Spiel mit dem Feuer: Schalke hat die wichtigste Transfer-Baustelle nicht geschlossen - Kommentar
- S04 mit zwei Winter-Transfers
- Darko Churlinov und Brandon Soppy können Team weiterhelfen
- Innenverteidigung als wichtigste Transfer-Baustelle nicht adressiert
Von Yannik Möller
Der FC Schalke hat im Winter-Transferfenster zwei gute Spieler ausleihen können - doch die größte Baustelle links liegen lassen. Die Kaderplanung, insbesondere im Hinblick auf den drohenden Abstieg, ist ein unnötig gefährliches Spiel mit dem Feuer. Ein Kommentar.
Darko Churlinov und Brandon Soppy sind zwei Spieler, die den FC Schalke besser machen können. Darüber muss nicht diskutiert werden. Der Rückkehrer bringt mehr Flexibilität und Dynamik in die Offensive, während der 21-jährige Franzose endlich die Position des rechten Schienenspielers besetzt. Damit wird Karel Geraerts die Möglichkeit eröffnet, auf sein bevorzugtes System mit der Dreier- beziehungsweise Fünferkette umzustellen.
Und trotzdem ist der Transfer-Winter von Königsblau als unzureichend zu bezeichnen, sogar als gefährlich. Übergeordnet steht nämlich ein sehr großes Problem: Die Innenverteidigung wurde nicht verbessert.
Ohne neuen Innenverteidiger: Diese Transfer-Entscheidung ist gefährlich
Die mit Abstand größte Baustelle, mit der Schalke in diese Transferphase gegangen ist, wurde somit gar nicht erst angegangen. Auch wenn natürlich nicht jedes einzelne der katastrophalen 41 Gegentore auf die zentralen Abwehrspieler zurückzuführen ist, so wurde über die bisherige Saison sehr deutlich, dass es eben doch die Abwehrzentrale ist, die der ganzen Mannschaft so häufig Probleme bereitet.
Anscheinend wird alles auf eine Karte und somit sehr viel Hoffnung in die Rückkehr von Leo Greiml gesetzt. Das ist angesichts der Leistungen, die etwa Marcin Kaminski und Timo Baumgartl bisher gezeigt haben, ein sehr riskanter Schritt. Es droht der Abstieg in die 3. Liga, eine womöglich ausbleibende Lizenz dafür und damit das Ende von dem Schalke, das wir alle kennen - und das allen voran durch eine oftmals desaströse Defensive.
Die schon im vergangenen Sommer verfehlte Kaderplanung, insbesondere hinsichtlich der Defensive, wurde trotz der ebenso großen wie klar sichtbaren Notwendigkeit nicht korrigiert. Ob es nun an fehlender Vorbereitung, vermeintlich nicht passender Kandidaten oder den finanziellen Mitteln gelegen hat: Dieser Schritt, ohne auch nur einen neuen Innenverteidiger aus dem Januar herauszugehen, ist ein Spiel mit dem Feuer. Angesichts der Ausgangslage in der Tabelle ein Feuer, das über die nächsten Wochen ganz schnell zu einem Flächenbrand werden könnte. Bleibt zu hoffen, dass zumindest Churlinov und Soppy als Feuerlöscher agieren können.
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