Sokratis vor Abschied vom FC Arsenal: Ein weiteres Beispiel für die schwache Transferpolitik der letzten Jahre
Von Florian Bajus
Vor zweieinhalb Jahren zahlte der FC Arsenal 16 Millionen Euro für Sokratis, längst aber ist klar, dass der frühere Innenverteidiger von Werder Bremen und Borussia Dortmund ein Fehlgriff auf dem hitzigen Transfermarkt war. Sokratis ist tief gefallen - und nur eines der vielen Opfer der schwachen Transferpolitik der Gunners.
Er hätte schon im Sommer gehen können, er könnte Arsenal auch im Winter verlassen, spätestens aber wenn sein Vertrag im Sommer ausläuft, wird er die Segel streichen. Sokratis war im Sommer 2018 verpflichtet worden, um die Defensive der Gunners mit seiner robusten Gangart zu stabilisieren, doch auch der 32-jährige Grieche konnte Arsenals Niedergang nicht verhindern.
Unter Unai Emery gehörte er zum Stammpersonal, Mikel Arteta lässt ihn jedoch völlig außen vor. Nur elfmal durfte Sokratis unter der Leitung des 38-jährigen Spaniers spielen, der letzte Einsatz stammt vom ersten August 2020, als Chelsea im FA-Cup-Finale mit 2:1 bezwungen wurde. Als Joker wurde Sokratis eingewechselt, um Zeit von der Uhr zu nehmen. Für mehr hat es nicht gereicht, stattdessen wurde er im Oktober gemeinsam mit Mesut Özil aus dem Premier-League-Kader gestrichen.
Auch Skhodran Mustafi und Sead Kolasinac spielen unter Arteta keine Rolle, letzterer wurde bereits an seinen Ex-Klub Schalke 04 abgegeben. Arsenal hat sich in den vergangenen Jahren einige Male in der Bundesliga bedient, unter anderem auch Bernd Leno, Granit Xhaka und Pierre-Emerick Aubameyang verpflichtet. Doch während das Trio zum Mannschaftskern gehört, zählt Sokratis mittlerweile zu den vielen Transfer-Flops der vergangenen Jahre.
Arteta mistet den Kader aus
Willian, William Saliba, Nicolas Pepe, Matteo Guendouzi, Henrikh Mkhitaryan und Danny Welbeck gehören ebenfalls zu den Spielern, die die hohen Erwartungen (noch) nicht erfüllen konnten, einige von ihnen mussten den Verein daher wieder verlassen. Der nächste auf der Liste ist Sokratis, der mit der SSC Neapel und Fenerbahce in Verbindung gebracht wird. Ein Abschied wäre für beide Parteien die sinnvollste Lösung.
Es wird allerdings nicht nur bei seinem Abgang bleiben. Arteta mistet den Kader aus, will ihn nach seinen Vorstellungen umbauen. Zur gleichen Zeit wird er die Spieler, auf die er setzt, wieder auf Kurs bringen müssen. Derzeit belegt Arsenal mit 20 Punkten den 13. Tabellenplatz in der Premier League. Die ambitionierten Londoner befinden sich im Niemandsland statt im Kampf um einen Champions-League-Platz. Bis dahin ist es ein sehr weiter Weg, auf dem Arteta viele Steine aus dem Weg räumen muss.