Sorgen um Seguin: So könnte Schalke ihn im Mittelfeld ersetzen
Von Yannik Möller
Am Dienstag verletzte sich Paul Seguin im Training. Schnell fasste er sich an die Wade und beendete die Einheit dann auch vorzeitig. Wie der FC Schalke mitteilte, habe es sich lediglich um eine Vorsichtsmaßnahme gehandelt (via WAZ). Allerdings musste er nun auch am Mittwoch gänzlich auf das Mannschaftstraining verzichten.
Damit gilt es zumindest als denkbar, dass die Gelsenkirchener am Samstagmittag beim Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg auf Seguin verzichten müssen. Das wäre ein durchaus schwerer Schlag für den S04, gehört der 29-Jährige doch inzwischen zu den wichtigsten Leistungsträgern und zu den engsten Vertrauen von Karel Geraerts innerhalb der Mannschaft.
Zugleich gilt auch ein Einsatz von Janik Bachmann als fraglich. Er musste bereits beim Auftaktsieg fast eine halbe Stunde vor dem Abpfiff angeschlagen ausgewechselt werden. Verpasste Seguin die Mittwoch-Einheit komplett, absolvierte Bachmann auch nur lockere Laufeinheiten. Gemäß der Prämisse, dass auch der Neuzugang ausfällt: Wie könnte Seguin gegen Nürnberg ersetzt werden?
Falls Seguin ausfällt: Diese Varianten stehen Schalke zur Verfügung
1. Variante: Geraerts setzt auf die Jugend
In diesem Sommer und somit zu Beginn der Saisonvorbereitung hat sich Max Grüger einen Platz im Profikader ergattert. Stand er gegen Eintracht Braunschweig gar nicht erst im Kader, weil der 19-jährige Gelsenkirchener stattdessen bei der U23 im Einsatz war, könnte er gegen den FCN durchaus in die Startelf rücken.
Angenommen Geraerts bleibt beim 4-2-3-1, dann könnte Grüger ein Teil der Doppelsechs werden. Ganz Grundsätzlich gilt es als so gut wie sicher, dass Ron Schallenberg aus der Innenverteidigung ins defensive Mittelfeld rücken und somit eine dieser zwei Positionen ausfüllen wird. Somit stellt sich eigentlich nur die Frage, mit wem er dann zusammen aufspielen würde.
Die Grüger-Variante wäre definitiv eine mutige Entscheidung von Geraerts. Allerdings wurde bereits vermehrt angedeutet, dass die jungen Spieler aus dem eigenen Nachwuchsbereich in derartigen Fällen durchaus eine Rolle spielen können.
2. Variante: Mohr übernimmt eine zentrale Rolle
In der vergangenen Saison hat auch Tobias Mohr des Öfteren im zentralen Mittelfeld anstatt auf der Außenbahn gespielt. Dabei spielte er zwar vorrangig als Achter auf, doch wäre die Umstellung hinsichtlich der Doppelsechs im Vergleich zu einer Raute auch nicht allzu groß.
Gewiss: Es wäre bereits eine Notlösung. Zum einen, weil Mohr diese Rolle eigentlich gar nicht bekannt ist und er dort seine Stärken auch kaum ausspielen könnte. Zum anderen, weil er abseits seines sehenswerten Treffers gegen Braunschweig auch nicht wirklich stark aufspielte. Trotzdem bleibt auch diese Variante denkbar.
3. Variante: Wasinski hilft als Sechser aus
Mit Martin Wasinski hat Schalke einen jungen Neuzugang im Kader, der ein gelernter Innenverteidiger ist, der aber notfalls auch auf der Sechs aufspielen kann. Diese Rolle hat der 20-Jährige bereits in einem Testspiel während der Saisonvorbereitung übernommen und einen guten Eindruck hinterlassen.
Dann würde es mit Wasinski und Schallenberg aber auf eine sehr defensive Doppelsechs hinauslaufen. Normalerweise agiert einer der beiden Akteure dann tendenziell offensiver - wie es eben Seguin im Normalfall tut. Diese Aufteilung wäre in diesem Fall nicht gegeben.
Das Aufbauspiel und die Rolle als Lenker des Spiels bei einem zugleich starken Auftreten in den Zweikämpfen würde unter Wasinski wohl kaum leiden. Allerdings würde es an der Verbindung zur Offensive hapern.
4. Variante: Geraerts entscheidet sich für eine Umstellung
Natürlich muss Königsblau nicht erneut mit einer Doppelsechs aufspielen. Vielleicht ist das mit Nürnberg als nächstem Gegner auch gar nicht erst angedacht. So könnte Geraerts genauso gut auf ein flaches Vierermittelfeld umstellen. Dann müssten nur zwei zentrale Positionen besetzt werden, die nicht der taktischen Natur der zwei Sechser entsprechen müssen.
Dann könne Schallenberg den eher defensiven und beispielsweise Kenan Karaman den offensiven Part übernehmen. Ganz nach dem etwas freien Motto: Ein Sechser und ein Zehner ergeben dann zwei Achter.
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