Bericht: So teuer wird Bayerns Transfer-Sommer
Von Hendrik Gag
Max Eberl geht zum ersten Mal als Sport-Vorstand des FC Bayern in ein Transferfenster. Der 50-Jährige will kräftig anpacken, nach der ersten titellosen Saison seit 2012 soll der Bayern-Kader ein neues Gesicht bekommen. Laut der Bild plant Eberl einen kostspieligen Sommer: 200 Millionen Euro will er für neue Spieler ausgeben. Der Vorstand hat dem Vorhaben bereits zugestimmt, unter einer Bedingung: Eberl muss 100 Millionen Euro an Ablöse einnehmen, um seine gewünschte Summe ausgeben zu dürfen.
Was die Ausgaben angeht, deutet sich bereits an, für welche Spieler Eberl das Geld in die Hand nehmen möchte. Innenverteidiger Hiroki Ito (vom Stuttgart) ist bereits da, auch der Transfer von Flügelspieler Michael Olise (von Crystal Palace) ist laut Bild bereits fix. Beide kosteten dem Blatt zufolge 73,5 Millionen Euro. Bedeutet: Eberl könnte noch 126,5 Millionen Euro für weitere Transfers ausgeben.
Wunschspieler insgesamt wohl zu teuer
Mit dem verbleibenden Budget arbeitet Eberl an dem Transfer von drei Spielern: Jonathan Tah (Bayer Leverkusen), Joao Palhinha (FC Fulham) und Xavi Simons (PSG, zuletzt an RB Leipzig ausgeliehen). Alle drei zu verpflichten, wird jedoch wohl eher nicht gelingen. Für Tah möchte der FCB rund 25 Millionen Euro zahlen, für Palhinha 46 Millionen Euro, bei Xavi soll der Verein laut Bild sogar bereits sein, 80 Millionen Euro nach Paris zu überweisen. Das wären zusammen rund 150 Millionen Euro.
Eine Erhöhung des Budgets, um Eberl alle seine Wünsche zu erfüllen, wird es wohl nicht geben. Der Vorstand erwartet, dass die finanziellen Vorgaben eingehalten werden. Zuletzt war das in der Transfer-Sage rund um Linksverteidiger Alphonso Davies zu beobachten, als der Vorstand ein Vertragsangebot von Eberl an Davies blockierte, weil das Gehalt ihrer Einschätzung nach zu großzügig dotiert war.
Davies und Kimmich gehen ins letzte Vertragsjahr
Deutlich mehr Fragezeichen gibt es, wenn es darum geht, wie Eberl die 100 Millionen Euro einnehmen möchte. Neben der Einnahmensumme hat Eberl auch die Vorgabe bekommen, die Gehaltskosten deutlich zu senken. In zwei Jahren will der FC Bayern 20 Prozent weniger für die Saläre seiner Spieler ausgeben als aktuell, so die Bild.
Verkaufskandidaten gibt es einige, allen voran Alphonso Davies und Joshua Kimmich. Beide Außenverteidiger haben nur noch Vertrag bis 2025, bei beiden scheint eine Vertragsverlängerung derzeit in weiter Ferne zu liegen. Falls der Verein es nicht riskieren will, beide Spieler ablösefrei zu verlieren, müssten sie in diesem Sommer verkauft werden. Die beiden spanischen Top-Klubs werden immer wieder mit beiden in Verbindung gebracht. Real Madrid mit Davies, der FC Barcelona mit Kimmich.
Kompany plant ohne de Ligt
Und auch bei Matthijs de Ligt stehen die Zeichen auf Abschied. Neu-Trainer Vincent Kompany plant laut der Sportbild nicht mit dem Niederländer. Er ist der Meinung, dass Dayot Upamecano und Min-Jae Kim besser zu seiner Spielidee passen. Für de Ligt gibt es zwei potenzielle Abnehmer. Seit längerem wird über eine Rückkehr de Ligts zu seinem ehemaligen Trainer Erik ten Hag bei Manchester United spekuliert, nun berichtet die Sportbild, dass auch PSG am Innenverteidiger interessiert ist.
De Ligt ist nicht der einzige Bayern-Profi, an dem die Pariser Interesse zeigen. Der französische Hauptstadt-Klub beschäftigt sich zudem mit einer Rückholaktion von Kingsley Coman. Der Flügelflitzer spielte von 2005 an in der PSG-Jugend und gab dort 2013 als 16-Jähriger sein Debüt. Ein Jahr später verließ er den Verein jedoch und wechselte zu Juventus Turin. Nun könnte er der Nachfolger von Kylian Mbappé auf dem linken Flügel werden. Sowohl für de Ligt als auch für Coman hoffen die Bayern, 50 Millionen Euro zu kassieren.
Gnabry und Goretzka wollen bleiben
Ebenfalls den Verein verlassen kann Noussair Mazraoui. Der Außenverteidiger kam im Sommer 2022 von Ajax Amsterdam nach München. Verletzungbedingt konnte er jedoch in zwei Saisons nur 38 Ligaspiele bestreiten. Es gibt wohl Interesse aus der Türkei, der deutsche Rekordmeister fordert zwischen 20 und 25 Millionen Euro Ablöse.
Unwahrscheinlicher sind hingegen die Abgänge von Leon Goretzka und Serge Gnabry. Beide gehören an der Säbener Straße zu den Topverdienern, konnten jedoch in jüngerer Vergangenheit nicht mehr die erwarteten Leistungen bringen. Sowohl Goretzka als auch Gnabry zeigen laut der Sportbild jedoch keinen Wechselwillen, weshalb es für den Verein schwer werden wird, sie von der Gehaltsliste zu bekommen.