So plant RB Leipzig mit Assan Ouedraogo
Von Lennart Sörnsen
Stolze zehn Millionen Euro hat sich RB Leipzig Assan Ouedraogo kosten lassen. Der 18-Jährige kam vom FC Schalke 04 und gilt als eines der größten Talente im deutschen Fußball. In der vergangenen Saison kam der Youngster bei den Knappen erstmals bei den Profis zum Einsatz und startete gleich vielversprechend: Gegen den HSV eröffnete Ouedraogo die Saison mit einem Tor und einer Vorlage. Doch auch verletzungsbedingt konnte der U17-Nationalspieler diese Leistungen nicht bestätigen. Nur 17 Zweitligaspiele standen am Ende der Saison zu Buche, in denen Ouedraogo neben den beiden Scorerpunkten zum Auftakt noch zwei weitere Treffer und eine Vorlage gelangen.
Dass Leipzig dennoch bereit war, eine zweistellige Millionensumme beim Transfer von Ouedraogo auf den Tisch zu legen, zeigt, welches Potenzial in ihm schlummert. Dieses will Leipzig nun wecken.
Im Team von Marco Rose soll Ouedraogo nicht nur die Rolle eines reinen Ergänzungsspielers einnehmen, vielmehr hofft man, dass Ouedraogo in seiner ersten RB-Saison direkt um einen Stammplatz mitspielen kann, wie die Sportbild berichtet. Demnach ist Ouedraogo als vollwertiger Kaderspieler eingeplant, der sich mit guten Leistungen auch einen Stammplatz erkämpfen kann. Dabei könnte dem 18-Jährigen zunächst auch helfen, dass er im Training auf sich aufmerksam machen kann, während die vereinsinterne Konkurrenz noch bei der Europameisterschaft und im Urlaub weilt.
Einsatzzeiten auch von Xavi und Olmo abhängig
Xavi Simons und Dani Olmo sind hier am ehesten zu nennen. Die beiden offensiven Mittelfeldspieler stehen in direkter Konkurrenz zu Ouedraogo um einen Stammplatz. Derzeit sind beide noch mit ihren jeweiligen Nationalmannschaften bei der Europameisterschaft im Einsatz. Dani Olmo war sowohl im Viertelfinale gegen Gastgeber Deutschland als auch im Halbfinale gegen Frankreich ein wichtiger Faktor für den Finaleinzug der Spanier. Und auch Xavi macht als einer der besten Vorbereiter des Turniers auf sich aufmerksam, mit den Niederlanden geht es am Mittwochabend (10.07, 21 Uhr) gegen England um den Einzug ins Finale, bei einem Sieg gegen die Three Lions könnten sich die beiden Leipziger also im Endspiel gegenüberstehen.
Entscheidend für die Einsatzzeit von Ouedraogo wird daher sicherlich auch sein, in welcher Verfassung bzw. ob die beiden Spielmacher überhaupt von der EM zurückkehren - denn auch ein möglicher Transfer könnte noch ausschlaggebend sein.
Bei Xavi bemüht sich Leipzig um eine Verlängerung des Leihgeschäfts mit PSG, die Pariser und auch Xavi selbst sollen nach Sportbild-Informationen zu Leipzig tendieren, das Verhältnis zwischen beiden Vereinen gilt als ausgezeichnet. Gleichzeitig soll auch ein Wechsel zum FC Bayern noch im Raum stehen, die Münchner bieten wohl eine Leihe und wollen einen festen Transfer zu einer Ablöse von 80 Millionen Euro im kommenden Sommer vereinbaren, eine solche Summe könnte RB wohl nicht stemmen.
Olmo wiederum hat laut Sportbild eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag, die bis zum 20. Juli gezogen werden kann, damit wären den Leipzigern die Hände gebunden. Doch auch nach Ablauf der Klausel sei Leipzig bereit, den Spanier für eine Ablösesumme von rund 60 Millionen Euro ziehen zu lassen, als Interessenten gelten derzeit Manchester City und der FC Barcelona. Auch die Bayern sollen Olmo auf dem Zettel haben, falls es mit Wunschspieler Xavi nicht klappt.
Intern sollen die Hoffnungen auf Ouedraogo jedenfalls groß sein, auch wenn man sich öffentlich bedeckt hält, um den Youngster nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Im Falle eines Abgangs von Xavi oder Olmo wäre man mit Ouedraogo also bestens aufgestellt. Ob es allerdings auf Anhieb für einen Stammplatz im starken Leipziger Mittelfeld reicht, wird sich zeigen.