"Spiel der Schande" - Brasilianischer Journalist wütet nach BVB-Remis gegen Man City
Von Dominik Hager
Borussia Dortmund hat am Dienstagabend mit einem 0:0-Remis gegen Manchester City das Ticket für das Achtelfinale klargemacht. Die Skyblues durften sich hingegen über den vorzeitigen Gruppensieg freuen. Friede, Freude, Eierkuchen also und von Erling Haaland gab es nach dem Schlusspfiff auch noch Geschenke. Dem brasilianischen Journalist Allan Caldas stieß das torlose Spiel übel auf und bezeichnete es auf dem Sportportal Globo.com als "Spiel der Schande".
Ein 0:0 gehört sicherlich nicht zu den Ergebnissen, die man im Fußball mit sonderlich großer Freude sieht. Insbesondere der brasilianischen Offensiv-Seele tut das schon auch mal weh. Demnach redete sich der Journalist Allan Caldas nach der Begegnung zwischen Dortmund und Manchester City in Rage.
"Das Verwalten von Ergebnissen und das Schonen von Spielern in einem anstrengenden Spielplan ist Teil des Spiels. Aber es gibt Grenzen. Das 0:0 zwischen Borussia Dortmund und Manchester City hinterließ einen Fleck in der Champions League", ließ er verlauten. Laut dem Journalisten haben die beiden Mannschaften "fast die gesamte zweite Halbzeit nur so getan, als würden sie Fußball spielen".
Manchester City vs. Borussia Dortmund die moderne Schande von Gijon?
Allan Caldas verglich das Spiel sogar mit der "Schande von Gijon". Bei der WM 1982 begegneten sich Deutschland und Österreich und ließen beim Stande von 1:0, das beiden zum Weiterkommen reichte, nur noch den Ball durch die Reihen laufen, wodurch die Partie unrühmliche Berühmtheit erlang.
"Zu sehen, wie in der letzten halben Stunde der Ball bei City von Spieler zu Spieler weitergegeben wurde, während Borussia nur zuschaute, erinnerte an eine Episode, die als 'Spiel der Schande' in die Geschichte einging", befand der Journalist.
Wie gut, dass es 40 Jahre später einen Emre Can gibt, der bei einem solchem Treiben mal ordentlich im Sechzehner dazwischen grätschen kann und für ein wenig Action sorgt. Selbstredend sind die Ausführungen von Allan Caldas als kompletter Unsinn anzusehen. Ja, Pep Guardiola hat viel rotiert und ja, Manchester City konnte aus viel Ballbesitz wenig Profit schlagen, jedoch dürften sich Hummels, Schlotterbeck und Co. wohl kaum unterfordert gefühlt haben.
BVB-Fans feiern 0:0 gegen die Skyblues
Es ist nunmal der Spielstil von Manchester City, viel Ballbesitz zu haben, während die Borussen natürlich nicht ins offene Messer laufen wollen. Trotzdem bleibt das Remis als eines der besseren 0:0-Spiele in Erinnerung. Jedenfalls war das Match äußerst intensiv und auch fußballerisch auf hohem Niveau. Selbstredend wussten beide Teams, was ein 0:0 bedeutet und haben demnach nicht alles für einen Treffer riskiert, von einem Spiel der Schande zu sprechen ist aber hochgradig lächerlich. Im Netz wurde der BVB von den eigenen Anhängern hoch gelobt. Viele wollen sogar den besten und kampfstärksten Auftritt der Saison von ihrem Team gesehen haben.
Wenn Allan Caldas wissen möchte, wie es aussieht, wenn ein Team das Fußballspielen einstellt, dann sollte er sich lieber ein gewisses 7:1 aus dem Jahre 2014 ansehen.