Spätes Remis gegen Leverkusen: Die Eintracht in der Einzelkritik
- Später Ausgleichstreffer verdirbt Frankfurterinnen den Sprung in der Tabelle
- Sonntagsschüsse am Freitag
- Punkteteilung ohne Profiteurinnen
Von Julian Sulimma
Spannender Schlagabtausch im Verfolgerinnen-Duell zwischen Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen. Lange sah es danach aus, als würden die Frankfurterinnen mit einem Sieg in der Tabelle nach oben klettern können. Doch in der 88. Minute gelang den Leverkusenerinnen nach einer Ecke der Ausgleich, sodass die Eintracht sich trotz einer überlegenden Partie mit einem Punkt zufriedengeben muss.
Tore:
0:1 Synne Skinnes Hansen (17.)
1:1 Nicole Anyomi (19.)
2:1 Nicole Anyomi (66.)
2:2 Estrella Merino Gonzalez (88.)
Eintracht Frankfurt in der Einzelkritik
Stina Johannes (Tor)
Stina Johannes konnte sich im Topspiel kaum auszeichnen. Sowohl beim traumhaften Tor von Hansen als auch beim Ausgleichstreffer von Gonzalez war sie machtlos. Positiv auffällig war, wie souverän sie gemeinsam mit ihren Abwehrspielerinnen hinten rausspielte.
Bewertung: 7/10
Pia-Sophie Wolter (RV)
Wolter war bemüht, sich mit ihren Vorstößen auf der rechten Seite immer wieder ins Offensivspiel einzuschalten. Einige Male konnte sie sich bis zur Grundlinie durchsetzen und flanken. Die Hereingaben fanden allerdings nicht die Mitspielerinnen, sodass darüber keine große Gefahr aufkam. Im Passspiel und im Aufbau zeigte sie gute Ansätze, hatte aber insgesamt keinen großen Input auf das Spiel.
6/10
Sophia Kleinherne (IV)
Sophia Kleinherne zeigte einen guten Auftritt. Ähnlich wie im Spiel gegen Bremen war sie aufmerksam in den Zweikämpfen und stand meistens richtig. Ihr Pass- und Aufbauspiel überzeugte erneut, sodass die Abwehrkette sich unter anderem deshalb über die gesamte Partie spielerisch aus Drucksituationen lösen konnte.
8/10
Sara Doorsoun (IV)
Zusammen mit Kleinherne zeigte sie eine gute Leistung in der Defensive und vermittelte einen sicheren Eindruck. Wieder konnte sie mit ihren Vertikalpässen einige gefährliche Vorstöße initiieren. Trotz der zwei Gegentore lieferte Doorsoun eine durchweg solide Leistung ab.
7/10
Verena Hanshaw (LV)
Verena Hanshaw war zeitweise gut im Spiel. Anfang der ersten Hälfte war sie ein echter Aktivposten auf der linken Seite. In der 11. Minute hatte sie eine tolle Abschlusschance, die an der Latte landete. Sie probierte es öfters mit Flanken aus dem Halbfeld, die allerdings keine Abnehmerinnen fanden. Defensiv war sie einige Male ordentlich gefordert, macht ihren Job allerdings gut.
7/10
Tanja Pawollek (DM)
Pawollek war im Mittelfeld viel unterwegs, holte sich die Bälle ab und ging resolut in die Zweikämpfe. In der Ballverteilung unterliefen ihr einige Fehlpässe. Insgesamt ein solider Auftritt der Frankfurter Kapitänin.
7/10
Barbara Dunst (DM)
Zeigte nach vorne immer wieder gute Impulse und versuchte, ihre Mitspielerinnen offensiv in Szene zu setzen. Ihre Chipbälle hinter die Abwehrkette sorgten für Gefahr, wobei sie über die ganze Partie gesehen, überraschend viele Ungenauigkeiten im Passspiel aufwies. Ihre beste Aktion hatte sie in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, wo sie an Torhüterin Repohl scheiterte.
6/10
Géraldine Reuteler (ZM)
Reuteler half immer wieder auf den Flügeln aus und versuchte offensiv ihre Stärken einzubringen. Ihre Leistung war geprägt von großer Laufarbeit, einer guten Passquote und vielen gewonnen Duellen. Offensiv gelang ihr nicht so viel. Dennoch war es ein gutes Spiel von Reuteler.
7/10
Nicole Anyomi (LM)
Nach der starken Leistung gegen Bremen schaffte es Nicole Anyomi gegen Leverkusen noch eine Schippe draufzulegen. Sie avancierte wieder zur Matchwinnerin und zeigte überragende Einzelaktionen. Ihr erstes Tor war eine echte Augenweide für jeden Fußballfan. Bei diesem Treffer ließ sie zwei Verteidigerinnen stehen und knallte den Ball unhaltbar in die Maschen. Beim zweiten Treffer demonstrierte sie ihren Torriecher. Prasnikar brachte Torhüterin Repohl mit einem Schlenzer in die Bredouille, sodass diese den Ball nur seitlich abwehren konnte. Anyomi startete im richtigen Moment durch und schob den Abpraller ins Tor. Tolle Leistung!
10/10
Lara Prasnikar (RM)
Prasnikar war im Spiel gegen Leverkusen überall zu finden und half ihrer Mannschaft mit ihren erlaufenden Metern und ihrer Kreativität im Spielaufbau. Im Abschluss fehlte häufig ein wenig die Präzision. Ihre beste Aktion hatte sie mit ihrer Einzelaktion vor dem zweiten Frankfurter Treffer. Insgesamt eine gute Partie.
8/10
Laura Freigang (ST)
Laura Freigang hatte in der ersten Hälfte eine riesige Chance zum 1:0, bei der ihr ein wenig die Ruhe vor dem Tor fehlte, sodass ihr Schuss neben dem Tor landete. Über die ganze Partie gesehen, war sie gewohnt viel auf dem Feld unterwegs und half der Mannschaft mit einigen guten Ideen. Dennoch fehlte ihr wie in den letzten Spielen ein wenig die Bindung zum Spiel. Sie wurde zwar häufig gesucht, aber selten aussichtsreich gefunden und wenn doch, entschied sie sich für die zu komplizierte Umsetzung.
6/10
Einwechslungen
Carlotta Wamser (77. für Laura Freigang)
Wamser blieb in ihren fünfzehn Minuten Spielzeit ohne nennenswerte Aktion.
Ohne Bewertung
Lisanne Gräwe (77. für Géraldine Reuteler)
Gräwe machte defensiv da weiter, wo sie gegen Bremen aufgehört hatte. Sie fügte sich nahtlos in das Mittelfeld ein und wirkte sicher am Ball.
7/10
Shekiera Martinez (83. für Nicole Anyomi)
Martinez wurde für die erneute Matchwinnerin Anyomi eingewechselt, konnte sich aber selbst nicht mehr auszeichnen.
Ohne Bewertung
Virginia Kirchberger (88. für Verena Hanshaw)
Kam spät für Hanshaw ins Spiel.
Ohne Bewertung