Bericht: So stehen die BVB-Bosse zueinander
Von Hendrik Gag
Seit dem 1. Mai ist Lars Ricken als Geschäftsführer Sport bei Borussia Dortmund im Amt. Noch steht ihm Hans-Joachim Watzke zur Seite, ab Herbst 2025 soll Ricken den Posten alleine ausführen. Bereits jetzt lasse Watzke Ricken viel Verantwortung zukommen, laut der Sportbild betone er gegenüber den BVB-Mitarbeitern immer wieder, dass Ricken die finalen Entscheidungen trifft.
Nach Rickens Ernennung warfen sich Fragen über die Zukunft von Sportdirektor Sebastian Kehl auf. Kehl hatte auf eine Beförderung gehofft. "Für mich wäre das ein logischer Schritt", so Kehl im März im Sport1-Doppelpass. Die Enttäuschung über den ausgebliebenen Schritt soll Kehl jedoch nicht anzumerken sein, so die Sportbild. Er arbeitet eng mit Ricken zusammen, sogar eine Verlängerung von Kehls 2025 auslaufendem Vertrag ist vorstellbar.
Neu ist neben Ricken auch Sven Mislintat. Der ehemalige BVB-Chefscout ist als Technischer Direktor nach Dortmund zurückgekehrt. Beim VfB Stuttgart und Ajax Amsterdam arbeitete Mislintat bereits als Sportdirektor in einer größeren Rolle. Ricken werfe ein genau Auge darauf, dass Mislinat seine Kompetenzen beim BVB nicht überschreitet, Kehl legt laut dem Bericht Wert darauf, dass Mislintat nur dafür verantwortlich ist, mögliche Transferziele ausfindig zu machen. Den Rest übernehmen Kehl und Ricken.
Verlängerung mit Terzic bleibt fraglich
Eine der ersten Handlungen Rickens nach seiner Beförderung war der Sportbild zufolge, dass er das Gespräch mit Cheftrainer Edin Terzic gesucht hat. In der Pressemitteilung hatte der BVB erwähnt, dass man versuche, den Vertrag mit Sebastian Kehl zu verlängern, Terzics Vertrag läuft zum gleichen Zeitpunkt aus. Eine mögliche Verlängerung mit dem Trainer wurde nicht erwähnt.
Für Terzic sei das kein Problem, er will auf der Dortmunder Bank bleiben. Ricken halte sich die Entscheidung noch offen, er erwarte eine Leistungssteigerung in der Bundesliga, besonders spielerisch sollen die Schwarz-Gelben einen Schritt nach vorne machen. Noch-Boss Watzke sei weiterhin von Terzic überzeugt und mit Mislintat habe Terzic nun einen neuen Fürsprecher. Mislintat und Terzic kennen sich der Sportbild zufolge aus Studienzeiten, schätzen sich seitdem und pflegen ein enges Verhältnis.
Brisant: Das Verhältnis zwischen Kehl und Terzic soll hingegen gestört sein. Terzic macht den von Kehl zusammengestellten Kader für die schwache Bundesliga-Saison verantwortlich, Kehl ist hingegen der Meinung, dass Terzic nicht das Optimum aus dem Potenzial der Spieler geholt hat. Hätte Kehl seine gewünschte Beförderung bekommen, wäre Terzic wahrscheinlich nicht mehr BVB-Trainer, so die Sportbild. Vorerst wird es in Dortmund nun aber mit beiden weitergehen.