Heimstärke & Faktor Sabitzer: So schlägt sich Borussia Dortmund vor dem PSG-Spiel
Von Franz Krafczyk
Für den BVB geht es in der Champions League nun darum, die mehr oder weniger enttäuschende Saison in der Bundesliga mit einem großen Titel vergessen zu machen. Nachdem die Schwarz-Gelben in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag die sicher geglaubte Meisterschaft doch noch aus der Hand gaben, sind sie in dieser Saison weit von der Tabellenspitze entfernt.
Drei Spieltage vor Schluss steht der BVB auf einem enttäuschenden fünften Platz, nach der Niederlage gegen RB Leipzig wird man dort die Saison wohl auch beenden. Die Top drei, bestehend aus Leverkusen, Bayern und Stuttgart, ist punktetechnisch längst enteilt.
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen spielen vor allem Leverkusen und Stuttgart eine fantastische Saison, mit der in dieser Form wohl keiner gerechnet hätte, während der BVB gegen vermeintlich schwächere Gegner häufig Punkte liegen ließ. Die meisten Patzer gab es zwar in der Hinrunde, aber auch in der Rückserie gab es Unentschieden in Heidenheim und Wolfsburg sowie eine völlig unnötige Heimniederlage gegen Hoffenheim (2:3), die wichtige Punkte kosteten.
Der BVB hat seine Abwehr stabilisiert - Sabitzer als Schlüsselspieler
Dass diese Punktverluste mittlerweile aber eher zur Seltenheit geworden sind, liegt auch an der verbesserten Defensive. In den bisherigen 13 Ligapartien der Rückrunde kassierte der BVB gerade einmal zehn Gegentreffer, während es in der Hinrunde noch 25 (in 17 Spielen) waren. Vor allem Routinier Mats Hummels leistet im Zusammenspiel mit dem formstarken Nico Schlotterbeck gute Arbeit. Hervorzuheben ist auch Torhüter Gregor Kobel, der in den letzten Wochen allerdings immer wieder pausieren musste.
Auffälligster Spieler ist derzeit aber Marcel Sabitzer, der erst im Sommer vom FC Bayern verpflichtet wurde und nach anfänglichen Schwierigkeiten immer häufiger Top-Leistungen zeigt. Im Rückspiel gegen Atlético Madrid war der zentrale Mittelfeldspieler mit einem Tor und zwei Vorlagen der beste Mann auf dem Platz.
Das neue System und die Heimstärke als Erfolgsrezept
Insgesamt hat der BVB in dieser Saison vor allem in den Spielen gegen große Gegner sein Können unter Beweis gestellt. Nach einer furiosen Gruppenphase in der Champions League reichten im Achtel- und Viertelfinale zwei starke Heimauftritte in den Rückspielen gegen PSV Eindhoven und Atlético Madrid zum Weiterkommen. In der Liga gelang Ende März ein überzeugender 2:0-Sieg beim FC Bayern. Dank dieser Ergebnisse ist der in der Öffentlichkeit viel kritisierte Trainer Edin Terzic wohl immer noch im Amt.
In der Rückrunde stellte Terzic das System von einem 4-2-3-1 auf ein 4-3-3 um, das gerade gegen Atlético erfolgreich war. Es ist daher zu erwarten, dass Terzic auch in den beiden Duellen gegen PSG auf dieses System zurückgreifen wird. Zuletzt überzeugten Sabitzer und Brandt auf der Doppel-Acht vor Sechser Emre Can und sorgten von dort aus für Torgefahr. Aufpassen müssen die Pariser aber auch auf die schnellen Flügel: Mit Donyell Malen, Jadon Sancho, Karim Adeyemi und Jamie Bynoe-Gittens haben die Dortmunder dort mehrere Optionen.
Dass der BVB gerade in den Heimspielen der Königsklasse immer wieder an seine Bestleistungen anknüpft, musste PSG bereits in der Gruppenphase erfahren. Das Starensemble aus der französischen Hauptstadt kam beim Gruppensieger nur zu einem 1:1-Unentschieden, nachdem es zu Hause gegen schwache Dortmunder noch mit 2:0 gewonnen hatte.
Für die heimstarken Dortmunder könnte es sich nun als Nachteil erweisen, dass sie erstmals in der diesjährigen K.o.-Runde bereits im Hinspiel im Signal Iduna Park antreten müssen. Gelingt dort kein Sieg gegen PSG, dürfte es im Rückspiel im hitzigen Prinzenpark sehr schwer werden.
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