancen zur Führung. So konnte Leverkusen aus dem Nichts doch noch zum Anschlusstreffer kommen: Nikola Karczewska traf in der 62. Minute zum 1:2. Wirklich gefährdet war der FCB-Sieg danach aber nicht - und so konnte Bayern nach 90 Minuten mit den Auswärtsfans feiern.
Frankfurt macht großen Schritt Richtung Europa
TSG Hoffenheim - Eintracht Frankfurt 1:3
Eintracht Frankfurt hat dank starker Chancenverwertung einen Sieg bei der TSG Hoffenheim gefeiert und steht kurz vor der Qualifikation für die Champions League. Die Partie zwischen den beiden Aspiranten für das europäische Geschäft begann zunächst offen: Beide leisteten sich einige Ballverluste, Hoffenheims Gia Corley hatte die erste gute Chance des Spiels, aber Frankfurt ging in der 17. Minute in Führung: Pia-Sophie Wolter traf zum 1:0.
Nicole Anyomi legte in der 35. Minute direkt nach und sorgte für eine komfortable Führung. Die Nationalspielerin sorgte dann nach der Pause für die Entscheidung: Sie traf in der 47. Minute wunderschön aus der Distanz - ihr Schuss passte exakt in den Winkel.
Danach verwaltete Frankfurt die Führung weitestgehend souverän, bis Vanessa Leimenstoll für Hoffenheim doch noch zum Anschlusstreffer kam. Den erzielte sie aber erst in der dritten Minute der Nachspielzeit - zu spät für Hoffenheim, um doch nochmal ranzukommen. Damit hat Frankfurt jetzt vier Punkte Vorsprung. Es müsste schon viel passieren, damit das nicht für die Champions League reicht: Mit einem Sieg am nächsten Spieltag kann die SGE bereits die Qualifikation feiern.
Essen gewinnt im Breisgau
SC Freiburg - SGS Essen 0:1
Weniger ereignisvoll ging es am Sonntagmittag zu: Die SGS Essen siegte auswärts in Freiburg mit 1:0. In der ersten Hälfte war es ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten: Essen hatte die erste gute Chance durch einen Freistoß, aber Raffaela Borggräfe parierte den Versuch von Natasha Kowalski (35.)
Kurz darauf hatte Ramona Maier nach einem Fehlpass von Borggräfe eine große Chance - aber Borggräfe bügelte ihren Patzer wieder aus. Kurz vor der Pause hatten Essens Laureta Elmazi und Lisa Kolb von Freiburg nochmal gute Chancen, aber es ging mit einem torlosen Unentschieden in die Pause.
Danach ging Essen in Führung: Ramona Maier profitierte in der 64. Minute von einem heillosen Chaos in der Freiburger Abwehr und traf zum 1:0. Danach machte Freiburg das Spiel und hatte einige gute Aktionen, aber oft haperte es beim letzten Pass.
So verwaltete Essen die Führung und fuhr den dritten Sieg in Folge ein - die SGS hat sich von den anderen Mittelfeldteams etwas abgesetzt und liegt mit vier Punkten Vorsprung auf Platz 5. Bei Freiburg ist der Trend umgekehrt: der Sport-Club verlor schon das vierte Spiel in Folge und wird froh sein, in die Sommerpause zu gehen.
Bremen mit entspanntem Sieg gegen die Zebras
Werder Bremen - MSV Duisburg 4:2
Werder Bremen hat gegen den MSV Duisburg einen entspannten Heimsieg gefeiert. In der 13. Minute brachte Rieke Dieckmann den SV Werder nach einer Flanke in Führung. Kurz darauf gab es nach einem rustikalen Einsatz von Nina Lührßen Forderungen von Duisburg für einen Elfmeter, aber es wurde kein Strafstoß gegeben.
Stattdessen legte Werder nach: Wieder gab es eine Hereingabe von links, und diese verwertete Reena Wichmann zum 2:0 (29.) Ein emotionaler Moment: Wichmann war gerade erst von einer Kreuzbandriss-Verletzung zurückgekehrt. Direkt darauf bekam Werder nach einem Foul von Sigurdardottir einen Elfmeter zugesprochen, aber Juliane Wirtz vergab die Riesenchance zum 3:0 - Mahmutovic parierte den halbhoch geschossenen Elfer.
Direkt danach klingelte es trotzdem: Die darauffolgende Ecke führte zum 3:0, erneut traf Reena Wichmann. Eine turbulente erste Halbzeit - Werder spielte souverän, die bereits abgestiegenen Zebras konnten schwer mithalten. In der zweiten Halbzeit schaltete Bremen dann einen Gang herunter.
Aus dem Nichts kam Duisburg nach der Pause doch noch zum Anschlusstreffer: Nachdem die Bremer Verteidigung einen Ball nicht klären konnte, traf Sarah Freutel zum 1:3 (76.) Aber die unterhaltsame Partie hatte noch zwei Wendungen parat: Werder bekam in der Nachspielzeit nochmal einen Elfmeter zugesprochen, Nina Lührßen verwandelte souverän. Direkt im Gegenzug traf Duisburg noch zum 4:2 - der Schlusspunkt einer abwechslungsreichen Partie.