So rechtfertigt Gündogan seine öffentliche Kritik an Araujo
Von Jan Kupitz
Ilkay Gündogan hatte Ronald Araujo öffentlich dafür kritisiert, dass er im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinales gegen Paris Saint-Germain nach einer Notbremse früh des Feldes verwiesen wurde - trotz Führung verloren die Katalanen das Spiel anschließend mit 1:4 und flogen somit aus der Königsklasse raus.
Araujo sah nach der 1:0-Führung Barcelonas die Rote Karte, weil er Bradley Barcola zu Fall gebracht hatte, als der junge Stürmer auf Barcelonas Tor zusteuerte. Gündogan beschwerte sich nach dem Spiel heftig, dass "man in solchen entscheidenden Momenten sicher sein muss, den Ball zu bekommen".
Der uruguayische Verteidiger weigerte sich, sich auf eine öffentliche Fehde mit Gündogan einzulassen, als er zu seinen Äußerungen befragt wurde. Seine Verärgerung deutete Araujo trotzdem an, indem er sagte, er arbeite mit "Codes und Werten, die respektiert werden müssen".
Gündogan hat sich in einem Interview mit ESPN nun zu seiner Kritik geäußert, in dem er auf die Bedeutung der Kommunikation hinwies, um zusammenzukommen und sich als Kollektiv zu verbessern.
"Die Stimmung ist gut. Die Trainingseinheit, die wir gerade beendet haben, war gut. Wir blicken nach vorne", sagte er vor Barcelonas schwerem Duell mit Real Madrid am Sonntag.
"Ich denke, dass sich die erfolgreichsten Mannschaften so entwickeln und verbessern, indem sie miteinander kommunizieren, sich gegenseitig in die Augen schauen und zum Wohle jedes Einzelnen sprechen."
"Am Ende des Tages geht es um das Wohl des Vereins. Wir sind alle hier, um den Verein besser zu machen, um den Verein in die bestmögliche Situation zu bringen und erfolgreich zu sein", machte Gündogan klar.
"Von meinem ersten Tag hier an ist jeder auf dieser Linie. Natürlich gibt es manchmal Situationen, in denen man Dinge klären muss, aber jeder Einzelne in diesem Verein hat die ehrliche Absicht, diesen großartigen Verein zum Erfolg zu führen."
Auf die Frage, was von Barcelonas Saison noch übrig ist, fuhr er fort: "Obwohl es sehr frustrierend ist, auf diese Art und Weise [aus Europa] auszuscheiden, glaube ich immer noch fest daran, dass dies ein großer Schub sein kann und ein großer Lerneffekt für die nächste Saison ist."
"Ich habe in meiner Karriere mehr als 10, 11 oder 12 Jahre in der Champions Leagues gespielt und sie nur einmal gewonnen. Und ich hatte so viele Schwierigkeiten während dieser Champions-League-Kampagnen, so viele Niederlagen mit all meinen Teams. Man lernt aus jedem einzelnen Spiel, und irgendwann weiß man, was man tun muss, um die bestmöglichen Chancen zu haben, um weit zu kommen, und dennoch werden einige Aspekte des Spiels durch kleine Details entschieden, die manchmal auch Glück sein können. Das ist etwas, das wir als Team überwinden müssen, um besser zu werden."
"Niederlagen sind Teil des Spiels. Eine Sache ist es, daraus zu lernen und sie als Motivation zu nutzen, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Die nächste große Herausforderung und Chance steht am Sonntag schon vor der Tür."