Spektakuläre Kehrtwende bei Tommy Stroot und Wolfsburg perfekt!
Von Jan Kupitz
Am Ende der vergangenen Saison hatte der VfL Wolfsburg die Bombe platzen lassen und mitgeteilt, dass Tommy Stroot 24/25 in seine letzte Spielzeit als Cheftrainer gehe. Der 35-Jährige hatte das Angebot der Wölfinnen für eine Verlängerung abgelehnt und verlauten lassen, dass er nach Vertragsablauf 2025 "eine neue Herausforderung" annehmen möchte.
Das Geld, so betonte VfL-Boss Ralf Kellermann damals, habe bei der Entscheidung keine Rolle gespielt. "Dass Tommy andere Pläne hat und das ihm vorliegende Angebot einer Vertragsverlängerung über 2025 hinaus nicht angenommen hat, bedauere ich außerordentlich", sagte Kellermann.
Seitdem scheint sich einiges getan zu haben, denn wie zunächst AZ/WAZ am Donnerstag berichteten und wenig später vom Klub offiziell bestätigt wurde, kommt es bei Stroot und den Wölfinnen zu einer spektakulären Kehrtwende! Der 35-Jährige, der 2021 als Nachfolger von Stephan Lerch in die Autostadt gewechselt war, hat sich nun doch für einen Verbleib und eine Verlängerung beim VfL entschieden. Stroot hat seinen Vertrag beim amtierenden Pokalsieger sogar gleich um drei Jahre bis 2027 verlängert!
"Meine Entscheidung, den VfL Wolfsburg nach Ende der Saison zu verlassen, habe ich im Mai wohlüberlegt getroffen. Allerdings haben sich seitdem die Rahmenbedingungen beim VfL, insbesondere durch die Neubesetzungen der Positionen des Aufsichtsratsvorsitzenden sowie des Sport-Geschäftsführers, deutlich verändert. Sebastian Rudolph und Peter Christiansen haben konkrete Vorstellungen davon, welche Maßnahmen es braucht, um den Frauenfußball beim VfL in eine erfolgreiche Zukunft zu führen und international wie national auf hohem Niveau wettbewerbsfähig zu bleiben. In vertrauensvollen Gesprächen mit den Verantwortlichen, insbesondere auch mit Ralf Kellermann, habe ich große Wertschätzung für meine Arbeit erfahren. So ist in den vergangenen Wochen bei mir der Entschluss gereift, dass mein Weg beim VfL noch nicht zu Ende ist und dass ich für eine neue Herausforderung keinen neuen Verein brauche. Ich freue mich darauf, den vor uns liegenden Prozess der personellen und strukturellen Neuausrichtung auf der sportlichen Kommandobrücke mitzugestalten", erklärte Stroot seinen Sinneswandel.
Sportchef Kellermann ergänzte: "Ich bin sehr glücklich darüber, dass sich Tommy für eine Zukunft beim VfL Wolfsburg entschieden hat. Wir gehen nun nicht nur mit Klarheit auf einer zentralen Position in die Herausforderungen der nächsten Wochen, sondern wissen uns auch für die perspektivische Neuausrichtung des Kaders in der mittelfristigen Zukunft bestmöglich aufgestellt. Ich bin sehr dankbar, dass Sebastian Rudolph und Peter Christiansen klar aufgezeigt haben, wie wir als erfolgreichster deutscher Frauenfußball-Klub des letzten Jahrzehnts die Herausforderungen in einem dynamisch wachsenden Markt angehen wollen und damit auch Tommy Stroot von einem Verbleib beim VfL überzeugen konnten."
Kellermann hatte ursprünglich angekündigt, die Trainerfrage noch in diesem Kalender-Jahr beantworten zu wollen, damit er zusammen mit dem neuen Coach den Kader zusammenstellen könne. Selbst bei einem Verbleib von Stroot deutet sich ein enormer Umbruch an, denn nach aktuellem Stand laufen 14 Verträge in der Autostadt aus.