Sommerschlussverkauf bei Werder: Eine Bewertung der Baumann-Deals
Von Tal Lior
Die Transferphase des SV Werder Bremen wurde vor allem durch die Abgänge dominiert. Der hanseatische Klub musste aufgrund von Verbindlichkeiten über 30 Millionen Euro durch Abgänge generieren - und hat dies durch die Arbeit von Frank Baumann auch geschafft. Doch wie kann man die individuellen Deals bewerten? Hier gibt es unsere Einschätzung.
1. Stefanos Kapino - Note: 5
Für Kapino gab es in diesem Sommer überraschend wenige Interessenten. Der griechische Keeper zeigte sowohl im Einsatz in der Bundesliga als auch im Sandhausen-Dress in der zweiten Liga seine Tauglichkeit als Stammkraft. Laut Bild musste Werder ihn letztendlich ablösefrei an Arminia Bielefeld abgeben - eine enttäuschende Entwicklung.
2. Milot Rashica - Note: 2
Bei Rashica konnte man letztendlich nach vielen erfolglosen Verkaufsversuchen und verschwendeten Monaten doch noch einen adäquaten Deal rausholen. Neben der fixen Ablösesumme von 11 Millionen Euro konnte sich Werder laut Deichstube Bonuszahlungen in Höhe von vier Millionen Euro sowie eine Weiterverkaufsbeteiligung beim Deal mit Norwich City sichern.
Klar, Rashica wäre vor Corona noch über 25 Millionen Euro wert gewesen, doch den Umständen entsprechend ist dieses Geschäft absolut in Ordnung.
3. Josh Sargent - Note: 1
Das vielleicht beste Geschäft von Frank Baumann in diesem Sommer. Sargent weist nicht wirklich die besten Statistiken für einen Stürmer auf, trotzdem konnte man ihn für mindestens 11 Millionen Euro an Norwich City abgeben, nachdem er für eine winzige Ausbildungsentschädigung aus den Vereinigten Staaten verpflichtet wurde. Bonuszahlungen wurden ebenfalls laut Bild im Deal vereinbart.
4. Ludwig Augustinsson - Note: 3
Für Augustinsson erhält Werder vom FC Sevilla 5,5 Millionen Euro, also nur eine Million Euro mehr als man damals für ihn ausgegeben hat. Bonuszahlungen in nicht genannter Höhe sind ebenfalls drin. Da sein Vertrag ohnehin nur noch bis 2022 lief, kann man damit leben.
5. Maximilian Eggestein - Note: 4
Während viele vor allem den Negativ-Trend beim Preis von Milot Rashica lamentieren, ist viel mehr die Entwicklung bei Maximilian Eggestein eine große Enttäuschung. Der Mittelfeldspieler war vor zwei Jahren noch für einen 30-Millionen-Euro-Transfer bei Borussia Dortmund im Gespräch und wechselte nun für lediglich fünf Millionen Euro nach Freiburg. Auch wenn er zuletzt nicht viel Eigenwerbung betrieben hat, wären in Anbetracht seines Marktwerts und der Ablöse bei ähnlichen Spielern wie Robert Andrich mindestens zweieinhalb Millionen Euro mehr vielleicht noch drin gewesen.
6. Johannes Eggestein - Note: 5
Einer der talentiertesten Spieler, die die Jugendakademie des SV Werder zuletzt hervorgebracht hat, hat laut Bild für nur eine Million Euro den Verein Richtung Royal Antwerpen verlassen, durch Bonuszahlungen kann sich die Summe verdoppeln. Für viele Fans ein großes Verlustgeschäft, da der junge Stürmer zuletzt auch in Österreich überzeugen konnte.
7. Kevin Möhwald - Note: 4
Da Werders Mittelfeld scheinbar auch ohne Möhwald zurechtkommen kann, ist der Abgang Richtung Union Berlin hinnehmbar. Nichtsdestotrotz wäre eine höhere Ablöse als nur eine Million Euro für einen Spieler mit solch einer erwiesenen Qualität wünschenswert gewesen.
8. Patrick Erras - Note: 2
Unglaublich, dass man für den Bankdrücker tatsächlich noch 250.000 Euro von Holstein Kiel rausholen konnte, nachdem er zuvor nur ablösefrei verpflichtet wurde.
9. Yuya Osako - Note: 2
Ähnlich wie bei Erras hätten die meisten Fans auch bei Osako wohl nicht mit einer Ablöse gerechnet. Laut Bild erhielt Werder durch den Abgang neben der großen Gehaltseinsparung auch eine Ablöse in Höhe von rund 800.000 Euro von Vissel Kobe.