Souveräner Auftritt gegen Freiburg: FC Bayern erobert Tabellenführung zurück
- FC Bayern holt sich nach Wolfsburg-Fehltritt den ersten Tabellenplatz zurück
- Freiburg chancenlos bei 4:0-Sieg der Heimmannschaft
Von Adriana Wehrens
Der FC Bayern München erobert sich durch einen souveränen Auftritt gegen den SC Freiburg die Tabellenführung zurück. Die Mannschaft von Alexander Straus konnte sich daheim mit 4:0 durchsetzen, die Treffer erzielten Linda Sembrant (6.), Lea Schüller (19.), Linda Dallmann (58.) und Katharina Naschenweng (60). Durch den Fehltritt von Konkurrent VfL Wolfsburg bei Bayer 04 Leverkusen nutzen die Münchnerinnen ihre Chance und führen die Frauen-Bundesliga nun mit einem Punkt Vorsprung an.
Während die Münchnerinnen mit schwankenden Leistungen, bestehend aus einem Bundesliga-Sieg und dem Aus in der Women's Champions League, in das neue Jahr gestartet waren, hatte der Sportclub einen 2:0-Erfolg gegen die Aufsteigerinnen aus Leipzig zu verzeichnen. Im Hinspiel hatten die Gäste den deutschen Meister noch ein Unentschieden abringen können und hatten nun beim Wiedersehen in der zweiten Saisonhälfte wenig zu verlieren.
Beide Mannschaften nahmen nur einen Wechsel vor, beim FCB kehrte Winter-Neuzugang Linda Sembrant zurück in die Innenverteidigung, bei Freiburg blieb Ally Gudorf auf der Bank, an ihrer Stelle startete Judith Steinert.
Das Team von Alexander Straus legte gleich einen stürmischen Start hin. Gleich zweimal kam Katharina Naschenweng in den allerersten Minuten nach langen Bällen zum Zug - eine erste Annäherung und der erste Wegweiser, wie die Bayern sich das vorgestellt hatten. Diese Richtung bestätigte kurz darauf Sembrant, welche die Münchnerinnen bereits in der 6. Spielminute in Führung brachte. Nach einem Eckball von Klara Bühl stand die ehemalige schwedische Nationalspielerin goldrichtig, um das Leder per Kopf an Rafaela Borggräfe vorbeizudrücken - wie schon beim Sieg gegen Hoffenheim das Führungstor per Standardsituation.
Auch wenn die Breisgauerinnen das Spielgeschehen im Anschluss wieder etwas mehr in die Mitte verlagern konnten, war es die Straus-Elf, die weiter den Ton angab. Es dauerte nicht lange, da konnten die Gastgeberinnen das nächste frühe Ausrufezeichen setzen. Nach einem wohltemperierten Steckpass von Pernille Harder in Folge eines schnellen Umschaltens nach Ballgewinn am Mittelkreis tauchte Abnehmerin Lea Schüller alleine vor Borggräfe auf und verwandelte selbstbewusst ins kurze Ecke (18.). Randnotiz: Zuletzt war es den Bayern über sieben Pflichtspiele hinweg nicht mehr geglückt, mit zwei Toren Abstand in Führung zu gehen.
Auf Seiten der Freiburgerinnen kam nur selten eine Angriffssituation zustande, bei der man es über die Mittellinie schaffte. Dafür war die Mannschaft von Theresa Merk zu sehr darauf konzentriert, die Bayern in Schach zu halten und gegen hoch anlaufende Gegnerinnen ein möglichst sauberes Aufbauspiel aufzuziehen. Zu den auffälligsten Akteurinnen auf Seiten der Gäste gehörte in Hälfte eins Rechtsverteidigerin Lisa Karl, die ein ums andere Mal die starke linke Angriffsseite des FCB rechtzeitig zu stoppen wusste. Im Gegensatz dazu zog in einer Spielsituation kurz vor dem Halbzeitpfiff Annie Karich klar den Kürzeren auf rechts, als Harder ihr den Ball im Aufbau abnehmen konnte und Richtung Freiburger Tor Tempo aufnahm. Auch die dänische Nationalspielerin probierte es mit einem Schuss auf das kurze Torwarteck, doch dieses Mal war Borggräfe zur Stelle.
Auch im zweiten Durchgang machten die Bayern noch nicht frühzeitig Halt, sondern setzten noch einen drauf. Durch einen Doppelpack machten die Gastgeberinnen früh alles klar. Erst war es die eingewechselte Linda Dallmann, die sich mit einer starken Einzelaktion gekrönt von einem abgefälschtem Versuch in das Tornetz auf dem Spieltagsbogen als Schützin eintragen konnte (58.). Kurz darauf erhöhte Naschenweng aus ähnlicher Position zum 4:0 (60). Die Freiburgerinnen wussten dem Münchner Offensivdrang nur wenig entgegenzusetzen und erlaubten sich zu viele Ungenauigkeiten. Über die volle Spielzeit kamen die Gäste weder auf einen Torschuss noch einen einzigen Schuss in Richtung des Kastens von Mala Grohs.
Durch einen engagierten Auftritt und eine Verbesserung in der Chancenverwertung geht der klare Sieg für den FCB absolut in Ordnung. Damit erobert sich die Straus-Elf die Tabellenführung zurück und liegt aktuell mit einem Zähler vor dem VfL Wolfsburg. Die Freiburgerinnen hingegen bleiben weiter auf Platz Nummer acht hinter der SGS Essen.
Der FC Bayern trifft im nächsten Bundesliga-Spiel am Samstag, den 10. Februar, um 14:00 Uhr auf den 1. FC Köln. Für Freiburg geht es einen Tag später mit dem MSV Duisburg gegen den aktuellen Tabellenletzten (18:30 Uhr).