So lange ist die Ausstiegsklausel bei Leverkusen-Star Frimpong noch gültig - Bericht
Von Lennart Sörnsen
Mit den Niederlanden kämpft Jeremie Frimpong am Mittwochabend um den Einzug ins EM-Finale. Es könnte das erste große Endspiel der Niederlande seit der Niederlage im WM-Endspiel 2010 gegen Spanien und das erste EM-Finale seit Jahrzehnten werden. Zuletzt stand die Elftal 1988 im Endspiel einer Europameisterschaft, als das Team von Marco van Basten den einzigen Titel in der langen Geschichte der Oranje-Nationalmannschaft gewann. Auch damals fand das Turnier in Deutschland statt.
Neben dieser historischen Chance geht es für Frimpong auch um seine persönliche Zukunft. Der Rechtsverteidiger spielte eine überragende Saison beim deutschen Meister aus Leverkusen und hat sich damit auf die Notizzettel zahlreicher europäischer Topklubs gespielt. Der FC Bayern soll ebenso Interesse an dem 23-Jährigen gezeigt haben wie der FC Liverpool, der FC Barcelona und Paris Saint-Germain. Die Meistersaison mit Leverkusen könnte sich für den Niederländer also auch persönlich auszahlen und den Sprung in die Weltspitze ermöglichen.
Die große internationale Aufmerksamkeit ist nicht zuletzt auch auf eine Ausstiegsklausel zurückzuführen, die es den großen Vereinen ermöglichen würde, Frimpong vergleichsweise günstig von der Werkself loszueisen. Für 40 Millionen Euro, also zehn Millionen Euro unter seinem geschätzten Marktwert, soll Frimpong zu haben sein. Im heutigen Fußballgeschäft ein echtes Schnäppchen für einen so talentierten Spieler. Der pfeilschnelle Flügelspieler habe sich bei seiner Vertragsverlängerung im vergangenen Jahr, bei der Frimpong bis 2028 verlängerte, als Kompromiss für die Unterschrift die Klausel zusichern lassen.
Ob es tatsächlich zu einem Abgang kommt, ist allerdings fraglich. Derzeit scheint der Markt noch recht verhalten, von konkreten Angeboten ist bislang nicht die Rede. Zudem berichtet die BILD, dass die Ausstiegsklausel nur noch bis zur Woche nach dem EM-Finale gültig sei. Mögliche Abnehmer müssten sich also beeilen, die Ablösesumme wäre ohne die Klausel sicherlich um einiges höher.
Für Frimpong selbst soll ein Abgang noch nicht beschlossene Sache sein, der 23-Jährige würde den Verein wohl nur bei einem lukrativen Angebot eines absoluten Spitzenklubs verlassen und fühlt sich in Leverkusen grundsätzlich wohl. Auch mit der Werkself hätte er in der kommenden Saison die Chance, in der Champions League zu spielen, ein erneuter Bundesliga-Titel scheint ebenfalls möglich. Auch mit Xabi Alonso soll sich der Niederländer gut verstehen, der Spanier gilt als sein großer Förderer und hat Frimpong noch besser gemacht, als er ohnehin schon war.
Sollte es in den kommenden Wochen nicht zu konkreten Verhandlungen mit anderen Vereinen kommen, steigen die Chancen auf einen Verbleib Frimpongs in Leverkusen jedenfalls weiter.