So könnte die Werder-Startelf für 2024/25 aussehen

Der SV Werder Bremen hat bisher vier Neuzugänge für die kommende Saison vorgestellt. Diese könnten Auswirkungen auf die Startelf der kommenden Saison haben. Wir zeigen, wie der SVW potenziell auflaufen könnte.
Ole Werner könnte einige Veränderungen an der Stammelf seines SVW vornehmen
Ole Werner könnte einige Veränderungen an der Stammelf seines SVW vornehmen / Max Ellerbrake - firo sportphoto/GettyImages
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Viele große Abgänge musste Werder Bremen bisher nicht verkraften. Zwar haben die Grün-Weißen mit Nick Woltemade (ablösefrei zum VfB Stuttgart) und Eren Dinkci (per Ausstiegsklausel für fünf Millionen Euro zum SC Freiburg) zwei große Talente verloren, doch die Stammelf der vergangenen Saison ist weiterhin im Verein. Dementsprechend sind in der Startelf kaum Veränderungen zu erwarten, sollten keine weiteren Stammspieler den Verein verlassen.

Dafür könnte der Bremer Fußball flexibler werden, verschiedene taktische Systeme sind denkbar. Neben dem meist praktizierten 3-5-2 der vergangenen Saison könnte mit Neuzugang Marco Grüll und beispielsweise Justin Njinmah auch ein System mit klassischen Flügelstürmern gespielt werden, was mehr Breite in das Bremer Spiel bringen könnte. Zudem ist mit Keke Topp wieder ein klassischer Mittelstürmer im Kader, der ebenfalls verschiedene taktische Möglichkeiten eröffnet. In der Stammformation wird aber wohl weiterhin das bewährte 3-5-2 zum Einsatz kommen.

So könnte die Startelf von Werder in der Saison 2024/25 aussehen:

TW: Michael Zetterer

Im Tor steht die neue Nummer eins Michael Zetterer, der bereits in der vergangenen Saison über weite Strecken den Vorzug vor Jiri Pavlenka erhielt. Als zweite Wahl kehrt mit Mio Backhaus, dem Torhüter des Jahres der Eredivisie, eines der größten Torwarttalente Deutschlands von seiner Leihe zurück. Trotz einer starken Saison in den Niederlanden dürfte Backhaus nur zweite Wahl bleiben, der 20-Jährige soll behutsam aufgebaut werden. Auch der dritte Torhüter ist neu, mit Markus Kolke holten sich die Werderaner viel Erfahrung, der 33-Jährige kam für wenig Geld von Hansa Rostock.

IV: Niklas Stark

Auch auf der rechten Seite der Dreierkette dürfte sich nicht viel ändern - auch wenn die Konkurrenz groß ist. Niklas Stark hat in der vergangenen Saison eine sehr solide Leistung gezeigt und ist zudem einer der Führungsspieler im Team. Der ehemalige Vizekapitän von Hertha BSC dürfte daher seinen Stammplatz vorerst sicher haben. Die größte Herausforderung könnte Amos Pieper werden, der nach viel Verletzungspech wieder angreifen will. Selbst wenn Pieper zurückkehren sollte, bleibt fraglich, ob Stark derjenige sein wird, der seinen Platz räumen muss.

IV: Marco Friedl

Der Kapitän geht natürlich wieder als klarer Stammspieler in die neue Saison. Der Österreicher spielte zuletzt die vielleicht stärkste Saison seiner Karriere, am 26-Jährigen führt kein Weg vorbei. Einziges Fragezeichen waren zuletzt die Gerüchte um ein Interesse aus der Premier League, die sowohl von Friedl selbst als auch von Sportdirektor Clemens Fritz klar dementiert wurden. Derzeit deutet also alles auf einen Verbleib des Abwehrchefs hin.

IV: Anthony Jung

Auf der linken Seite der Dreierkette wird wohl weiterhin Anthony Jung zum Einsatz kommen. Der 32-Jährige ist seit seinem Positionswechsel ins Zentrum so etwas wie Mr. Zuverlässig bei den Bremern. Der Routinier fällt so gut wie nie aus und leistet sich kaum Fehler. Dennoch wäre Jung wohl der Spieler, der im Konkurrenzkampf am ehesten den Kürzeren ziehen könnte. Vor allem Amos Pieper könnte, wie bereits erwähnt, wieder ein Kandidat für die Startelf sein, wenn er nach seinen Verletzungen wieder das gewünschte Niveau erreicht. Aber auch Julian Malatini hat in der vergangenen Rückrunde nach seinem Wechsel bereits seine Qualitäten aufblitzen lassen - auch wenn die Leistungen noch etwas zu unkonstant waren. Sollte einer der beiden in die Startelf rücken, könnte Friedl für Jung einspringen, um weiterhin einen Linksfuß auf der Position zu haben.

Milos Veljkovic ist hingegen ein Kandidat für einen Wechsel.

RAV: Mitchell Weiser

Auch auf der rechten Außenbahn ist die Situation klar. Mitchell Weiser hat kurz vor Saisonende seinen Vertrag verlängert und wird nach drei starken Spielzeiten im grün-weißen Trikot auch im kommenden Jahr wieder gesetzt sein. Der 30-Jährige hat auf seiner Position zudem wenig Konkurrenz, da Felix Agu meist über links kommt. Möglicherweise wird es noch einen Transfer für rechts geben, um für den Fall eines Weiser-Ausfalls gewappnet zu sein und den Konkurrenzkampf zu erhöhen. Diese Position ist jedenfalls eine, die im Transferfokus von Clemens Fritz und Co. stehen soll. Weiser dürfte aber auch bei einem Transfer erste Wahl bleiben.

LAV: Felix Agu

Auf der Gegenseite könnte es erneut zu einem Zweikampf kommen. Schon in der vergangenen Saison war es ein enges Rennen zwischen Olivier Deman und Felix Agu. Der Belgier startete zunächst als Stammspieler in die Saison, doch Agu kam stark aus seiner langen Verletzungspause zurück und eroberte sich schnell den Stammplatz. So dürfte auch in der kommenden Saison zunächst ein Stammplatz für den pfeilschnellen Agu reserviert sein.

ZDM: Senne Lynen

Auch an Senne Lynen führt kein Weg vorbei. Der Belgier tat sich nach seinem Wechsel von Union Saint-Gilloise zunächst schwer, erkämpfte sich aber im Laufe der Saison einen Stammplatz und überzeugte durch ein starkes Aufbauspiel mit viel Übersicht und Passqualität und war auch defensiv äußerst sattelfest. Zudem ist die Konkurrenz auf der klassischen Sechserposition im Kader nicht gerade üppig. Die Alternativen Jens Stage, Skelly Alvero und Leonardo Bittencourt sind eher als Achter einzuordnen und könnten die defensive Rolle maximal neben Lynen einnehmen.

ZM: Skelly Alvero

Der erste Neuzugang in dieser Liste. Skelly Alvero kam bereits in der Rückrunde auf Leihbasis nach Bremen und wusste zu überzeugen, um die für Bremer Verhältnisse nicht gerade günstige Ablösesumme von 4,75 Millionen Euro zu rechtfertigen. Ob es gleich für einen Stammplatz reichen wird, ist allerdings noch unklar, am Ende dürfte es ein enger Zweikampf mit dem Dänen Jens Stage werden, der ebenfalls eine starke Saison gespielt hat, seinen Stammplatz aber bereits verloren hat. Auch Leonardo Bittencourt hat noch ein Wörtchen mitzureden. Der Deutsch-Brasilianer konnte in der Rückrunde ebenfalls mit starken Leistungen überzeugen und sich vor allem gegen den Ball auszeichnen.

ZOM: Romano Schmid

Auf der Zehn spielte Romano Schmid letztes Jahr eine bärenstarke Saison, auch bei der EM konnte der 24-Jährige mit Österreich zumindest mit einem Tor auf sich aufmerksam machen. Der (laut Transfermarkt) wertvollste Bremer soll auch in der kommenden Saison eine Schlüsselrolle einnehmen und hinter den beiden Spitzen agieren. Alles natürlich unter der Voraussetzung, dass kein Top-Angebot für Schmid kommt, das die Verhältnisse wieder ändern würde.

ST: Marvin Ducksch

Als Torschützenkönig der vergangenen Saison sollte Marvin Ducksch eigentlich ebenfalls einen Stammplatz sicher haben, doch die Diskussionen in Bremen um den umstrittenen Angreifer halten an. Der 30-Jährige beklagte sich zuletzt über viel Kritik aus den Fanreihen, fühlt sich nicht genügend wertgeschätzt. Ein Wechsel ist trotz der abgelaufenen Ausstiegsklausel weiterhin denkbar. Bleibt Ducksch, wird er wohl weiterhin einen Stammplatz einnehmen. Trainer Ole Werner vertraut ihm und setzte bisher auch in schwierigen Zeiten auf den Stürmer.

ST: Justin Njinmah

Für die Position neben Ducksch gibt es für die kommende Saison mehrere Alternativen. Mit Keke Topp steht Werner ein klassischer Neuner zur Verfügung, es könnte also wieder ein Sturmduo wie einst die hässlichen Vögel Ducksch und Niclas Füllkrug geben. Aber auch Neuzugang Marco Grüll könnte gute Chancen auf einen Stammplatz haben. Der 26-Jährige kommt wie Schmid und Friedl aus Österreich und spielte bei Rapid Wien eine starke letzte Saison, die er mit 13 Toren und sieben Vorlagen abschloss. Allerdings wird er wohl noch etwas Eingewöhnungszeit brauchen, um sich an die Bundesliga zu gewöhnen. Am meisten spricht nach wie vor für Justin Njinmah, der mit seiner Schnelligkeit eine echte Waffe in den Reihen der Grün-Weißen ist. Sechs Tore in 24 Spielen gelangen dem 23-Jährigen, ehe ihn eine Verletzung und ein hartnäckiger Infekt für die letzten acht Spiele außer Gefecht setzten.


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