So viel Gewinn bleibt der Fortuna beim Tzolis-Verkauf
Von Simon Zimmermann
3,5 Millionen Euro hatte die Fortuna nach dem dramatisch verpassten Aufstieg an Norwich City gezahlt, um Christos Tzolis fest zu verpflichten. Dem 22-Jährigen wurde dabei aber eine Ausstiegsklausel gewährt, die deutlich unter seinem geschätzten Marktwert (zehn Millionen Euro) liegt. Anders war der Deal finanziell für die Fortuna nicht zu stemmen. Bei diesem Drahtseilakt war aber auch von Beginn an klar, dass die Wahrscheinlichkeit groß ist, Tzolis direkt wieder abgeben zu müssen.
Seit Donnerstagabend ist das auch Gewissheit. Der Außenstürmer wechselt zum belgischen Topklub FC Brügge. Für über sechs Millionen Euro wurde die Ausstiegsklausel aktiviert. Tzolis kann sich nun auch in der Champions League zeigen. "Es ist eingetreten, was zu erwarten war. Sportlich betrachtet wäre uns nichts lieber gewesen, als Christos bei uns zu behalten. Wirtschaftlich gesehen ist es für die Fortuna aber ein notwendiger und positiv zu bewertender Transfer", erklärte Sportvorstand Klaus Allofs.
Laut Bild stimmen die Gerüchte aus Belgien nicht, wonach Brügge mehr als die festgeschriebene Ausstiegsklausel bezahlt habe. Bleiben 2,5 Millionen Euro, die sich aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis (3,5 Mio. Euro) und dem Verkaufspreis (sechs Mio. Euro) ergeben. Die gesamte Summe wird die Fortuna aber nicht als Gewinn beanspruchen können. Ein Teil davon geht an Berater-Honoraren drauf. Am Ende bleiben laut Bild knapp zwei Millionen Euro für die Fortuna übrig - dennoch ein hübsches Sümmchen für den Zweitligisten.
"Der Transfer im vergangenen Sommer war ein voller Erfolg auf gleich mehreren Ebenen. Christos hat eine Plattform und unser volles Vertrauen bekommen und konnte dadurch sowohl sportlich als auch menschlich eine überragende Entwicklung nehmen. Gleichzeitig konnten wir als Verein von seiner individuellen Qualität profitieren und durch die vereinbarte Kaufoption auch noch einen außergewöhnlichen Transfererlös erzielen", kommentierte F95-Sportdirektor Christian Weber.
Verplant hatte man den Tziolis-Gewinn schon im Vorfeld. Die Verpflichtung des isländischen Nationalspielers Isak Johannesson hatte zwei Millionen Euro gekostet. Sportvorstand Klaus Allofs muss mit dem Etat nun haushalten. Wie die Bild weiter berichtet, liegen die Kaderkosten aktuell noch über den geplanten knapp 16 Millionen Euro.