Spanische Liga F startet in die Saison - auch drei deutsche Spielerinnen dabei

Eine Vorschau auf die spanische Primera División Femenina, die diesen Freitag startet. Auch drei deutsche Spielerinnen kämpfen mit ihren Teams um die besten Platzierungen.
Bibiane Schulze-Solano ist in der spanischen Liga F unterwegs.
Bibiane Schulze-Solano ist in der spanischen Liga F unterwegs. / Ion Alcoba Beitia/GettyImages
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An diesem Freitag (6. September um 20 Uhr) eröffnet der Aufsteiger Espanyol Barcelona gegen Real Madrid die oberste spanische Frauenliga - die Primera División Femenina. Der amtierende Champions-League-Sieger FC Barcelona geht als klarer Favorit in die neue Spielzeit. Vor dem Start der Saison werfen wir einen Blick auf die spanische Profiliga.

Die Eckdaten: Vereine & Übertragung

In der spanischen Primera División Femenina - kurz Liga F - duellieren sich 16 Teams um die besten Plätze. Während sich die drei Bestplatzierten für unterschiedliche Phasen der UEFA Women's Champions League qualifizieren, steigen die beiden Letzten in die zweite Liga, die Segunda División, ab. Dafür steigen analog auch zwei Mannschaften auf: In dieser Saison sind Deportivo La Coruña und Espanyol Barcelona die neuen Namen in der obersten Spielklasse. Das Niveau der spanischen Profiliga liegt trotz großer Klubs wie dem FC Barcelona oder Real Madrid unter dem der Bundesliga. Das liegt an der großen Kluft zwischen der oberen und unteren Tabellenhälfte. Viele überraschende Ergebnisse gibt es in der Liga F nicht.

Fans in Deutschland, Österreich und der Schweiz können bis zu drei Spiele der Primera División Femenina im Live-Stream auf DAZN verfolgen.

FC Barcelona auf Mission Titelverteidigung

Seit fünf Saison konnte der FC Barcelona die Liga F als Meister abschließen. Mit neun Titeln sind die Blaugrana zudem alleiniger Rekordsieger der spanischen Frauenfußball-Liga. Auch in der jetzt startenden Saison gilt Barça als haushoher Favorit auf den Meistertitel. Die Mannschaft des neuen Cheftrainers Pere Romeu ist aktuell das Maß aller Dinge im europäischen, wenn nicht sogar im Weltfußball. Das bekommen auch die gegnerischen Teams der Liga F zu spüren: In den letzten vier Spielzeiten belegte die Blaugrana den ersten Rang mit mindestens zehn Punkten Abstand auf den Zweitplatzierten und über 110 geschossenen Toren. Allerdings lässt sich durchaus beobachten, dass die Duelle mit den nächsten Kontrahenten Atlético Madrid und Real Madrid immer enger wurden.

Natürlich liegt die Dominanz des FC Barcelona auch an dem wahnsinnigen Kader. Nahezu alle Stars der spanischen Nationalmannschaft, die die vergangene Weltmeisterschaft gewinnen konnte, spielen im Trikot der Blau-Roten. Aitana Bonmatí, Alexia Putellas und Carolina Graham Hansen gehören zu den absoluten Leistungsträgerinnen und besten Fußballerinnen in Europa. Zwar musste
Barça mit Mariona Caldentey und Lucy Bronze zwei erfahrene Spielerinnen auf die Insel ziehen lassen, konnte allerdings mit Ewa Pajor einen wahren Transfercoup landen. Es spricht nichts dagegen, dass Barcelona auch in dieser Saison den Meistertitel holt. Zwar könnten die Begegnungen mit Atlético, Real, Levante und Bilbao eine größere Herausforderung werden als bisher, dennoch sollte Barça als Sieger hervorgehen.

Die spannendsten Duelle

Wie bereits angeklungen stellen der FC Barcelona, Atlético Madrid und Real Madrid die drei besten Teams der Liga. Die Madridista belegten in den letzten zwei Spielzeiten beispielsweise konstant den zweiten Rang. Im Sommer verstärkten sich die Königlichen mit acht Transfers, darunter Melanie Leupolz oder die Toptorjägerin von Levante, Alba Redondo. Die Partien zwischen den drei Teams versprechen Spannung.

Der Clásico der Frauen wird in der Hinrunde am 10. Spieltag (17. November) und in der Rückrunde am Wochenende des 23. März ausgetragen. Nur eine Woche zuvor muss sich der FC Barcelona auswärts bei Atlético Madrid beweisen - ungewohnt herausfordernde Tage für die amtierenden Champions-League-Siegerinnen. Rund einen Monat vor den zwei Highlight-Spielen trifft Real Madrid zu Hause im Stadtderby auf Atlético.

Diese drei Deutschen sind in der Liga F aktiv

1. Bibiane Schulze Solano - Athletic Bilbao

Mariona Caldentey, Bibiane Schulze Solano
Bibiane Schulze Solano im Duell mit Mariona Caldentey. / Quality Sport Images/GettyImages

2019 kam Bibiane Schulze Solano vom 1. FFC Frankfurt nach Bilbao, wo sie zunächst für die zweite Mannschaft auflief. Nach einer einjährigen Leihe beim FC Valencia kehrte die deutsche Nationalspielerin 2022 ins Profi-Team der Leones zurück. In der abgelaufenen Saison landete Schulze Solano mit ihrem Verein im oberen Tabellendrittel. Durch solide und gute Leistungen machte die Innenverteidigerin auf sich aufmerksam, wurde so in diesem Jahr zum ersten Mal für Deutschlands A-Nationalmannschaft nominiert und war Teil des Bronze-Kaders bei Olympia. Bibiane Schulze Solano hätte aufgrund der doppelten Staatsbürgerschaft auch für Spanien spielen können.

2. Melanie Leupolz - Real Madrid

Melanie Leupolz
Melanie Leupolz wechselte von Chelsea zu Real Madrid. / Soccrates Images/GettyImages

Mit Melanie Leupolz zog es eine weitere bekannte deutsche Fußballerin nach Spanien. In diesem Sommer wechselte die 30-jährige Mittelfeldakteurin vom englischen Meister Chelsea FC zu den Königlichen. Die Europameisterin von 2013 soll Real Madrid dabei helfen, den FC Barcelona auf die Pelle zu rücken. "Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung", erklärt Leupolz in einem Statement auf ihrem Instagram-Account. Sowohl bei Chelsea als auch zuvor beim FC Bayern gehörte Melanie Leupolz zu den absoluten Leistungsträgerinnen und sorgte durch ihre Spielübersicht und Präsenz für den ein oder anderen Titelgewinn.

3. Merle Barth - Atlético Madrid

Merle Barth
Merle Barth im Trikot von Atlético Madrid. / Eurasia Sport Images/GettyImages

Auch Merle Barth ist ein Name, den langjährige Fans der Frauen-Bundesliga noch in Erinnerung haben werden. Elf Jahre lang trug die Verteidigerin das Bayer-Kreuz auf der Brust und führte die Werkself als Kapitänin aufs Feld. Nach zwei Jahren in Potsdam wechselte Merle Barth zu Atlético Madrid. Doch ihre bisherige Zeit in Spanien ist geprägt von Verletzungen: Eine schwere Fibulafraktur und eine weitere Operation am Fuß sorgten dafür, dass Merle Barth bisher kein Pflichtspiel für Atlético absolvieren konnte. Deshalb verlängerte der spanische Verein den Vertrag mit Barth bis 2025 - hoffentlich kann sie in der kommenden Spielzeit mehr Minuten sammeln.