Spielt Barça bald im "Camp Nou - Leo Messi"?
Von Guido Müller
Die für den 24. Januar kommenden Jahres geplanten Präsidentschaftswahlen beim FC Barcelona werfen ihre Schatten voraus. Das Schauspiel ist dabei das gleiche, wie in den vergangenen Jahrzehnten auch: die jeweiligen Kandidaten überbieten sich förmlich in Wahlversprechen. Bis hin, das Stadion der Katalanen umzubenennen.
Mit Xavi Vilajoana und Toni Freixa haben dieser Tage zwei der Kandidaten ihre jeweiligen Projekte vorgestellt. Den beiden werden jedoch eher geringe Chancen im Rennen um den Chef-Posten des Klubs eingeräumt. Von den restlichen Aspiranten schälen sich drei Namen immer deutlicher heraus: Emili Rousaud, Víctor Font und Joan Laporta, der das Amt schon einmal (zwischen 2003 und 2010) innehatte und sein Konzept am kommenden Montag der Öffentlichkeit vorstellen will.
Neymar: Rousaud will ihn, Font auf keinen Fall
Erstgenannter der drei war noch bis zum Frühling als Vize-Präsident Teil des Vorstandes, legte sein Amt aber im Zuge der Barçagate-Affäre nieder. Rousaud plant für den Fall seiner Wahl, den verlorenen Sohn Neymar zurück ins Nou Camp zu holen. Ein Vorhaben, das im Klub auf gemischte Reaktionen stößt.
Denn viele Azulgrana sahen (und sehen) Neymars Wechsel im Jahr 2017 zu Paris St. Germain als Hochverrat an. Wie auch übrigens Font, der von einem Comeback des Brasilianers in Barcelona überhaupt nichts wissen will. Nie werde Neymar jemals wieder das Trikot des FC Barcelona überstreifen, verkündete Font (via as) nachdrücklich: "Er hat uns im Stich gelassen."
Rousaud angeblich schon in Kontakt zu weiterem Weltstar!
Die Verpflichtung Neymars, so Rousaud, werde jedoch erst nach dessen Vertragsende (2022) angegangen, denn aktuell sei aufgrund der angespannten finanziellen Lage des Klubs "ein Wechsel unmöglich".
Zusätzlich zu Neymar soll noch mindestens ein sogenannter Weltstar kommen. Rousaud kündigte bereits an: "Wir hoffen, in Kürze den Namen der zweiten großen Verpflichtung bekanntgeben zu können. Sein Name wird niemanden ungerührt lassen. Wir haben einen direkten Draht zu ihm."
Änderung des Stadionnamens nur über die Vereinsmitglieder möglich
Neben den rein sportlichen Verstärkungen plant Rousaud auch einen institutionellen Coup: die Heimstatt des Klubs, das 1957 eingeweihte Estadio Camp Nou (oder Nou Camp) soll unbenannt werden - und zwar in Camp Nou Leo Messi. "Messi ist die gegenwärtige und zugleich lebendige Geschichte des Weltfussballs und von Barça", kommentiert Rousaud diesen Plan. Für eine Umbenennung des traditionsreichen Stadions bedürfte es aber der Zustimmung der Vereinsmitglieder (knapp 145.000), die Rousaud mittels eines Referendums zu diesem Thema befragen will.