So schlagen sich die Arsenal-Legenden im Trainergeschäft
Von Jan Kupitz
Beim FC Arsenal gab es in den vergangenen Jahren etliche Stars, die sich nach ihrer aktiven Karriere für eine Laufbahn als Trainer entschieden haben. So läuft es für Patrick Vieira, Thierry Henry und Co:
1. Patrick Vieira
Als aktiver Spieler verbrachte Vieira die meiste Zeit seiner Karriere beim FC Arsenal - ausklingen ließ er sie aber ausgerechnet bei Ligakonkurrent Man City. Die Cityzens waren es auch, die ihm nach dem Karriereende seinen ersten Trainerjob anboten.
Vieira war von 2013 bis 2015 für die U23 der Skyblues verantwortlich, ehe er zum 1.1.2016 den Sprung in den Profibereich wagte. Der Franzose entschied sich für einen Wechsel in die MLS zu New York City FC - bei den Amerikanern blieb Vieira zweieinhalb Jahre lang und fuhr im Schnitt 1,58 Zähler pro Partie ein. Eine ordentliche Quote.
Im Sommer 2018 kehrte er jedoch wieder nach Europa zurück und übernahm als Nachfolger von Lucien Favre bei OGC Nizza. Dort lief es für Vieira ordentlich: In seiner ersten Saison belegte er mit den Südfranzosen den 7. Platz, ein Jahr später gelang sogar Rang 6 und der damit verbundene Einzug in die Europa League.
Doch in den letzten Monaten ging es bergab: In der Ligue 1 liegt Nizza auf einem enttäuschenden 11. Rang, in der Europa League gab es das Aus in der Gruppenphase. Daher entschieden sich die Verantwortlichen, Vieira vor die Tür zu setzen.
2. Thierry Henry
Während seiner aktiven Karriere hätte man nicht unbedingt davon ausgehen können, dass 'Titi' Henry mal eine Laufbahn als Trainer einschlägt - aber so ist es dann doch gekommen. Seine ersten Schritte machte er als Jugendtrainer bei den Gunners, danach folgte der Job als Co-Trainer der belgischen Nationalmannschaft.
Im Oktober 2018 bot ihm die AS Monaco, bei der Henry seine Fußballerkarriere einst gestartet hatte, den Posten als Chefcoach an. Doch nur drei Monate später wurde der ehemalige Topstürmer im Fürstentum schon wieder gefeuert - ein Punkteschnitt von 0,95 war weit unter den Erwartungen.
Seit November 2019 versucht sich Henry in der MLS bei Montreal Impact, doch auch dort hat er nur bedingt Erfolg: In 28 Spielen an der Seitenlinie gab es 16 Niederlagen. Keine gute Bilanz.
3. Giovanni van Bronckhorst
Nach seiner aktiven Laufbahn übernahm van Bronckhorst einen Trainerjob beim niederländischen Traditionsverein Feyenoord. Dort fungierte er zunächst als U23-Coach, später war er auch noch Co-Trainer der Profis unter Ronald Koeman und Fred Rutten.
Im Sommer 2015 wurde der ehemalige Linksverteidiger in Rotterdam zum Cheftrainer ernannt - und seine Bilanz kann sich durchaus sehen lassen. In vier Jahren, in denen van Bronckhorst als Feyenoord-Coach tätig war, wurde er Dritter, Meister, Vierter und Dritter.
Zu Beginn des Jahres 2020 wechselte van Bronckhorst nach China zu Guangzhou R&V, wo das dicke Geld lockte. Doch nach nur einem Jahr brach er seine Zelte dort wieder ab, um nach Europa zurückzukehren. Was er als nächstes macht? Noch offen.
4. Sol Campbell
Campbell war zu seiner Zeit einer der besten Innenverteidiger der Welt - als Trainer ist er aber bei Weitem nicht so erfolgreich. Nach seiner Karriere versuchte er sich als Assistenz-Coach der Nationalmannschaft Trinidads, danach folgten Cheftrainer-Job bei Macclesfield (5. Liga England) und Southend United (4. Liga England). Bei beiden Stationen blieb Campbell jedoch jeweils nur ein gutes Dreivierteljahr.
5. Mikel Arteta
Schon als Spieler war Arteta der verlängerte Arm des Trainers auf dem Feld - nur logisch, dass der charismatische Spanier nach der Karriere einen Weg als Übungsleiter einschlagen würde. Zunächst lernte er als Co-Trainer bei Man City dreieinhalb Jahre lang vom großen Pep Guardiola, ehe sein Ex-Klub Arsenal rief.
Bei den Gunners trat Arteta im Dezember 2019 die Nachfolge von Unai Emery an und versuchte, aus einer verkorksten Saison 2019/20 das Beste rauszuholen. So weit, so gut. Doch die aktuelle Spielzeit verläuft so gar nicht nach den Vorstellungen der Londoner. In der Premier League steht Arsenal nach zehn Spieltagen mit 13 Zählern auf Rang 14 - Vorgänger Emery wurde sogar trotz einer besseren Bilanz gefeuert.
6. Freddie Ljungberg
Als Spieler gab es für Freddie Ljungberg eigentlich nur den FC Arsenal - logisch, dass er bei den Gunners auch seinen ersten Job im Trainerbereich bekam. Der Schwede war einige Jahre als Coach im Nachwuchsbereich Arsenals aktiv, mit einer kurzen Ausnahme im Jahr 2017, als er als Co-Trainer von Andries Jonker (wenig erfolgreich) beim VfL Wolfsburg anheuerte.
Zuletzt war Ljungberg als Assistent von Emery und Arteta bei den Arsenal-Profis aktiv, Ende 2019 verließ er seinen Herzensklub jedoch auf eigenen Wunsch, um sich im Managementbereich fortbilden zu können.